04-2016 D

Traum als

Unser

A M S g l o b a l

Jeder von uns ist schon Menschen begegnet, die einen gewaltigen Traum haben und deren Augen glänzen, wenn sie von diesem Traum sprechen. Im Stillen den- ken wir in solchen Situationen manchmal: Das ist dann doch ein wenig naiv und unrealistisch – hoffentlich ist die Landung nicht zu abrupt! Wir treffen aber auch immer wieder Menschen, die Ent- täuschungen erlebt haben und die – um sich selber vor neuen Frustrationen zu schützen – kaum noch etwas vom Leben erwarten, weder Träume noch Ziele haben. Sie haben resigniert: Es kommt, wie es kommen muss … die Welt ist sowieso am Ende! Sicher sind es selten diese Leute, die viel zum Guten hin bewegen. Ganz im Ge- gensatz zu denjenigen, die gross zu träumen wagen, beten und sich dafür einsetzen, dass sich die Träume zu realisieren beginnen! Kürzlich hörte ich an einem Leiterse- minar den herausfordernden Satz: „Meine Hoffnungslosigkeit ange- sichts eines Problems ist das grösse- re Problem als das Problem selbst.“ Als SAMwollen wir nicht resignieren und aufgeben, auch wenn es für vie- le Probleme keine einfachen Lösun- gen geben mag, sondern dranblei- ben und weiterhin gross träumen! Wir träumen, dass Europa verstärkt in Entwicklungszusammenarbeit investiert, statt hohe Zäune zu bauen – gerade dort, wo die Leute nicht wegen Krieg, sondern wegen fehlender wirtschaftlicher Perspek- tive flüchten. Wir träumen davon, den Kindern und Jugendlichen in unseren Einsatzländern durch gute

le Development Goals) der UNO nicht einfach eindrückliche Texte bleiben. Dazu wollen wir als SAM in unseren Einsatzländern aktiv beitragen! Wir träumen davon , Kleinbetrie- be (Social Businesses) aufzubauen, in denen eine duale Ausbildung – Praxis und Theorie – und faire Arbeitsplätze angeboten werden und die mittelfristig das nötige Betriebskapital erwirtschaften, sodass sie sich multiplizieren kön- nen, ohne länger vom Ausland ab- hängig zu sein. Wir träumen davon, dass Ge- rechtigkeit sich durchsetzt und beispielsweise nicht mehr über 90 Prozent der Mädchen in Guinea Genitalverstümmelung über sich ergehen lassen müssen, obwohl es eigentlich verboten wäre. Wir träumen davon , dass immer mehr Personen in den Einsatz- ländern Verantwortung überneh- men, gute Träume verfolgen und bereit sind, anderen zu dienen, sodass sich unsere SAM-Mitarbei- tenden zunehmend auf Beratung und spezifische Ausbildung statt auf Projektleitung konzentrieren können. Wir resignieren nicht, sondern glauben, dass Veränderung zum Guten hin möglich ist! Wer träumt mit uns und ist bereit, sich zu en- gagieren? Es lohnt sich!

Schul- und Berufsbildung, sinnvolle Freizeitbeschäftigung und medizi- nische Versorgung zu helfen, eine Perspektive und einen Traum für die Zukunft zu entwickeln, sodass sie das Land nicht verlassen (müssen) und sich nicht von Jobangeboten militanter Gruppen vereinnahmen lassen. Wir träumen davon, die dafür nö- tigen Mitarbeitenden zu finden – egal ob jung oder kurz vor der Pen- sionierung –, die bereit sind, ihre Komfortzone zu verlassen und ihr Know-how an weniger privilegierte Leute weiterzugeben. Wir träumen davon, dass noch mehr von Gottes wohltuender Ge- genwart in unseren Einsatzländern sichtbar wird – in Form von ganz- heitlicher Heilung, gegenseitiger Vergebung, Ermutigung und prak- tischer Hilfe. Wir träumen davon , dass wir Men- schen helfen können, Versöhnung zu erfahren und zu leben. Wir träu- men davon, Brückenbauer zu sein zwischen Singhalesen und Tamilen in Sri Lanka, zwischen Christen und Muslimen in Westafrika und zwi- schen Armen und Gutsituierten in Ostasien. Wir träumen davon , christliche Ge- meinden als Partner zu finden, mit denen wir uns gemeinsam für ein Projekt im Ausland engagieren kön- nen und die wir bei der Arbeit unter Flüchtlingen mit unserer interkul- turellen Kompetenz unterstützen können. Wir träumen , dass die 17 Nach- haltigkeitsziele (SDGs: Sustainab-

Jürg PFISTER, Leiter der SAM

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