04-2016 D

Aus dem Leben eines TRÄUMERS Ich bin ein Träumer, war schon immer einer – und ich bin stolz darauf. Als kleiner Junge habe ich Stunden damit verbracht, einfach im Bett zu liegen und zu träumen. In diesen Träumen kam ich an viele span- nende Orte und unternahm allerlei verrückte Sachen.

Mit dem Erwachsenwerden habe ich etwasWichtiges gelernt: Träume ohne Taten und Taten ohne Träume führen zu nichts und machen ori- entierungslos. Auf Träume müssen Taten folgen. Ein Reisfeld in der Pampa 2006 begleitete ich zehn junge Menschen während einem fünfwö- chigen Einsatz in Kambodscha. Daraus wuchs ein vager Traum – oder vielleicht war es auch mehr ein Gefühl im Herzen, das mir sagte, dass meine Geschichte mit diesem Land noch nicht zu Ende war. Ich hat- te noch keine Ahnung, wie das aussehen sollte, doch ich wusste: Auf Träume müssen Taten folgen. Und so kaufte ich, noch bevor ich wie- der abreiste, ein kleines Reisfeld irgendwo in der Pampa von Kam- bodscha. Somit hatte ich etwas, das mich mit diesem Land in Kontakt hielt. Der Traum am Anfang Ein halbes Jahr und einige bestätigende Erlebnisse später hatte sich ein Traum in meinem Herz geformt: nach Kambodscha zu ziehen! Aber irgendwie schienmir das Ganze doch zu sehr aus der Luft gegrif- fen, zu irrational, und ich war nicht sicher, ob das effektiv auch Gottes Traum für mich war. Ich sprach mit meiner Gemeinde, meinen Freun- den und meiner Familie darüber. Nach vielen Gesprächen und Gebe- ten war es dann 2007 tatsächlich soweit: Ich zog nach Battambang in Kambodscha – vorerst für ein Jahr, um herauszufinden, ob das wirk- lich mein Platz sein könnte. „Lighthouse“, unser Schüler- und Studen- tenwohnheim, gab es damals noch nicht – auch nicht in meinen Träu- men. Doch 2008 suchte ein Jugendlicher vom Land in Battambang einen Platz zum Wohnen und so öffnete ich kurzerhand mein Haus für Schüler und Studierende: Lighthouse war geboren. Ich träumte weiter und analog zu meinen Träumen entwickelte sich Lighthouse Schritt für Schritt. Es ist ein besonderes Privileg, dass ich diesen Traum inzwischen auch mit meiner kambodschanischen Frau teilen darf, die mit mir Lighthouse leitet! Auf den ersten Traum folgten Taten, dann Bestätigungen, danach ging es weiter mit Träumen und Taten. Wenn eine Bestätigung aus- bleibt, wird eine Korrektur vorgenommen, und dann geht es wieder los mit Träumen …

Und alles fängt mit einem Traum im Herzen an.

Lukas BERNHARDT, Leiter Lighthouse Battambang in Kambodscha

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