AUS DEN UNTERNEHMEN
HEIDELBERGER VOLKSBANK „Geld und Zinsen sind nicht alles“ Mit dem Bau von 31 Wohnungen und einer Arzt- praxis in Dossenheim ist die Heidelberger Volks- bank in das Geschäft mit Immobilien eingestiegen. Engagement gegen den Wohnungsmangel ist eine passende Aufgabe für ein genossenschaftliches Institut, so Vorstandsmitglied Stefan Baumann.
bebaut. Auch das direkt an- grenzende Grundstück, auf dem die Eigentümer früher ein Möbelhaus betrieben haben, wurde einbezogen. In diesem Sommer wurde das Projekt fertiggestellt und die nun ins- gesamt 31 Wohnungen vermie- tet. Hohe Renditen stehen für uns als genossenschaftliches Institut nicht in erster Linie im Fokus. Wir legen Wert auf bezahlbare Mieten und darauf, die Aufträge in der Region zu vergeben. Das Handling erfolgt in unserem eigenen Haus, wo wir schon seit mehreren Jah- ren einen Architekten beschäf- tigen. Deshalb werden wir uns auch auf ein bis zwei Vorhaben pro Jahr beschränken. Nach dem weitgehenden Abschluss unseres Bauprojekts in Dos- senheim sind wir aktuell in Gesprächen für den Kauf und die Bebauung weiterer Grund- stücke in sehr zentralen Lagen und freuen uns über zusätzli- che vergleichbare Angebote. Auch bei der Heidelberger Volksbank steht ein Umzug an … Baumann: Dass wir unser neu- es Gebäude am Europaplatz in der Bahnstadt gefunden haben, hängt – und das war ein echter Zufall – eng mit unserer neuen Strategie zusammen. Als wir ortsansässigen Bau-
Herr Baumann, wie kam es zum neuen Geschäftsfeld Wohn- immobilien? Stefan Baumann: Begonnen hat eigentlich alles mit unserem Einstieg in die Wohnungsbe- bauung auf dem Mark Twain Village-Areal, wo wir im Rahmen des „Bündnisses für Wohnen“ gemeinsam mit drei weiteren genossenschaftlichen Unter- nehmen und der städtischen GGH rund 1.200 Wohnungen saniert und gebaut haben. Hier waren und sind wir vor allem in der kaufmännischen Projekt- steuerung, im Vertrieb und der Finanzierung der Immobilien aktiv. Ein Thema, bei dem unse- re Bank traditionell stark ist. Vor diesem Hintergrund konnten wir viel Know-how und Experti- se aufbauen. 2019 haben wir uns dann entschieden, den Woh- nungsbau entlang der gesamten Wertschöpfungskette für uns als neuen Geschäftsbereich zu erschließen. Und wir begannen ein Grundstück in Dossenheim zu bebauen, das über die Fusion mit der damaligen Volksbank Dossenheim im Jahr 1998 in unseren Besitz gekommen war. Wie muss man sich dieses Pro- jekt vorstellen? Baumann: Das über Jahrzehn- te als Parkfläche genutzte Areal haben wir mit 16 Wohnungen
firmen von unseren Plänen berichteten, wiesen uns diese auf das von der Gustav-Zech- Stiftung entwickelte Bauvorha- ben hin. Wir waren begeistert und erwarben eines der fünf Gebäude mit einer Bruttoge- schossfläche von etwas über 9.000 Quadratmetern, von denen wir die Hälfte vermieten werden. Der Umzug mit unse- ren rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist für den Herbst 2023 vorgesehen. Die Themen Ökologie und Energie- effizienz, aber auch New Work und Kreativflächen, spielen in unserer neuen Verwaltung eine große Rolle. Wir freuen uns sehr auf unsere neue Zentrale. Und was passiert mit ihren alten Räumlichkeiten in der Kurfürstenanlage? Baumann: Hier ist die Ent- scheidung noch nicht endgül- tig gefallen. Aber mit unserer Nachbarin, der Sparkasse Heidelberg, die auch in ein neues Gebäude umziehen wird, planen wir eine gemeinsame Entwicklung des Areals, bei der ebenfalls der Bau neuer Wohnungen angestrebt wird.
Freuen sich über das gemeinsam gelungene Baupro- jekt in Dossenheim: Architekt Martin Klee (links) und Stefan Baumann,
Vorstand der Heidelberger Volksbank.
ZAHLEN UND FAKTEN 2021 Kundengeschäfts - volumen: 4,6 Milliarden Euro Neuzusagen im Kreditgeschäft: 452 Millionen Euro Betriebsergebnis: 14 Millionen Euro
heidelberger-volksbank.de
44
IHK Magazin Rhein-Neckar 06 | 2022
ihk.de/rhein-neckar
Made with FlippingBook Learn more on our blog