ADAPTER Bei Tams ist an der mc 2 auch ein An- schluss für LocoNet vorgesehen. Dieser war bisher vor allem für den Betrieb von Handreglern gedacht. Damit nun auch Gleisbelegtmelder angeschlossen wer- den können, hat Kersten Tams etwas Gehirnschmalz investiert und einen Adapter konzipiert, bei dem eine galva- nische Trennung im LocoNet erfolgt. Dabei wird eine Seite des Adapters mit der LNet-Buchse an der mc 2 verbunden und die andere Seite des Adapters dient zum Anschluss beliebiger LocoNet-Ge- räte. Es ist hier dann auch möglich, sämtliche Rückmelder von Uhlenbrock anzuschließen. Der Adapter benötigt noch eine zusätzliche Stromversorgung für den isolierten LocoNet-Bereich. LocoNet benutzt zwar ein sechspoli- ges Kabel, ist aber eigentlich ein Ein- drahtbus. Daher muss man bei so einem Adapter unbedingt einen Prozessor ein- setzen, der darauf achtet, dass eine transferierte Nachricht nicht als Echo nochmal zurücktransferiert wird. Ich konnte einen Prototyp testen und stellte dabei fest, dass nichts mehr ka- putt gehen kann. Mit dem sog. 3-Leiter Rückmeldemodul 63330 von Uhlen- brock lassen sich Belegtmeldungen auf Mittelleiter-Gleisen detektieren und an die mc 2 weiterleiten. An Zweileiter- Gleisen lässt sich der MARCo-Empfän- ger betreiben. Neben den Belegtmel- dungen werden hier auch detektierte RailCom-Nachrichten in das LocoNet übertragen. Das funktioniert auch mit dem System-Detector 7 von KM1. Der Adapter lässt sich nicht nur an der mc 2 von Tams betreiben, der Einsatz an der schwarzen Z21 von Roco oder der DR5000 von Digikeijs ist auch möglich. Bauartbedingt lässt sich das Zweileiter Rückmeldemodul 63320 von Uhlen- brock an den Adapter zwar anschließen, aber es funktioniert leider nicht ohne weitere Basteleien. Aufgrund der Halbleiterkrise kann Tams im Moment weder einen Preis noch einen Liefertermin für diesen Adapter nennen. Kersten Tams ist aber bemüht, das geniale Gerät noch in die- sem Jahr zu einem akzeptablen Preis auszuliefern. Heiko Herholz
eines Motor-Treiber-ICs oder mit dis- kreten Bauelementen wie Transistoren. Im diskreten Fall werden vier Transisto- ren im Schaltplan H-förmig angeordnet und durch einen Mikrocontroller ent- sprechend angesteuert. Lediglich Uhlenbrock setzt bis heute auf das alte Märklin-Konzept. Das hat Vor- und Nachteile: Mit Uhlenbrock- Komponenten kann man mit sehr weni- gen Verkabelungsänderungen eine alte Märklin-Anlage digitalisieren. Zu den Nachteilen gehört, dass man etwas Nachdenken muss, wenn man LocoNet- Komponenten von Uhlenbrock an den LocoNet-Anschlüssen anderer Zentra- len betreiben will. Bei vielen Dingen ist das kein großes Problem, aber bei den Gleisbesetztmel- dern und Rückmeldern von Uhlenbrock muss man etwas aufpassen. In diesen Geräten sind die Masseleitungen des Lo- coNet-Kabels direkt mit der Gleismasse verbunden. Ein Einsatz dieser Geräte an einem Gleisausgang nach dem Prinzip der H-Brücke führt in den meisten Fällen zur Zerstörung derselben! Das haben auch Hersteller wie ESU und Roco erkannt. ESU hat das Problem gelöst, indem im L.Net-Adapter eine vollständige galvanische Trennung zwi- schen LocoNet und dem ECoSlink er- folgt. Roco verbietet ganz einfach den Einsatz der betroffenen Melder und warnt vor diesen in der Anleitung.
Zum Potential-Ausgleich muss bei dieser Form der Verkabelung eine direk- te Verbindung zwischen allen Trafos auf der Modellbahnseite geschaffen wer- den. Im alten Märklin-Farbsystem sind das die braunen Anschlussbuchsen, die mit einem nicht zu dünnen Draht ver- bunden werden. Bei der Einführung des ersten Digital- systems wollte Märklin von diesem Konzept nicht abweichen, um den Um- stieg so einfach wie möglich zu machen. Daher hatten die früheren Digitalzen- tralen und Booster von Märklin (z.B. CU6021) eine massebezogene Endstufe. Dabei liegt am Gleis das Digitalsignal nur einpolig an. Der zweite Pol ist der Rückleiter, so wie es von den analogen Trafos bekannt ist; er stellt damit eine Modellbahn-Masse da. Die meisten De- coder merken diesen Unterschied nicht. Bei Einführung der ersten Intellibox hat Uhlenbrock dieses Konzept auch umgesetzt, um direkt kompatibel zu Märklin zu sein. An früheren Intellibo- xen ließen sich Komponenten des Mär- klin-Systems wie Fahrpult und Stellpult direkt anstecken und benutzen. H-BRÜCKE Inzwischen ist es allgemein üblich, in Digitalzentralen und Boostern eine H- Brücke als Leistungstreiber einzuset- zen. Das geschieht entweder in Form
Auch die schwarze Z21 von Roco lässt sich mit dem Tams-Adapter schützen. Wenn man den hier angeschlossenen MARCo-Empfänger auf Übertragungsformat Digitrax einstellt, kann man im Maintenance-Tool und in der Z21-App die RailCom-Meldungen der Decoder sehen.
DIGITALE MODELLBAHN 3|2022 15
Made with FlippingBook flipbook maker