Straßenbahn Magazin

Fahrzeuge

T ramway F rançais S tandard

Frankreichs Standardwagen Die Re- naissance der französischen Straßenbahnen ab Mitte der 1980er-Jahre ist unweigerlich mit dem Rollmaterial aus der damaligen Epoche verbunden. Auch für die französische Waggonbauindustrie, namentlich Alsthom, bedeutete die Renaissance einen Neuanfang im Straßenbahnbau: Der Tramway Français Standard (TFS) war geboren. Jetzt, 40 Jahre später, neigt sich sein Einsatz dem Ende zu

Am 7. November 2024 passiert TFS2 2044 in Grenoble den Place de Verdun und erreicht in Kürze die Haltestelle Préfecture. Dieser Wagen stammt aus der letzten Produktionsserie von 1995/96 und trägt noch die ursprüngliche silber-blaue Farbgebung ALLE AUFNAHMEN, AUSSER ANDERS VERMERKT: ANDREW THOMPSON

D ie ersten Trambetriebe der zweiten Generation wurden 1985 in Nantes und 1987 in Grenoble neu eröffnet. Für diese normalspurigen Netze wurden eigens moderne Standardwagen entwickelt, die den damaligen Stand der Technik verkörperten. Während in Nantes durch das spätere Nachrüsten mit Nieder- flursänften die Wagen auf den aktuellen Stand der Technik gebracht wurden, wa-

hatte zu diesem Zeitpunkt seit den 1930er- Jahren keine Straßenbahnen von Grund auf neu entwickelt. Die 20 Zweirichter für Nantes waren 28,5 Meter lang, 2,3 Meter breit und hatten eine Fußbodenhöhe von 87 Zentimetern über Schienenoberkante; sie boten 178 Steh- und 60 Sitzplätze. An jedem Wagenende befand sich ein angetriebenes Drehgestell, während mittig unter dem Gelenk ein Jakobsdrehgestell

ren die 1987 in Grenoble lancierten Drei- teiler mit integriertem Niederflureinstieg sogar bahnbrechend für die damalige Zeit. Erste TFS für Nantes Die erste Version der TFS wurde in den frühen 1980er-Jahren von GEC Alsthom in Zusammenarbeit mit MTE-Francorail und TOC-Oerlikon als hochfluriger Gelenkwa- gen entwickelt. Die französische Industrie

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STRASSENBAHN MAGAZIN 9 | 2025

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