Traktor Classic

Deutz D 16006 vs. Schlüter Super 2000 V/TV

SZENE VERGLEICH

Der Wandel von der Baumaschine zum Ackerschlepper äußert sich u.a. in einem hydraulischen Dreipunkthubwerk

Auch der Deutz hat Außenplanetenachsen. Die hintere ist etwas schwächer dimensioniert als die vordere, weil sie weniger zu tragen hat

Erbstück vom Radlader-Projekt: Knicklenkung im Deutz

und nimmt dieTechnik der ab 1973 gebau- ten Profi Tracs vorweg. Nur die Hinterrad- lenkung fehlt noch. Nach dem Super 1500 V war der 2000V/TV Schlüters zweites Mo- dell mit mittig angetriebenerVorderachse. Stark auf dem Acker Gegenüber den Prototypen änderte Deutz den Triebstrang der Serienschlepper. Die Achsen stammen von ZF, dieVorderachse entspricht weitgehend der Hinterachse des Schlüter. Sie hat im Stand sechsTonnen zu tragen, die Hinterachse nur drei. Bei schweren Zugarbeiten verteilt sich die Last durch dynamische Verlagerung weitgehend gleichmäßig auf die beiden Achsen. Das für Baumaschinen konzi-

pierte Getriebe des amerikanischen Her- stellers Twin Disc hat im Ackerschlepper ausgeprägteVor- und Nachteile.Viel zu tun gibt es bei vier lastschaltbaren Gängen und einer ebenfalls lastschaltbaren Wen- deschaltung nicht, zumal dank eines Dreh- momentwandlers auch noch problemlos in jedem Gang angefahren werden kann. Mit jedem Schaltvorgang verdoppelt respektive halbiert sich die Geschwindig- keit allerdings. Einigermaßen verlustarm wird die Kraft somit nur von ungefähr 4 bis 5, 8 bis 10 und 15 bis 20 km/h übertra- gen. Durch Sperrung der vierten Stufe ist leider schon bei 20 km/h Schluss, weshalb der D 16006 kein Favorit für lange Trans- portfahrten ist. In der zweiten Stufe wur- den mit sieben Scharen bei 30 Zentime- tern Arbeitstiefe und durchschnittlich 8,8 km/h 1,6 Hektar pro Stunde gepflügt. Auch Schlüter ging davon aus, dass sich mit 100 PS ungefähr ein Hektar pro Stunde – mit 180 PS also 1,8 Hektar pro Stunde – um- brechen und gut die vierfache Fläche in ei- nem Arbeitsgang saatfertig machen lässt. Über 20.000 Betriebsstunden Auf eine Zapfwelle verzichtete Deutz. Sie hätte sich schwer adaptieren lassen und wäre damals noch nicht oft benötigt wor- den. Das Hubgestänge der Kategorie III stemmt mit rund dreieinhalbTonnen etwas weniger als jenes des Schlüter, doch ge-

Im Deutz sitzt der Motor noch weiter vorne als im Schlüter. Zwischen Ölsumpf und Achse bleibt Platz für den Druckluftbehälter

Deutz D 16006 vs. Schlüter Super 2000 V/TV

Deutz D 16006 problemloser, niedrig belasteter Großserienmotor komfortable Schaltung großzügiger Fahrerstand enorme Zugkraft nur 3/3 Gänge, maximal 20 km/h sehr schwer (56 kg/PS) groß und unübersichtlich (vor allem 1. Serie) keine oder sehr einfache Kabine

Schlüter Super 2000 V/TV kompakte Bauweise, hohe Zugkraft bequemer Aufstieg, guter Sitz brauchbare Gangabstufung (vorwärts) Strömungskupplung (von Voith) relativ leicht (ab 42 kg/PS) exotischer, empfindlicher Motor langsame Rückwärtsgänge Kabine (aktuell abgebaut) eng und laut typspezifische Komponenten schwer ersetzbar

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