Web_SAM focus 3_22_Es lohnt sich

adeus auf Wiedersehen

NACH 20 JAHREN ProVIDA –

während einigen Monaten oder mehr- heitlich auch mehreren Jahren ein neu- es Zuhause fanden.

letzten Jahren verändert und der Pro- zess der Nationalisierung schreitet wei- ter voran. So ist beispielsweise in der Favela Jurunas eine Gemeindeaufbau- arbeit im Gange, welche stark vom Pro- VIDA-Team geprägt und unterstützt wird. Die Vision des brasilianischen Teams für Gemeindebau entspricht nicht ganz derjenigen von SAM global. Aus diesem wie auch aus verschiedens- ten anderen Gründen hat sich SAM glo- bal entschieden, die volle Verantwor- tung für das Projekt per Ende Jahr an den brasilianischen Verein zu übertra- gen. Dies ist eine grosse Herausforde- rung für das Team von ProVIDA, denn momentan ist noch unklar, ob und wie sie die finanziellen Mittel aufbringen werden. Es ist jedoch ermutigend zu se- hen, wie seit Bekanntgabe dieser Ent- scheidung einige brasilianische Spen- der/innen gewonnen werden konnten und lokale Gemeinden etwas mehr Ver- antwortung übernehmen. So sind wir mit dem ProVIDA-Team in diesen Mo- naten in einem intensiven Prozess des Austausches und des Coachings. Wir wünschen uns sehr, dass die Ar- beit von ProVIDA, auch wenn in einer anderen Form, noch lange weiterge- hen darf und weiterhin viele benach- teiligte Menschen Veränderung erleben dürfen. Wir werden auch in Zukunft eine freundschaftliche Beziehung pfle- gen, auch wenn unsere Zusammenar- beit dann offiziell enden wird.

Das ProVIDA wurde im Juni 2002 als brasilianischer Verein gegrün- det mit der Vision, benachteilig- ten Kindern und Jugendlichen der Grossstadt Belém zu einem würde- vollen Leben zu verhelfen und sie in Familie, Gesellschaft und Kirche zu integrieren. Die Mitarbeitenden von ProVIDA be- gannen die Kinder und Jugendlichen in den Favelas (Slums) zu besuchen. Ver- schiedene Freizeit- und ausserschulische Programme wurden ins Leben gerufen, um die Kinder in der Schule zu unter- stützen (mit Kindergartenprogrammen, Aufgabenhilfe, Alphabetisierung) und um sie in den Zeiten ausserhalb der Schule sinnvoll zu beschäftigen. Mut und Hoffnung für junge Menschen Mit Kinderclubs, sportlichen Aktivitä- ten, diversen Freizeitkursen und Kin- derlager werden die Kinder und Jugend- lichen noch heute nicht nur sinnvoll beschäftigt, sondern auch in ihrer Ent- wicklung gestärkt und in den Lebens- kompetenzen gefördert. Gleichzeitig begegnen ihnen die Mitarbeitenden mit Respekt, Annahme und Liebe. Das ist etwas, was sie in ihrem Alltag sonst nicht oft erleben. Auch die regelmäs- sigen Besuche in den Jugendgefängnis- sen werden sehr geschätzt und manch ein junger Menschen hat dadurch wie- der neuen Mut und Hoffnung für ihr oder sein Leben gefasst. Liebe, Annahme und Förderung erleb- ten auch die über 60 Buben, welche während der 13 Jahre, in denen das Bu- benheim Girassol geführt wurde, dort

Durch diese gelebte Nächstenliebe und die Vermittlung von christlichen Grundwerten und biblischen Geschich- ten lernten viele dieser Kinder und Ju- gendlichen Gottes verändernde Kraft in ihrem Leben kennen und sind seit- her zu gereiften Persönlichkeiten her- angewachsen. Natürlich gibt es auch viele Kinder und Jugendliche, die trotz der Bemühungen im Leben «nicht Fuss fassen konnten» oder in die Kriminalität abgerutscht sind. Trotzdem sind sich die Mitarbei- tenden einig, dass sich die Investition in diese jungen Menschen lohnt und ge- lohnt hat, weil die positiven Ergeb- nisse überwiegen! Übergabe nach 20 Jahren Vieles hat sich im Projekt in den

Beatrice Ritzmann Länderverantwortliche Angola und Brasilien, Leiterin Personal

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