Digitale Modellbahn

PRAXIS

Insgesamt zwölf Neodym-Magnete halten die Lok in der Schräge. Unter das Gleis sind dünne Eisenbleche geklebt.

Eine Möglichkeit zur Steigerung des Reibungsgewichtes MIT DER KRAFT DER MAGNETEN

Erhöht man das Gewicht einer Lok, erhöht man (im Rahmen ihrer Motorkraft) ihre Traktion und den Kontaktdruck ihrer Räder auf den Gleisen. Die Zugkraft soll hier nicht unser Thema sein, die Stromübertragungssicherheit jedoch schon. Neben Ballastgewichten gibt es einen weiteren Weg, den Druck zwischen Lok und Gleis zu steigern: Magnete. Damit dies funktio- niert, müssen die Gleise magnetisch und die Loks mit Magneten versehen werden.

V om Grundsatz her ist das Verfahren bekannt und es gab immer mal wieder Ansätze in diese Richtung: Manche er- innern sich sicher noch an die spektakulär senkrechte Wände befahrende 0m-Bahn Fama-Utz (bzw. Roco Alpin Line) aus dem letzten Jahrhundert. Aber auch fürs K-Gleis mit seinen eisernen Schienen gab es Modelle mit magnetischer Anpress- unterstützung. In den meisten Fällen wird das eigene Gleis- material jedoch kaum magnetisch sein. Die oft für Schienen- profile verwendeten Neusilberlegierungen sind nicht magnetisch. Die Fama-Utz-Bahn verfügte über recht leichte Fahrzeuge und wäre ohne die enorme zusätzliche Magnetkraft kaum be- triebssicher gewesen. Vor dem gleichen Problem des geringen Gewichts stehen stets auch sehr kleine Fahrzeuge. Märklin hat dem in Spurweite Z schon vor 50 Jahren etwas in Form konsequenten Metallbaus entgegengesetzt. Die kleinste Seri-

enlok ist eine BR 89 mit aufwendigem Pendelachs-Fahrwerk (siehe DiMo 3/2012). Kleinserien-Zettis sind sogar in der Lage, eine Köf sicher zu betreiben – und für die nötige perfek- te Gleislage zu sorgen. H0f-FELDBAHN VON BUSCH Eine Feldbahn, im Vorbild oft auf 600-mm-Gleis unterwegs, verlangt im Maßstab 1:87 nach H0f-Gleisen. Diese haben eine Spurweite von 6,5 mm, was der Spurweite von Regelspurglei- sen in Baugröße Z entspricht. Ein Feldbahnlokmodell in H0 ist allerdings kleiner als ein Modell einer BR 89 in Z ... Die Firma Busch aus Viernheim hat sich der Herausforde- rung gestellt, diese winzigen Loks betriebssicher auf die Glei- se zu stellen. Die Lösung liegt in kräftigen Neodym-Magneten im Fahrzeugboden und einem fest in die Gleisstücke einge-

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