MIBA Miniaturbahnen

Österreichische Ingenieure kannten die- ses Problem von ihren elektrischen Rangier- loks der Reihen 1061 oder 1062. Als Lösung erarbeiteten sie einen Ersatz des Stirnrad- getriebes zwischen Elektromotor und Rad- sätzen durch ein hydraulisches Getriebe. Letzteres war in der Lage, das Stocken einer Rangierlok aufzufangen, sodass sich der Elektromotor kontinuierlich weiterdrehen konnte. Beim Anfahren musste der Motor auch erst seine Drehzahl erhöhen, bevor die Wandlerfüllung im hydraulischen Getriebe geändert wurde. Das Problem der aufwendig zu behebenden Kollektorschäden sollte damit beseitigt sein. Die Elektrohydraulische Im Ergebnis konstruierte man eine dreiach- sige Rangierlok mit elektrohydraulischem Antrieb. Der Vorteil der elektrischen

In der Seitenansicht ist der asymmetrische Aufbau der Lok gut zu erkennen. Auch die Rad- sätze sind im Rahmen nicht gleichmäßig verteilt. Auf der linken Lokseite erkennt man im langen Vorbau das Gitter für den Lufteinlass des Kühlers.

Vorbildlok mit außergewöhn- licher Antriebsform

Lüfteröffnung und Lüfterrad sind sehr kleinteilig nach- empfunden. Die Gravuren wirken sehr hochwertig. Alle Griffstangen sind freistehend angesetzt und lackiert. Die Griff- stangen auf dem Umlauf sind aus fei- nem Stahldraht. Ein schönes Detail ist die Erdungsstange unter dem Umlauf der Lok.

Antriebsweise mit starken Elektromotoren sollte mit den zuverlässigen Strömungsge- trieben der Dieseltraktion kombiniert wer- den. Die Verantwortlichen bei der ÖBB erkannten die Chance und bestellten bei den Herstellern Jenbacher und ELIN eine Loko- motivserie mit 600 PS und 40 km/h Höchst- geschwindigkeit beim Rangieren. Mit der späteren 1067.01 bauten die Her- steller eine Vorführlok, die sich von den vier weiteren unterschied. Sie besaß im langen Vorbau noch ein Lüfterrad und war mit einem abweichenden Motor versehen. Die Loks 1067.02 bis 04 besaßen eine Vielfach- steuerung. 1962 nahm die ÖBB die fünf Rangierloks ab. Die Loks verfügen über drei Achsen im Hauptrahmen aus Blechplatten. Der mittle- re Radsatz ist über eine Gelenkwelle ange- trieben, die beiden äußeren über Vorgelege- getriebe. Die Hochspannungsausrüstung befindet sich mit dem Einheitsstromabneh- mer Bauart V und dem Hauptschalter auf dem Dach. Der Transformator im hinteren In der Ansicht von oben sind die angravier- ten Spalten zwischen den Hauben und die Dachhaken auf den Vorbauten gut zu erken- nen. Auf dem Dach beeindruckt der Scheren- stromabnehmer aus Metall, an dem keine Verschraubung zu erkennen ist. Im abgebil- deten vorderen Bereich des Daches ist der Hauptschalter mit der Hochspannungslei- tung und dem Durchführungsisolator zu erkennen. Der Umlauf besitzt eine feine Riffelstruktur.

61

MIBA 9/2025

Made with FlippingBook flipbook maker