03-2016 D

INDIEN

– ein Land voller Gegensätze

Intensive Gerüche wehen einem von der Strasse und den Restaurants entgegen. Autos hupen wild durchei- nander, es ist laut. Mitten auf der Strasse stehen Kühe. Und dann sind da noch Menschen, Menschen und Menschen – überall! Willkommen in Indien! Der erste Eindruck von diesem Land kann überwältigend sein. Entweder man liebt oder hasst es, sagt ein Sprichwort. Und wir haben uns dazu entschieden, das Land zu lie- ben und seinen Menschen zu dienen! Mit 1.29 Milliarden Einwohnern ist Indien nach China (1.37 Milliarden) das Land mit den meisten Einwohnern – Tendenz steigend: Bleibt das Bevölkerungswachstum so stark, könnte Indien China in fünf Jahren überholen. Indien ist ein Land der krassen Gegensätze: Einerseits erlebt es ein enorm schnelles Wirtschaftswachstum mit einer superreichen Oberschicht. Riesige, moderne und luxuriöse Bauten und Kulturdenkmäler prägen das Stadt- bild. Andererseits herrscht unmittelbar daneben unfass- bare Armut: 44 Prozent der Inderinnen und Inder leben von weniger als einem US-Dollar pro Tag. Die Zustände in den Slums sind unvorstellbar. Ganze Familien leben auf kleinstem Raum inWellblechhütten oder unter Zeltplanen zusammen – und das bei 40 Grad Hitze. Sanitäre Einrich- tungen gibt es praktisch keine. Viele haben nur einmal pro Tag etwas zu essen. Für diese Slumbewohner gibt es kaum

einen Ausweg aus ihrer Armut, denn das tief in ihrer Seele und in der Gesellschaft verwur- zelte Kastensystem bindet sie an diese Um- stände. Wer in einer unteren Kaste geboren wurde, hat geringe Chancen, jemals sozial aufsteigen oder einen guten Job zu bekom- men. Die SAM in Indien Mehrere Organisationen sind inzwischen in Indien aktiv, um dem grossen Leid entge- genzutreten. Wieso die SAM auch noch? • Die meisten Organisationen engagieren sich schwerpunktmässig im Süden, nur wenige hingegen im Norden. Die christlichen Gemeinden in Indien konzentrieren sich in ihrer Arbeit stark auf Menschen mit hinduistischem Hin- tergrund. Nur sehr wenige arbeiten un- ter indischen Muslimen, die mit 160 bis 180 Millionen nach den Hindus (1 Milli- arde) die zweitgrösste Religionsgruppe ausmachen. Indien weist nach Indonesi- en zudem die zweitgrösste Zahl an Mus- limen auf. •

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