04-2016 D

Wenn TRÄUME wahr werden Knapp vor meinem 60. Geburtstag kam unerwartet eine Anfrage für eine Aufgabe in der interkulturellen Arbeit. Anfänglich war noch un- klar, ob das wirklich unser Weg sein sollte – doch mit der Zeit wurde alles immer deutlicher und als Ehepaar erkannten wir darin eine Be- rufung Gottes. Wir erhielten auch ganz konkrete Ermutigungen dafür. Wenn Gott beruft … Die neue Aufgabe: In Guinea die Ernährungssituation verbessern! Es konnte mir aber niemand sagen, wie man das anpacken sollte. Ich war der Einzige unserer Organisation in ganz Guinea mit dieser Aufgabe. Wir bekamen schliesslich die Gewissheit, dass Gott, wenn er beruft, auch die nötigen Fähigkeiten und Werkzeuge für die entsprechende Aufgabe zur Verfügung stellt. So reisten wir nach Guinea. Dort be- gann ich, einen Kurs über Naturkreisläufe, Bodenfruchtbarkeit und neue Kultivierungsmethoden aufzubauen und einheimische Leute, vor allem Agronomen, als Kursleiter auszubilden. Dabei war mir wich- tig, den Kurs immer durch eine praktische Anwendung auf Demonst- rationsfeldern zu ergänzen. … öffnen sich Türen Im Nachhinein erkenne ich, wie Gott mir ganz praktisch geholfen hat. Entscheidungen, die zufällig schienen, erwiesen sich als goldrichtig. Ich erhielt Verbindungen zu den richtigen Leuten und Türen öffne- ten sich. So entwickelte sich ein Projekt, das ProAGRO, das in kurzer Zeit enorm wuchs und sich in sechs Präfekturen ausbreitete. Manch- mal hatte ich fast Angst vor Überforderung. Aber Gott gab immer zur rechten Zeit das Notwendige. Inzwischen haben wir 25 Mitarbeiten- de, die mit ihren Motorrädern in abgelegenen Gebieten unterwegs sind, um mit interessierten Bauerngruppen Kurse durchzuführen und ihnen zu zeigen, wie sie ihre Anbaumethoden verbessern und ihre Er- träge steigern können. Spitzenerträge statt leere Felder Seit dem Aufbau des Projekts habe ich die verschiedenen Gebiete mehrmals besucht, um zu sehen, wie sich das Ganze entwickelt. Was ich dabei erlebe, rührt mich oft zu grosser Dankbarkeit gegenüber Gott – und es ist, als würde ein Traum Wirklichkeit werden: Ich kann immer wieder vor vielen schönen Reisfeldern stehen, die früher kaum Ernte hervorbrachten, jetzt aber Spitzenerträge abwerfen. Die Suche nach ausreichend Nahrung ist in den armen ländlichen Gegenden Guineas ein Überlebenskampf und eine der Hauptlasten der Familien. Daher ist die Dankbarkeit der Leute für unsere Arbeit enorm. Das motiviert mich und ich träume davon, dass ProAGRO wei- ter wachsen darf und in Guinea noch vielen zum Segen wird.

Daniel BERGER, Gründer von ProAGRO und Mitarbeiter im ProTIM 2-2-2 Conakry, Guinea

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