MIBA-TEST
B evor verschleißfreie Elektromotoren zum Antrieb von Lokomotiven ein- setzbar waren, musste man auf das Prinzip schleifender Kohlenbürsten auf Kollektoren setzen, über die auch ältere Motoren mit Gleich- oder Einphasenwech- selstrom betrieben wurden. Unzählige Anwendungen basieren bis heute auf diesem Prinzip. Solange eine gleichbleibende Dre- hung des Rotors vorhanden ist, funktioniert dieses Prinzip allerdings sehr zuverlässig. Beim Anfahren von Güterzügen – und das insbesondere beim Rangieren – kann es aber dazu kommen, dass die Lok ins Stocken gerät oder zum Stehen kommt. In dieser Situ- ation fließen über die Kohlenbürsten und Kollektoren maximale Ströme. Gerät die Lok ins Stocken, erfolgt dies punktuell auf dem Kollektor, der davon massive Schäden neh- men kann – der sogenannte Kollektorbrand ist die Folge. Am 16. April 1973 fotografierte Werner Schulz die 1067.04. Im Vergleich zum Piko-Modell fallen die Unterschiede an den Vorbauten deutlich auf. Vorne finden sich nur noch Luft- schlitze und kein Ventilator im Vorbau. Die Lufteinlässe in den übrigen Türen fehlen ebenfalls. Das dritte Spitzenlicht ist im Vor- bau integriert und nicht mehr aufgesetzt. Im Fahrwerksbereich unterscheidet sich die Anordnung der Sandkästen, während das Führerhaus dem der 1067.01 entspricht. Bei der Umsetzung dieser Serienmaschinen müsste Piko also die Formen anpassen. Foto: Werner Schulz / Slg. sk
RANGIERLOK DER ÖBB VON PIKO IN HO Rh 1067 der ÖBB Beim Anfahren und Rangieren sind die Belastungen für Elektromotoren besonders hoch. Ab 1962 setzte man in Österreich mit der Rh 1067 daher auf eine Ellok mit hydrau- lischem Getriebe, um das mögliche Stocken beim Anfahren nicht auf den Motor zu übertragen. Piko hat diese interes- sante Konstruktion nun in H0 umgesetzt. Sebastian Koch ist die kleine Rangierlok vom Typ EH 600 C Probe gefahren.
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