MIBA-TEST
Mit einem schweren Ganzzug aus Selbstentladewagen rollt 44 508 durch die Landschaft. Ihr Drei-Zylinder-Antrieb wird allerdings mit so einer Last spielend fertig …
Die Radsätze haben nicht nur feine Spei- chen, sondern sind auch im Bereich der Kur- belzapfen mit den Verstärkungen einschließ- lich der darin eingelassenen Öffnungen dem Vorbild genau nachempfunden. Die Radna- ben bestehen aus einer Kunststoffbuchse, die mittig noch die Zentrierbohrung aufweist. Da diese Kunststoffteile nicht lackiert sind, heben sie sich allerdings von den lackierten Rad- sternen deutlich ab. Die Steuerung besteht überwiegend aus Metallteilen. Aus Kunststoff wurden ledig- lich Aufwerfhebel, Schwinge, Kreuzkopf und Gegenkurbel gefertigt. Übrigens wurde die Steuerung auf „vorwärts“ ausgelegt: Die Schwingenstangen liegen unten in der Das vollbewegliche Innen- triebwerk der 44 ist ein fein- mechanisches Meisterstück. Schwinge und nicht wie bei vielen anderen Modellen neutral in der Mitte der Schwin- ge, sodass sich auch die Schieberschubstan- ge korrekt bewegt. Auch das Innentrieb- werk im durchbrochenen Barrenrahmen ist einschließlich der angetriebenen Schwinge vollständig nachgebildet. Am letzten Kuppel- radsatz ist linksseitig noch eine Kurbel für den Schmierpumpenantrieb, der zugehörige Hebel schwebt allerdings mit Abstand davor. Der Mittelzylinder ist mit seinem Kolben- stangenschutzrohr bereits werksseitig aus- gestattet. Die Außenzylinder kann man –
DIE BAUREIHE 44 IN H0 VON BRAWA Im Dreivierteltakt Brawa kündigte zur Spielwarenmesse 2022 die großen „Jumbos“ der Baureihe 44 an. Jetzt endlich ist es so weit, dass die Fahrzeuge in Auslieferung gehen können. Martin Knaden und Bernd Zöllner haben das Modell genauestens unter die Lupe genommen und berichten über die Eigenschaften.
W enn eine Lokomotive einen Spitznamen trägt, ist sie in der Regel äußerst populär. Nicht anders ergeht es der Baureihe 44, die unter Eisenbahnfreunden „Jumbo“ genannt wird. Und tatsächlich sind die Maschinen schon vom Vorbild her sehr kräf- tig; die Brawa-Modelle halten sich an diese Vorgaben. Besonders beeindruckend ist der dicke und lange Kessel, an den alles an Details angesteckt wurde, was eine 44 ausmacht. Seien es die fünf Sandfallrohre je Kesselseite oder die Stellstangen auf beiden Seiten, seien es die filigranen Ventilhandräder mit ihren feinen Speichen oder die vollständige Ver- rohrung – bei der Ausstattung fehlt es an nichts. Selbst hinter den Windleitblechen wird die Detaillierung mit der Lokpfeife und dem Luftpumpenventil auf der rechten Seite
sowie der Dampfarmatur nebst Hilfsbläser auf der linken Seite fortgesetzt. Luft- und Speisewasserpumpe sind ebenso vollständig angeschlossen wie der große Turbogenerator neben dem Schlot. Unter dem schnurgerade verlaufenden Umlaufblech liegen Pendelbleche und Steue- rungsträger mit großer Detailtreue. Am Umlauf hängen noch sechs Triebwerksleuch- ten, die sogar über angesteckte Glaskuppeln verfügen. Etwas versteckt, aber vorhanden lugt das Handrad des Abschlammventils unter dem Kesselbauch hervor. Das Führerhaus ist innen mit zahlreichen Manometern geschmückt, die sogar noch mit Zeigern bedruckt sind. Die glasklar gespritzten Fenster sind ohne erkennbaren Spalt eingesetzt und lassen einen guten Blick auf die Innengestaltung des Führerstandes zu. Dazu zählt auch das Lokführerbrems- ventil mit seinem filigranen Hebel.
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