Datenreport Internationale Jugendarbeit 2019

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2. Kapitel

• D ie Länder, aus denen am häufigsten die Mehrheit der ausländischen Teilnehmenden an Angeboten der Inter - nationalen Jugendarbeit stammt, sind laut KJH-Statistik Frankreich und Polen, gefolgt von Syrien. Während Frankreich und Polen allein aufgrund der Institutionali- sierung der Jugendbegegnungen über die einschlägigen bilateralen Jugendwerke erklärbar sind, steht der Be - fund, dass immerhin knapp 7 % der Angebote der Inter- nationalen Jugendarbeit mit mehrheitlich ausländischen Teilnehmenden aus Syrien stattgefunden hat, im Ein- klang mit vergleichbaren Zahlen aus früheren Berichts- jahren. Im Berichtsjahr 2017 stand Syrien mit einem An- teil von knapp 10 % nach Frankreich und vor Polen sogar auf Platz 2. Dabei zeigten sich strukturelle Unterschiede zwischen diesen „Quasi-Angeboten“, an denen Kinder- und Jugendliche teilgenommen haben, die aus Ländern kommen, aus denen in den vergangenen Jahren viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen – insbesondere Sy- rien und Afghanistan –, und eher typischen Angeboten Internationaler Jugendarbeit. Hierzu zählen beispiels - weise größere Gruppen von Teilnehmenden, häufigere Kooperationen mit Schulen sowie eine höhere Bedeu- tung von Tagesveranstaltungen. • B ei den personellen Ressourcen für die Durchführung der Angebote der Internationalen Jugendarbeit zeigt sich die Bedeutung hauptberuflich Beschäftigter. Aber auch Honorarkräfte leisten einen wichtigen Beitrag für die Umsetzung von Angeboten der Internationalen Jugend- arbeit. Etwa jedes 3. erfasste Angebot wird von dieser Beschäftigtengruppe mitgestaltet. • Ehrenamtlichkeit spielt für die Internationale Jugendar- beit ebenfalls eine bedeutsame Rolle. Über 60 % aller Angebote finden unter Mitarbeit ehrenamtlich pädago - gisch tätiger Personen statt.

Insgesamt verbreitert die Kinder- und Jugendarbeitsstatis- tik 2019 die Datenbasis für die Internationale Jugendarbeit. Sie liefert zahlreiche Anhaltspunkte, um die Praxis der In- ternationalen Jugendarbeit besser sichtbar zu machen und hat dabei zumindest das Potenzial neben einem Erkennt- nisgewinn auch Beiträge für Praxisentwicklung und Politik - gestaltung zu leisten. Die 3. Erhebung zu den Angeboten der Internationalen Jugendarbeit hat zahlreiche Ergebnis- se der ersten beiden Erhebungsrunden bestätigt.

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