Traktor Classic

Markenüber- greifendes Bau- kastensystem: Nachdem das ZF-Getriebe kolla- biert war, wurde dieser Normag NG 10 auf einen gerade verfügbaren

es wiederum eine alte Graphitdichtung nicht, dass ich den Motor rückwärts dreh- te, und musste erneuert werden. Mit dem Neuteil wäre eine Rückwärtsdrehung kein Problem mehr.“ Spezifische Nachteile sind nicht be- kannt, doch leider erlitten viele Motoren aus Unachtsamkeit Frostrisse und wurden nicht immer fachgerecht instand gesetzt. Bei den Getrieben von Prometheus und ZF ist man weitgehend auf gebrauchten Nachschub angewiesen. Immerhin gibt es hier die Möglichkeit des Tausches, wie Aselmeiers Normag be- weist. Aufgrund des markenübergreifen- den Baukastensystems und ihrer einfa- chen Bauweise gehören die Einheits- schlepper noch heute zu den relativ pflegeleichten Zeitgenossen. So günstig wie ihre Erben der Nach- kriegszeit sind sie nicht zu haben. Je nach Typ muss man beim Erwerb knapp 5.000

Prometheus- Treckertrieb umgerüstet

des Schlepperbooms vor allem ZF übrig. Aus Passau kamen bis heute fast eine Mil- lion Schleppertriebwerke sowie (seit 1963) eine noch größere Anzahl angetriebener Vorderachsen. Vor allem bei den Motoren haben hier- zulande längst auch ausländische Anbie- ter Fuß gefasst. Obwohl vom Einheits- schlepper keine Rede mehr ist, erleichtern einheitliche Baugruppen nach wie vor die Logistik. Überschaubares Risiko Davon profitieren bis heute auch Interes- senten der vor mehr als 80 Jahren gebauten Hauptdarsteller dieses Artikels. Für den Deutz-Motor erhält man bei der FirmaTrak- torenteile Segger beispielsweise immer

noch Kolben, Pleuel inklusive Lager, Buch- sen sowie die Einspritzpumpe eigener Bau- art. Bei MWM muss man die Suche auf mehrere Händler ausweiten und häufiger mit gebrauchten Teilen oder Schlacht- motoren vorliebnehmen. Zwei Ratschläge hat Philipp Harms, Eigner eines Miag LD 20,zumThema: „Bei

Aufgrund ihres einfachen Baukastensystems sind Einheitsschlepper auch heute noch pflegeleicht

diesen MWM-Motoren sollte man beson- ders auf die Ölpumpe achten. Es lässt sich kaum eine in gutem Zustand auftreiben. Eine Überholung ist schwierig und zeit- intensiv. In der Wasserpumpe verkraftete

bis 20.000 Euro in die Hand nehmen. Ab- gesehen vom 11er-Deutz gibt es dennoch kaum einen günstigeren und risikoärme- ren Weg, über 80 Jahre alte Landtechnik hautnah zu erleben. Klaus Tietgens

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