04-2019 D

news

Von jedem Projekt erscheinen zweimal jährlich Projektnews, in denen aktuelle Ent- wicklungen und Geschichten aufgegriffen werden. Ein paar Auszüge:

«Sie bitten Gott, ihre Angriffe zu segnen» (ProVIDA, März 2019) Ich bin in der Gefängnisarbeit tätig – ich besuche jedenTag zusammenmit einem Kollegen aus dem ProVIDA-Teammehrere Gefängnisse von Belém. Einige Gefängnisse wurden kürz- lich renoviert und sind ziemlich in Ordnung, andere sind schmutzig, stinkend und viel zu eng, vor allem, wenn sich bis zu fünf Jugendliche eine Zelle teilen müssen. Sie sind im Alter zwischen 13 und 21 Jahren und die Haftgründe sind meist ähnlich: Es handelt sich haupt- sächlich um (bewa nete) Raubüberfälle, aber auch umVergewaltigungen oder sogar Mor- de. Die meisten Jugendlichen respektieren uns und freuen sich über unsere Besuche, auch wenn es solche gibt, die ihr kriminelles Leben nicht aufgeben wollen. Als Herausforderung empfinde ich die zumTeil seltsamen religiösen Vorstellungen unter den Jugendlichen. Vie- le sehen Gott als eine Art Weihnachtsmann, der da ist, um ihnen zu geben, was sie wollen – einige bitten Gott sogar, ihre Angri e zu segnen! (Paula HARRIS) Sportunterricht ist nicht selbstverständlich (ActionVIVRE Nord, März 2019) Die Primarlehrpersonen in Guinea geben den Kindern in der Regel keinen Sportunterricht. Wir haben das grosse Glück, dass einer von unseren guineischen Mitarbeitern sehr sport- begeistert ist und jeden Morgen mit einer, manchmal auch mit zwei Schulklassen Sport macht. Es ist immer wieder eindrücklich, dem freudigen Treiben zuzusehen. Zwei Bälle, ein paar Plastikhütchen, um das Spielfeld zu markieren, und ein paar Sto bändel, um die Gruppen einteilen zu können, reichen, ummit 70 Kindern an der Sonne zu rennen. Anfang Jahr hat unser Schul-Volleyball-Club an einemTurnier den «FairPlay-Pokal» gewonnen. Der Club ist erst vor ein paar Monaten offiziell in die Hände der internen Sportkommission übergeben worden. Wir sind gespannt, wie gut sie es scha en werden, neue Spieler zu rekrutieren und regelmässige Trainings durchzuführen. (Daniela SEITZ) Flucht nach vorne (ActionVIVRE Süd, Mai 2019) Kürzlich wurde uns ein junger Mann mit schlimmen Verbrennungen im Gesicht sowie an den Händen und Füssen gebracht. Er hatte auf dem Feld Unkraut gejätet, als er von ei- nem Buschfeuer überrascht wurde. Dieses Feuer war nicht etwa von selber ausgebrochen, sondern gezielt gelegt worden, so wie es hier Brauch ist, um Schlangen zu vertreiben und Anbauflächen zu scha en. Allerdings kommt es immer wieder vor – wie in diesem Fall auch – dass niemand vorher kontrolliert, ob sich noch Menschen im Gebiet befinden. Unser Patient sah nur einen Ausweg: Er musste durch die Flammen hindurch, bevor er komplett davon eingeschlossen war. Mit den Händen bedeckte er seine Augen und rannte durch das Feuer, was ihm wohl das Leben gerettet hat. Er wurde daraufhin ins Spital unse- rer Stadt gebracht. Nach drei Tagen allerdings hatte die Familie kein Geld mehr für seine Behandlung, mit der sie ohnehin nicht zufrieden war. So fragten sie uns an, ob wir ihn aufnehmen könnten – und wir sagten zu. (Sandra TOGGENBURGER) Möchten Sie weiterlesen? Dann bestellen Sie die kostenlosen Projektnews bei uns: winterthur@sam-global.org oder 052 269 04 69

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