AUS DER IHK
AUS DER IHK
GEMEINSAME INITIATIVE Durchstarten für den Standort Deutschland
HEIDELBERG IHK-Vollversammlung trifft Oberbürgermeister
VOR WELCHEN HERAUSFORDERUNGEN STEHT DER WIRTSCHAFTSSTANDORT HEIDELBERG? Was müs- sen Gemeinderat und Verwaltung in den Bereichen Infrastruktur, Energie, Wohnen oder Innenstadt an- packen, damit die Stadt auch zukünftig prosperiert? Das war Gegenstand eines Austauschs zwischen IHK-Vollversammlungsmitgliedern und Eckart Würzner (stehend), dem Heidelberger Oberbürger- meister. Der vertrauensvolle und gute Dialog zeigte an entscheidender Stelle ein gemeinsames Bild: Damit die Stadt weiter investieren kann in Wohnen, Bildung und Soziales, muss der Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig bleiben. Nicht ohne Genugtuung verwies Würzner auf das Gewerbesteueraufkommen von mittlerweile 180 Millionen Euro pro Jahr. Noch vor einigen Jahren lag es bei gerade einem Drittel davon. Und dieses Wachstum kam nicht durch Dre- hen an der Steuerschraube, sondern durch erfolg- reiche Unternehmen. Weitgehende Einigkeit auch bei den Themen Verkehrsinfrastruktur und Energie:
In einem Brief an Kanzler Scholz haben die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft ihre Sorgen geäußert – und Vorschläge unterbreitet, wie gegengesteuert werden kann.
D ie deutsche Wirtschaft steht vor großen struktu- rellen Herausforderun- gen, haben die Präsidenten Peter Adrian (Deutsche In- dustrie- und Handelskammer, DIHK), Rainer Dulger (Bundes- vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, BDA), Siegfried Russwurm (Bundes- verband der Deutschen Indus- trie, BDI) und Jörg Dittrich (Zentralverband des Deut- schen Handwerks, ZDH) Ende Januar in ihrem gemeinsamen Brief gewarnt. „Der Frust und die Verunsicherung bei vielen Betrieben wachsen – und die Verlagerung von industrieller Produktion ins Ausland nimmt zu.“ Gleichzeitig sinke zuse- hends die Bereitschaft junger Menschen, sich selbstständig zu machen oder ein Unter- nehmen zu übernehmen. Bei ausbleibenden Investitionen und einem schrumpfenden Mittelstand könne die Trans- formation in Richtung Klima- neutralität aber nicht gelingen. Deshalb der gemeinsame Appell: „Mit einem kräftigen Aufbruchssignal und lang- fristig verlässlichen, wirt- schaftsfreundlichen Rahmen- bedingungen kann und muss die Politik bei den Unterneh- men wieder mehr Vertrauen aufbauen und Zuversicht für eine gelingende Transforma- tion schaffen.“ Es gelte, jetzt dringend „Maßnahmen zu ergreifen, die einen wirtschaft- lichen Aufbruch in unserem
Land fördern“. Wie diese Maß- nahmen aussehen könnten, schildern die Verbände in zehn Vorschlägen (siehe Kasten) unter der Überschrift „Durch- starten für den Standort Deutschland“. Zudem betonen sie ihre Gesprächsbereitschaft. Denn, so die unterzeichnen- den Präsidenten: „Wir wollen unseren Anteil daran tragen, den Standort Deutschland zu stärken.“ Die Verbände betonen, dass die Probleme am Standort zum großen Teil hausgemacht sind, auch wenn durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine die Energiekosten gestiegen sind und geopoliti- sche Verwerfungen Wertschöp- fungs- und Lieferketten belas- ten. So sind Strukturreformen in den zurückliegenden Jahren ausgeblieben. Die Folgen: Die
Abgabenlast aus Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen steigt. Bürokratie und Regu- lierungen rauben den Unter- nehmen Zeit und schränken unternehmerische Freiräume ein. Als Konsequenzen ver- lieren Unternehmen verlieren an internationaler Wettbe- werbsfähigkeit. Ausländische Investitionen in Deutschland sinken nicht nur, deutsche Unternehmen verlagern Teile der Produktion ins Ausland. Diese Entwicklungen geht an den Kern des wirtschaftlichen Fundaments Deutschlands, so die Analyse der Verbände. Es braucht ein Umlenken. Die Politik muss neue Prioritäten setzen. Deutschland muss ein- facher und schneller werden. Investitionen in die Zukunft müssen in den Vordergrund gerückt werden. 7. Sozialversicherungen zukunftsfest machen 8. Gesetzliche Rentenversi- cherung finanzierbar halten 9. Bürokratiearmes Lieferket - tensorgfaltspflichtengesetz 10. Offene Märkte als Wachstumsschub Alle zehn Maßnahmen und den Brief unter: www.dihk.de (Suche: „Brief Kanzler“)
Wir appellie- ren dringend an Sie jetzt Maßnahmen zu ergreifen, die einen wirtschaft- lichen Auf- bruch in unserem Land fördern. DIHK, BDA, BDI und ZDH in ihrem Brief an den Bundeskanzler
Hier sind große Investitionen nötig, um die Bedarfe der Zukunft zu decken – das gilt für die Verkehrsanbindung des Neuenheimer Feldes ebenso wie für den Zubau der erneuerbaren Energien.
Netzwerk zu Gast bei Familienunternehmen
REGION Vor der Wahl Am 9. Juni finden die Kommunal- und Europa- wahlen statt. Welche Wei - chen sind aus Sicht der Unternehmerinnen und Unternehmen lokal und in Brüssel zu stellen, damit unsere Wirtschaft wieder durchstarten kann? Am 15. April lädt die IHK um 18:00 Uhr zur Veranstal - tung „Kommunalwahl in Mannheim“ ein, am 13. Mai um 18:00 Uhr zur „Europa - wahlarena“ – immer mit den Spitzenkandidaten beider Wahlen im Dialog mit Unternehmerinnen und Unternehmern. Aufgrund der begrenzten Anzahl von Plätzen vor Ort werden die Veranstaltun- gen jeweils zeitgleich auf der IHK-Webseite ihk.de/rhein-neckar gestreamt.
Menschen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen – unabhängig von ihrer sozialen sowie ethnischen Herkunft. So findet beispielsweise jedes Jahr am 5. Dezember, dem „Internationalen Tag des Ehrenamtes“, die Aktion „Mitmachen Ehrensache“ statt. Dabei finden Jugend - liche und Unternehmensvertreter für ein eintägiges Praktikum zusammen. Ein weiterer Fokus des DTI liegt auf dem Themenfeld Demokratie. Für den 23. Mai, dem 75. Geburtstag des Grundgesetzes, ist unter anderem bereits eine größere Veranstaltung mit Zielgruppe Schüler und Zivilbevölkerung in der Mannheimer Kunsthalle geplant. Abgerundet wurde das Treffen mit Einblicken in den Lea-Mit - telstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg. Mustafa Baklan (links) führte anschließend die Netzwerk - mitglieder durch das Lager der Suntat Europe GmbH. Lernen Sie alle IHK-Netzwerke kennen unter ihk.de/rhein-neckar/netzwerke
Der Zehn-Punkte-Plan: 1. Konkurrenzfähige Strompreise 2. Schneller bei Planungs- und Genehmigungsverfahren 3. Einfacher werden – Entbürokratisierung 4. Prioritäten setzen – in Infrastruktur investieren 5. Steuerreform angehen 6. Fachkräftesicherung meistern
Im Fokus des 100. Treffens des IHK-Netz - werks Gesellschaftliche Verantwortung stand die Arbeit des Deutschen-Türkischen Instituts für Arbeit und Bildung e. V. (DTI). Initiiert wurde das DTI 2012 in Mannheim von Mustafa Baklan, Geschäftsführer der Suntat Europe GmbH, und Prof. Dr. Franz Egle, Ehrenpräsident der Hochschule der Wirtschaft für Management. Der Ver - ein hat es sich zum Ziel gesetzt, jungen
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IHK Magazin Rhein-Neckar 02 | 2024
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ihk.de/rhein-neckar
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