Hurtz
SZENE HISTORIE
Ein Famo „Rübezahl“ Diesel-Raupentraktor mit gezogenem Mähdrescher (vermutl.Claas Super), ausgestattet mit Hurtz Rotor D.R.P. (Deutsches Reichspatent)
dard bei Getreide-Schneidwerken sind. 1930 erfand Hurtz dann den „Ideal“-Getrei- deheber, bei dem sich auch der maximale Ausschlag nach unten verstellen ließ. Da- durch konnte verhindert werden, dass die Spitzen des Getreidehebers sich bei Boden- unebenheiten in die Erde bohrten. 1933 folgte ein weiteres Patent, das man in ähn-
menarbeit mit der Firma Claas kam jedoch nicht zustande. Laut Theo Hurtz baute Claas eigene Rotor-Halmteiler, die so ver- ändert waren, dass sie nicht unter den Patentschutz für die Halmteiler von Hurtz fielen. Dass auch andere Wettbewerber später Hurtz-Produkte mehr oder weniger offensichtlich nachbauten, trug wohl mit
Anfang 1935 begann Hurtz, Gespann-Rübenroder zu bauen, die zu absoluten Verkaufhits wurden
licher Form heute noch an Pflückvorsätzen für die Ernte von Mais oder Sonnenblu- men sieht: der torpedoförmige Rotor-Halm- teiler, der durch die Drehbewegung einer scharfkantigen Metallschnecke lagerndes Getreide effektiver anhebt und dem Mäh- werk zuführt – einsatzfähig mit Mähbinder oder den ersten, frühen Mähdreschern. Hurtz baute aber bis auf wenige Exempla- re eines eigenenTest-Mähdreschers keine eigenen Erntemaschinen, sondern lieferte die Halmteiler als Zubehör an die großen Marken oder als Nachrüstsätze an Land- technikhändler. Auch Massey-Harris erteilte Hurtz kurz nach dem Krieg einen Großauftrag über 300 Rotor-Halmteiler. Eine erhoffte Zusam-
dazu bei, dass sich das Unternehmen schließlich aus der Landtechnik-Branche verabschiedete. Erster Rübenroder-Rekord Da sich das im Herzen des Rheinlands angesiedelte Unternehmen in einem noch heute bedeutsamen Anbaugebiet für Zuckerrüben befand, lag es nahe, dass sich Hurtz auch daran wagte, Geräte für die Ernte dieser „Königin der Feldfrüchte“ zu entwickeln. Die Mechanisierung der Rübenernte lag Anfang der 1930er-Jahre aber noch in den Anfängen. Von Pferden gezogene, sogenannte Köpfschlitten und ähnlich wie ein Beetpflug aufgebaute Rübenroder waren in der Zeit kurz vor dem
Zweiten Weltkrieg der Stand der techni- schen Entwicklung. Um den Jahreswechsel 1934/1935 herum begann auch die Firma Hurtz, Gespann-Rübenroder zu bauen, die zu den meistgebauten in Deutschland wur- den. Dank auswechselbarer Rodezinken ließen die Geräte sich auch zum Roden von Kartoffeln einsetzen. Ein Problem bei den Gespann-Rüben- rodern war, dass die aus dem Boden gegra- benen Rüben zu einer Seite des Roders in Werbung aus den 1930er-Jahren für Hurtz-Produkte zur Ernte von Lagerge- treide: Rotor-Getreideteiler sowie Getreide- und Ährenheber
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