Digitale Modellbahn

PRAXIS

Danach messe ich die Kriechgeschwindigkeit. Das geht fast genauso, allerdings muss ich dafür in den Reiter „Kriechge- schwindigkeit“ wechseln. Mit dem grünen Schieberegler wird dann die Lok in langsamer Fahrt nach rechts gefahren und der Wert gespeichert. Anschließend wiederhole ich den Vorgang für die andere Fahrtrichtung. Nun kommt endlich die Messung für das eigentliche Ge- schwindigkeitsprofil an die Reihe. Dazu wählt man die „auto- matische Messung des gesamten Geschwindigkeitsprofils mit Dauerkontakten“ aus. Die Lok muss wieder auf dem Anfahr- abschnitt stehen und dann klickt man auf den Button „OK“. Die Lok fährt jetzt bis zur Fahrstufe 28 in beide Richtungen jede Fahrstufe einzeln ab und das Programm speichert die Er- gebnisse. Zuletzt erscheint nach erfolgter Messung die Info „Messung beendet“. Anschließend müssen noch die Kontaktpunkte bestimmt werden. Dazu muss im Geschwindigkeitsprofil die Entfer- nung zwischen Lokfront und der ersten Kontaktachse in Zen- timetern eingegeben werden. Danach wird der Wert für den Bremsausgleich bestimmt. Das geschieht mit der „Testfahrt für den Bremsausgleich mit Dauerkontakten“. Die Länge stelle ich hier einheitlich auf 50 cm ein. Die Lok kommt in den Anfahrabschnitt und der grüne Regler wird ganz nach rechts geschoben. Der Abstand vom Abschnittsbeginn bis zur vorderen Pufferbohle der Lok wird gemessen. Fährt die Lok über die 50 cm Bremsstrecke hinaus, wird der längere Bremsweg in Zentimetern beim Bremsaus- gleich eingetragen. Diese Messung muss man so lange wieder- holen, bis die eingetragenen Zentimeter ausreichen, um den vorgegebenen Bremsweg von 50 cm genau zu erreichen. Wichtig ist, dass man nach Abschluss des kompletten Mess- vorgangs alles mit dem Speicherbutton im Hauptprogramm oben links abspeichert. Sicherlich ist der Vorgang etwas auf- wendig, aber bis auf etwas Zeit und ein paar Mal die Gleislän- ge abmessen, geschieht das weitgehend automatisch. Belohnt wird man mit schönen Beschleunigungs- und Bremskurve und punktgenau anhaltenden Triebfahrzeugen. Jörg Löffler Die Messung des eigentlichen Geschwindigkeitsprofils erfolgt automatisch. Das Programm testet dabei mit einer Testfahrt jede Fahrstufe einzeln für jede Fahrtrichtung durch und speichert die gemessenen Werte ab.

legte Lok gegangen werden. Im Reiter „Antrieb“ muss man auf „Automatikbetrieb“ klicken und dort das „erweiterte Fein- tuning“ aufrufen. Die Messungen werden im Reiter „Ge- schwindigkeitsprofil“ durchgeführt. Dort müssen dann zu- nächst die Meldeabschnitte und die Länge der Messstrecke eingegeben werden. Für die Messung der Höchstgeschwindig- keit wird der Schieberegler mit der Maus komplett nach rechts geschoben (er muss grün sein). Steht die Lok am Beginn des Anfahrabschnitts, kann nun mit „Start“ die Messung gestartet werden. Die Lok bewegt sich vom Anfahrabschnitt in den Messabschnitt und es wird die in CV5 des Decoders eingestell- te Höchstgeschwindigkeit ermittelt. Wenn mir das Fahrzeug dabei zu schnell erscheint, reduzie- re ich durch einen Programmiervorgang auf dem Program- miergleis den Wert in CV5 und wiederhole die Messung. Die gemessene Höchstgeschwindigkeit trage ich dann im Profil der Lok im Reiter „Geschwindigkeit“ bei „Vorwärts“ und bei „Rückwärts ein“. Im Feintuning kann man mit der 1x-Messung die Vmax der Lok abstimmen. Der obere Schieberegler wird ganz ausgefahren und die Messung gestartet. Ändert man die Vmax CV5, sollte die mittlere Geschwindigkeit CV6 immer ungefähr den halben Wert haben.

Etwas aufwendiger ist die Bestimmung des Bremsausgleichs. Hier muss die auszugleichende Gleislänge durch Abmessen der fehlen- den Strecke bis zum Zielpunkt bestimmt und in das Programm eingegeben werden. Das ist ein interaktiver Prozess, der so oft durchlaufen wird, bis das Fahrzeug nach dem Bremsbeginn an der vorgegebenen Entfernung zum Stehen kommt.

DIGITALE MODELLBAHN 3|2022 64

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