Meilensteine
PANORAMA
Meilensteine – vor 75, 50 und 30 Jahren Vor 75 Jahren setzte Deutz seine Luftkühlungs-Offensive mit dem Dreizylinder fort. Vor einem halben Jahr- hundert brachte Ford die 100/600-Serie auf den Markt. Der vor 30 Jahren erschienene 926 Vario ähnelte den bekannten Großschleppern des Hauses wie ein Ei dem anderen, hatte es aber faustdick im Getriebegehäuse
Vor 75 Jahren: Deutz F3L 514
Im November 1950 setzte Deutz seine zu Beginn des Jahres mit den Ein- und Zweizylindertypen begonnene Luftkühlungs-Offensive fort. Jetzt war mit einer Vorserie von 60 Exemplaren der F3L 514 an der Reihe, dessen gleichnamiger Dreizylindermotor aus knapp vier Litern Hubraum 42 PS bei 1.450 U/Min schöpfte. Das Getriebe mit fünf Vorwärtsgängen wurde vom F2M 417 übernommen, der noch bis 1952 in Ulm gefertigt wurde. Neu waren zwei Optionen. Ein Kriechvorgelege wirkte auf die
ersten beiden Vorwärtsgänge und den Rückwärtsgang, wodurch sich insgesamt 7/2 Fahrstufen ergaben. Außerdem war erstmals bei einem Schlepper des Hauses eine Motorzapfwelle erhältlich. Ende Januar 1951 lief die Serien- fertigung des F3L 514/51 genann- ten Schleppers an, Anfang 1954 stieg die Motorleistung auf 45 PS, bis 1956 wurden es – zuletzt als F3L 514/54 – insgesamt 3.560 Exemplare, danach erfolgte die Umstellung auf das ZF- Getriebe A-23.
Mit neuem, luftgekühltem Dreizylindermotor und bekanntem Getriebe ging zu Beginn des Jahres 1951 der Deutz F3L 514/51 in Serie
Vor 50 Jahren: Ford-Serie 100/600
Als Nachfolger der 1968 lancierten „Force“-Serie (Typ 6Y) schickte Ford im Herbst 1975 die 100/600er-Reihe mit den Typen 2600 bis 7600 ins Rennen. Hierzulande setzte die Auslieferung im November ein. Optisch fielen ein neuer Kühlergrill sowie ein geändertes Farb- und Beschriftungsschema ins Auge. Technisch blieb großenteils alles beim Alten, jedoch wurde die Modellpalette feiner abgestuft. Fortan gab es fünf Dreizylinder- typen mit 34 bis 61 PS und drei Vierzylindertypen mit 68 bis 90 (bzw. je nach Absatzmarkt bis zu
93) PS, den stärksten davon mit Turbolader. Das serienmäßige Gruppengetriebe verfügte über 8/2 Gänge bis 25 oder 30 Kilometer pro Stunde. Mit der optionalen, ab 68 PS ver- fügbaren Lastschaltstufe „Dual Power“ verdoppelte sich die An- zahl der Fahrstufen. In Deutsch- land ließ die Nachfrage stark nach. Während die Vorgänger inner- halb von sieben Jahren mehr als 15.000 Mal verkauft wurden, brachten es die 100er und 600er binnen sechs Jahren nur noch auf etwas über 5.000 Stück.
Mit 68 PS füllte der Ford 5600 die bisherige Pro- grammlücke zwischen 60 und 75 PS. Die rundliche Kabine (Q-Cab) gab es hierzulande noch nicht
Vor 30 Jahren: Fendt Favorit 926 Vario
Unbestrittener Star der Agri- technica 1995 war der Fendt Favorit 926 Vario. Optisch glich er bis auf wenige Details – beispiels- weise einem geglätteten Kühler- grill – dem bekannten Favorit 800, hatte es technisch aber in sich. Durch Leistungssteigerung des aus dem 800er bekannten MAN- Sechszylindermotors mit 6,9 Litern Hubraum auf 260 PS war hier der seinerzeit stärkste Serienschlepper aus heimischer Fertigung ent- standen. Clou war das stufenlose Getriebe, dessen Wirkungsgrad dank Leistungsverzweigung auf
einen mechanischen und einen hydrostatischen Strang jenem kon- ventioneller (Last-)Schaltgetriebe nur wenig nachstand. Daraus ergab sich ein bislang unerreichter Be- dienkomfort bei – trotz des hohen Preises von 240.000 Euro (brutto) – überzeugender Gesamtwirtschaft- lichkeit. 1996 lief die Serien- fertigung an, 1997 ergänzte Fendt die Baureihe um schwächere Typen ab 170 PS, 2000 wurde das Blech- kleid abgerundet. Bis zur nächsten Modellpflege im Jahr 2002 kamen über 6.000 Exemplare zusammen, davon ungefähr die Hälfte 926er.
Vom bisherigen Flaggschiff Favorit 824 unterschied sich der 926 Vario durch den geglätteten Kühlergrill, die gesteigerte Leistung und das stufenlose Getriebe
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