AUS DEN UNTERNEHMEN
Bis ins kleinste Detail: Heidelberg Instruments Mikrotechnik widmet sich auch der Nanostrukturierung.
HEIDELBERG INSTRUMENTS MIKROTECHNIK Ausrüster für Industrie und Forschung S ie ist eine der Schlüsseltechnologien, ohne die in der Halbleiter- und Elek- tronikindustrie nichts geht – die Laser-
nes Umsatzes erzielt der Hightechanbieter mit dieser Zielgruppe. Expansionspotenzial sieht Diez bei der Industrie und hier besonders bei jenen Anwendungen, die von der direktschrei- benden Technologie besonders profitieren – wie die Herstellung von elektronischen Test- karten oder der 3D-Integration auf Bauteilebe- ne. Auch in neuen Bereichen wie Augmented Reality und Quantencomputer wird die Laser- lithografie schon heute eingesetzt. Für dieses Jahr rechnet der Manager mit einem Umsatz von rund 60 Millionen Euro, wobei das Unternehmen derzeit mit den ver- breiteten Lieferproblemen bei elektronischen Komponenten kämpft. „Glücklicherweise hilft uns unsere Entwicklungs- und Konstruktions- abteilung, bei ausfallenden oder schwer zu beschaffenden Teilen Alternativen zu suchen und zu finden“, berichtet Diez. Anfang 2021 ist das Unternehmen aus Heidelberg-Rohrbach in das mehr als 10.000 Quadratmeter Produkti- ons- und Verwaltungsfläche bietende Gebäude des Automobilzulieferers Haldex umgezogen, der sein Werk aufgegeben hatte. Hier fertigt Heidelberg Instruments Microtechnik auch die Produkte seiner zwei in den Jahren 2018 und 2021 zugekauften Tochterfirmen Heidelberg Instruments Nano (ehemals SwissLitho) in Zü- rich und Multiphoton Optics in Würzburg, die das Portfolio mit den Themen Nanostrukturie- rung und 3D-Mikrostrukturierung ergänzen.
lithografie, mit der schnell und genau Mikro- strukturen auf Oberflächen erzeugt werden. Ein Laserstrahl belichtet dabei eine fotoemp- findliche Lackschicht, verändert diese lokal sowie präzise und schafft auf diese Weise die Voraussetzung, damit die notwendigen Mikro- strukturen entstehen. „Die Anwendungsberei- che erstrecken sich von der Direktbelichtung von Halbleiterwafern, sehr dünnen Scheiben, die beispielsweise in der Mikro-Elektronik verwendet werden, bis zur Herstellung von sogenannten Fotomasken. Das sind Projek- tionsvorlagen für die Herstellung von Displays, Computerchips und Sensoren und in vielen weiteren Anwendungsbereichen“, erklärt Stef- fen Diez, COO der Heidelberg Instruments Mi- krotechnik GmbH. Sein Unternehmen fertigt in Heidelberg-Wieblingen die Laserlithografie- systeme, die den Einsatz dieser Technologie ermöglichen. Über 1.200 Systeme hat das von Forschern der Universität Heidelberg, des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) und anderen Instituten gegründete Unter- nehmen bereits hergestellt und in mehr als 50 Länder verkauft. Nach eigenen Angaben sind die Heidelberger Marktführer im wissen- schaftlichen Bereich mit einem Anteil von rund 80 Prozent, wo die Maschinen in den Laboren der Hochschulen und Forschungs- institute genutzt werden. Rund 60 Prozent sei-
ZAHLEN UND FAKTEN
1984 gegründet Rund 300
Mitarbeiter, davon 210 am Stammsitz in Heidelberg- Wieblingen Seit 2015 im Besitz der RSBG SE, der Beteili- gungsgesellschaft der RAG-Stiftung. Diese finanziert die nach dem Ende des deutschen Steinkohlebergbaus entstandenen Her- ausforderungen.
heidelberg-instruments.com
38
IHK Magazin Rhein-Neckar 06 | 2022
ihk.de/rhein-neckar
Made with FlippingBook Learn more on our blog