IHK-Magazin Ausgabe 05/2022

handwerkermärkten der Region anzubieten. Das gelang aus ihrer Sicht sehr gut. Zwischenzeitlich gab es aber auch Tiefs: So konnte während des zweiten Lockdowns der Wochenmarkt zwar weiterhin stattfinden, allerdings durften dort zunächst keine Blumen verkauft werden. Erst mit den geänderten Vorschriften im März 2022 kehrte der Verkaufswagen wieder auf die Märkte zurück und bleibt dort langfristig. „Ich denke, man muss immer mal wieder seine Komfortzone verlassen“, resümiert die Floristin. „Es war für mich eine sehr gute Entscheidung, den Wagen anzuschaffen.“ Mittlerweile ist auch das Event-Geschäft wieder angelaufen. „Es ist nicht einfach, alles unter einen Hut zu bringen, aber ich freue mich sehr über den Erfolg“, berichtet Zang.

Eventfloristik Zang (Floristik, Walldürn, Einzelunternehmerin)

Stefanie Zang verlor mit dem Ausbruch der Covid-Pandemie zunächst ihre Geschäftsgrundla- ge, Gestecke und Schnittblumen für Familienfeiern zu liefern. Für sie entwickelte sich die Krise je- doch zur Chance: Sie entschloss sich, in einen Verkaufswagen zu investieren und ihre Blumen auf den Wochen- und Kunst-

Mit der Pandemie hat Stefanie Zang ihr Geschäftsmodell ergänzt: Neben der Event-Floristik ist sie nun auch mit einem eigenen Verkaufswagen auf Wochenmärkten unterwegs.

Dennoch war dieses Angebot – ebenso wie die Beherbergung von Geschäftsreisenden – wichtig, um den Kontakt zu den Stammgästen aufrechtzuerhalten. „Heute sind wir bei 80 Prozent der Auslastung von vor vier Jahren“, berichtet Stumpf. Allerdings fehlt ihm aufgrund des Fachkräftemangels und der Abwan- derung während der Lockdowns teilweise das Personal. Und manche Unternehmenskunden haben ihre Tagungen vollständig auf virtuelle Formate umgestellt. Doch Stumpf ist sich sicher, dass viele Menschen persönliche Treffen Online-Veran- staltungen vorziehen.

NaturKulturHotel Stumpf (Hotel mit Spa und Tagungsräumen, Neunkirchen, 30 Beschäftigte) Corona stellte das NaturKulturHotel vor große Heraus- forderungen, wie Geschäftsführer Albert Stumpf erzählt. In den Lockdowns blieben die Gäste bis auf die Geschäfts- reisenden aus. Und später machten dem Hotelchef die zahlreichen, oft kurzfristig kommunizierten Corona-Auf- lagen für die unterschiedliche Funktionsbereiche – Hotel, Restaurant, Tagungsräume, Spa- und Sportanlagen – zu schaffen. „Viele der Regelungen hätten einfacher gestaltet werden müssen“, erklärt der Hotel-Chef. Doch Stumpf nutzte die Zeit des Stillstands für Renovierungs- und Opti- mierungsmaßnahmen. Der Aufbau eines Abholservice für Speisen lohnte sich zwar nicht wirklich, da der ländliche Raum nicht über die notwendige Kundenfrequenz verfügt.

Nach der Pandemie meint Albert Stumpf: Viele Corona-Auflagen hätten einfacher gestaltet werden müssen.

nen Bundesländern, die Verwundbarkeit der Lieferketten, die Organisation von Homeoffice, die Kommunikation mit der eigenen Belegschaft und später die Bereitstellung betrieblicher Impftermine. Eine neue Gesamtbetriebsver- einbarung zum mobilen Arbeiten gab wichtige Orientie- rung. „Wir haben die Erfahrungen aus dem Umgang mit der Pandemie systematisch analysiert, um für die Zukunft vorbereitet zu sein“, resümiert Felder: „Viele der neuen Arbeitsweisen werden auch in der Nach-Corona-Zeit nicht verschwinden“. Heideldruck nutzt bewusst die Vorteile neuer digitaler Formate für virtuelle Meetings, Messen und Veranstaltungen. Auch vom Staat würde sich Felder eine Digitalisierung der Prozessketten wünschen, um für künftige Krisensituationen besser gerüstet zu sein.

Heidelberger Druckmaschinen AG (Präzisionsmaschinenbau, Heidelberg, knapp 10.000 Beschäftigte) „Am Anfang herrschte allgemeine Ratlosigkeit“, erinnert sich Rupert Felder, Leiter Personal bei Heidel- druck, an den Ausbruch der Pan- demie. Doch der Coronastab des Unternehmens nahm schnell sei- ne Arbeit auf. Herausforderungen gab es viele: die uneinheitliche Verordnungslage in den einzel-

Seit der Pandemie nutzt Heideldruck neue digitale Formate für virtuelle Meetings, Messen und Veranstaltungen.

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IHK Magazin Rhein-Neckar 05 | 2022

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