Traktor Classic

John Deere Serie 50

EINSATZ

Die Söhne Mannheims – live! AUF DEM WEG NACH OBEN Die in Europa ab 1986 verfügbaren, in Mannheim gebauten Typen der John-Deere-Serie 50 katapultierten die Traktoren mit dem Hirsch-Logo weit nach oben in der Zulassungsstatistik und führten das Unternehmen auf die Zielgerade zur heutigen Marktführerschaft. Wir stellen Ihnen alle in Mannheim für den europäischen Markt gebauten Vier- und Sechszylinderschlepper der 50er-Serie anhand von Einsatzbeispielen vor

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uf den ersten Blick sind nur die Zahlen anders: Von ihren Vorgängern der ab 1979 eingeführten Serie 40 unter- schieden sich die neuen 50er, die in Mann- heim ab 1986 vom Band liefen, optisch nur durch die Nummern auf den Motorhau- ben-Aufklebern. Die entscheidenden Unterschiede ver- bargen sich unter der Motorhaube: Hier hatten sich die prinzipiell bekannten Drei-,Vier- und Sechszylindermotoren mit durchweg 106,5 Millimetern Bohrung und 110 Millimetern Hub – somit rund einem Liter Hubraum pro Zylinder – durch kleine Verbesserungen in sogenannte „Constant Power“- Motoren verwandelt. Diese sollten in einem weiten Drehzahlbereich eine weitgehend konstante Leistung erbringen und imVergleich zu den bisherigen Moto- ren bei Straßenfahrten bis zu 20 Prozent Kraftstoff einsparen. Die verbesserten Motoren Die Nenndrehzahl wurde bei fast allen Modellen auf ruhige 2.300 sowie bei zwei Typen auf 2.400 Umdrehungen pro Minute eingestellt, was in Zusammenhang mit einer niedrigen Kolbengeschwindigkeit von nur 8,4 Metern pro Sekunde (Indust- riestandard: 9 bis 11 Meter pro Sekunde) zur Zuverlässigkeit und Lebensdauer die- ser Motoren beitrug. Zudem erhielten die Motoren Kolben mit noch geringerem Rei-

bungswiderstand, und eine veränderte Position der Kolbenringe sorgte für stärke- re Verdichtung, bessere Kompression und besseres Kaltstartverhalten. Das von der 40er-Serie bekannte Problem poröser Lauf- buchsen wurde komplett abgestellt, sodass Motorlaufleistungen im fünfstelligen Stun- denbereich ohne Reparatur keine Selten- heit sind. Ein bei den meisten Typen der 50er-Serie verbauterViskoselüfter sorgt für eine optimale Motortemperatur. Mit prinzipiell nur drei Ausführungen des Motors (Drei-,Vier- und Sechszylinder) ohne und mit Turbolader deckten die in Mannheim gebauten Typen der Serie 50 einen Leistungsbereich von 38 bis 116 PS ab. Die stärkeren Sechszylindertypen 4250 (120 PS), 4450 (140 PS), 4650 (165 PS) und 4850 (190 PS) wurden aus den USA im- portiert. Die Getriebe Von der Serie 40 übernahm John Deere die drei Getriebeoptionen für alle 50er- Typen außer dem Flaggschiff 3650. Dazu gehörte zuvorderst das bewährte „Power Synchron“. Es stellte insgesamt 16 Vor- wärts- und acht Rückwärtsgänge in den Gruppen schnell, langsam und rückwärts sowie einer unter Last schaltbaren Unter- setzungsgruppe bereit. Alternativ gab es

das John-Deere-Synchron-Getriebe ohne Lastschaltung mit nur achtVorwärts- und vier Rückwärtsgängen oder mit einer zu- sätzlichen Kriechgruppe für insgesamt zwölfVorwärts- und acht Rückwärtsgänge. Alle Ausführungen waren prinzipiell mit einer Höchstgeschwindigkeit von Tem- po 30 verfügbar; die kleineren Modelle auch als 25-km/h-Ausführung und die größeren Allradler auch mit 40 Stunden- kilometern. Alle Getriebeausführungen gelten als zuverlässig und langlebig. Die Allrad-Ausführungen der Serie 50 profitierten wie schon die Vorgänger der Serie 40 von einer besonderen John-Deere- Erfindung: Dadurch, dass die Achsschen-

Antreten zum Triumph: Mit der 50er-Serie setzte sich John Deeres Erfolgs- geschichte auf dem deutschen Markt der 1980er- und 1990er-Jahre fort

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