IHK-Global Business Ausgabe 06/2022

AMERIKAS

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USA Infrastrukturprogramm belebt Chemiebranche

Die kanadische Regierung greift dem Bergbausektor unter die Arme: In den kommen- den Jahren fließt viel Geld in Infrastruktur, neue Explorationspro- jekte und Aufbereitungs- anlagen.

emissionsarmer Antriebstechnolo- gien und erneuerbarer Energieträger werden daher besonders gefördert. Auch die chemische Industrie sieht sich zunehmendem Druck ausge- setzt, Ressourceneinsparpotenziale zu identifizieren und ihre Netto- emissionen zu reduzieren. So soll die Nutzung von grünem Wasser- stoff den CO 2 -Fußabdruck der US- Petrochemie erheblich verringern, unter anderem bei der Herstellung von Grundchemikalien. Zudem ließe sich bei der Kraft-Wärme-Kopplung durch H 2 -betriebene Anlagen die Emission von Treibhausgasen signi- fikant senken. Gleichzeitig spielt die Chemiebranche selbst eine Schlüs- selrolle bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft, beispielsweise durch die Erzeugung CO 2 -neutralen Was- serstoffs. GTAI/IHK

Die hohe Nachfrage nach langlebi- gen Gebrauchsgütern beflügelt die US-Chemieindustrie. Amerikani- sche Branchenverbände rechnen mit einem Zuwachs von über 4 Prozent für 2022. Demnach dürfte die Branche im Laufe dieses Jahres an ihr Vorkrisen- niveau aufschließen. Die Störungen in den globalen Lieferketten bewirken jedoch, dass sich der Aufschwung derzeit noch verhalten darstellt. Milliardenbeträge für Verkehr, Wasser und Energie Für zusätzlichen Aufwind sorgt das im November 2021 beschlossene 1,2 Billionen US-Dollar (US$) schwere Infrastrukturprogramm. Dieses Kern- vorhaben der Biden-Administration umfasst eine Vielzahl von Einzelvor- haben, die den wachsenden Bedarf an chemischen Erzeugnissen weiter an-

kurbeln dürften. Die höchsten Sum- men sieht das Investitionspaket für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und der Stromnetze vor. Doch auch in die Breitbandversorgung und in die Modernisierung der Wassernetze werden zweistellige Milliardenbeträge fließen. Landesweit sollen beispiels- weise Millionen von Bleirohren durch Kunststoffäquivalente ersetzt werden. Für den Breitbandausbau werden unter anderem Kabelschutzrohre aus Kunststoff benötigt, um die Daten- leitungen vor schädlichen Umweltein- flüssen zu schützen. Klimaschutz als Investitionsmotor Zahlreiche Projekte der US-Regie- rung begünstigen Vorhaben, welche die klimapolitische Wende in Wirt- schaft, Mobilität und Energie voran- treiben. Maßnahmen im Bereich

KANADA Regierung weitet Förderung kritischer Mineralien aus

stärken. Dies bekräftigt zugleich die wachsende Bedeutung des Landes in der internationalen Wertschöpfungs- kette für E-Fahrzeuge. Die Politik will Kanada auch als globalen Beschaf- fungsmarkt für kritische Mineralien etablieren, der sich im weltweiten Wettbewerb als sozial verantwortungs- voller und ökologisch nachhaltiger Lieferant abhebt. Der öffentlichen Unterstützung des Rohstoffsektors sollen private In-

In den nächsten acht Jahren will Kanada zusätzliche Budgetmittel von 3 Milliarden US-Dollar (US$) bereitstellen, um die Produktion von Lithium, Kupfer und anderen kriti- schen Mineralien zu fördern. Zudem möchte die Regierung in Ottawa eine neue Strategie entwickeln, die das Ziel verfolgt, das Angebot wichtiger Rohstoffe für eine umweltschonende und digitale Zukunftswirtschaft zu erhöhen und lokale Lieferketten zu

vestitionen aus dem In- und Ausland entlang der gesamten Wertschöpfungs- kette folgen. Vor allem im Explorations- segment erhoffen sich Regierung und Industrie ein stärkeres Engagement ausländischer Unternehmen. Zulieferer für die Bergbauindustrie sollten diese Entwicklung beobachten. Vor allem für Maschinen und Ausrüstungsgüter im Bereich Bergbau und Infrastruktur dürften mittelfristig die Geschäftschan- cen weiter zunehmen. GTAI/IHK

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KOLUMBIEN Absatzmöglichkeiten für Umwelttechnik

Kolumbien erhält Unterstüt- zung von der internationalen Gemeinschaft, um seine Klima- schutzziele zu erreichen. Die Inter-Amerikanische Entwicklungs- bank (IDB) fördert beispielsweise mit einem Kreditprogramm in Höhe von 47 Millionen US-Dollar (US$) die Energiewende in dem südameri- kanischen Land. Das Kreditpro- gramm soll die kolumbianische Wirtschaft dekarbonisieren und den Ausstoß von Treibhausgasen senken. Daraus ergeben sich gute Markt- potenziale im Bereich Umwelttech- nik. Gefördert werden lokale Projekte im Zusammenhang mit erneuer- baren Energien. Dazu zählen auch technische Komponenten wie Übertragungsleitungen, Systeme im Bereich Energiespeicherung und -verteilung sowie Energieeffizienz-

lösungen und Messinfrastruktur. Ein anderer für das Land wichtiger Bereich ist die Förderung der Elekt- romobilität. Auch die deutsche KfW Entwick- lungsbank fördert die Energiewende in Kolumbien. Über ein Darlehen von 150 Millionen Euro unterstützt die Bank das südamerikanische Land da- bei, Emissionen im Transportbereich zu reduzieren, eine Kreislaufwirt- schaft einzuführen und im Finanz- sektor Green Bonds zu etablieren. GTAI/IHK Weitere Informationen zu den aktuel- len Projekten finden Sie auf der Län - derseite der KfW Entwicklungsbank:

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Die steigende Nachfrage und zahlreiche Förderprogramme für Umwelt- und Klimaschutztech- nologien machen Kolumbien für deutsche Anbieter zu einem interessanten Markt.

kfw-entwicklungsbank.de/ Internationale-Finanzierung/

KfW-Entwicklungsbank/Weltweite- Praesenz/Lateinamerika-und-Karibik/ Kolumbien

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