Standpunkt FINALE
SO LADE ICH MEINEN AKKU AUF
Ob bei der Arbeit für ihre Stiftung „Familienglück“ mit Kino-Events und Co. (oben) oder auf Ent - deckungstour im Grünen für den Kurs „Wild- und Heilkräuter im Sommer“, für den sie sich spontan angemeldet hat - te: Anna-Kristina Heimer schaut gerne über den eigenen gedank- lichen Tellerrand hinaus.
Ich will offen sein für Neues und für andere Meinungen.“
„Das mag meine Mama besonders gerne: lachen, laufen, sich hinlegen.“ So sieht es eines der drei Kinder von Anna-Kristina Heimer. Welche Bedeutung zusätzlich der Blick über den eigenen Tellerrand für die Geschäftsführerin der Bookplay GmbH hat, erzählt die 35-jährige hier.
I ch komme aus einer Unternehmerfamilie. Von klein auf habe ich die Schattenseiten von Selbstständigkeit gesehen – man ist immer eingespannt und bei Erfolg gibt es viel Neid. Für mich war daher früh klar, dass ich beruflich einen anderen Weg einschlage: Ich habe Internationales Management studiert und zehn Jahre in Führungsposition eines gro- ßen Konzerns gearbeitet. Aus dieser Zeit habe ich sehr viel für mich mitgenommen, allein in Sachen Mitarbeiterführung. Irgendwann war mir aber klar, dass ich mehr Zeit für die Familie will und habe mein Angestelltendasein beendet. Mein drittes Kind kam im März 2020 zur Welt, mitten im ersten Lockdown. Diese Elternzeit habe ich sehr genossen. Wie ich dann zur Geschäftsführerin von Bookplay wurde? Purer Zufall: Der Kinder- buch-Autor Marco Dzebro wollte eigentlich mit der Stiftung „Familienglück“, die mein Mann gegründet hat und in dessen Vorstand ich bin, ein Projekt starten. Das hat aber nicht gepasst, dafür haben wir gemeinsam unser
Start-up aus der Taufe gehoben. Bei Bookplay kombinieren wir spannenden Kinder-Lese- stoff mit digitalen Angeboten, um Lese- und gleichzeitig Medienkompetenz zu fördern. Eigentlich bin ich jetzt genau dort, wo ich nie sein wollte: An der Spitze meines eigenen Un- ternehmens. Aber ohne Schattenseiten, dafür mit viel Kreativität und genügend Zeit für mei- ne Familie, um zur Ruhe zu kommen. Wenn mir irgendein Problem im Nacken hängt, gehe ich joggen. Mein persönliches Auftankvitamin finde ich aber, wenn ich etwas Neues lerne. Ich will offen sein für unterschiedliche Themen und den Blick für gedankliche Nischen nicht verlieren. Schon immer war ich ein Mensch, der nicht mit der Masse geht, sondern schaut, was es noch so gibt. Das ist mir auch in unse- rer Stiftung wichtig. Wir haben den Fokus auf Geschwister von kranken Kindern gelegt. Bei- spielsweise bei Kino-Events zu sehen, wie sich die Kinder freuen, dass sie – und nicht ihre kranken Geschwister – einen Tag im Mittel- punkt stehen, ist Balsam für jede Seele.
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IHK Magazin Rhein-Neckar 06 | 2022
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