Hamburg
Die Hamburger Straßenbahngesellschaften
D ie zu Beginn des Straßenbahnzeitalters im Hamburger Raum vorhandenen Straßenbahnbetriebe verschmolzen miteinander oder wurden teils mehrfach umbenannt. Dieses hat zur Folge, dass selbst in der einschlägigen Literatur die Be- triebe unterschiedliche Namen, Bezeichnungen und Abkürzungen tragen. Nachdem beim Beitrag über den Betriebshof Angerstraße auf Grund der unterschiedlichen
Benennungen in den Quellen Verwirrung entstand, sollen im Folgenden noch ein- mal die im Raum Hamburg aktiven Straßenbahngesellschaften benannt werden. Gerade die Schreibweisen unterscheiden sich zum Teil erheblich. Auch wenn es sich nicht bei allen Bezeichnungen um offizielle Firmen-Abkürzungen handelt, sol- len diese so in den zukünftigen Beiträgen dieser Reihe verwendet werden.
Firma
Abkürzung
Betr.-Zeit 1866-1881 1878-1896 1896-1922 1880 -1918 1882-1884 1884-1893 1893-1898 1887-1892 1899-1921
Verbleib
Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft
PEG
verschmolzen mit der SEG
Hamburg-Altonaer Pferdebahn-Gesellschaft Hamburg-Altonaer Centralbahn-Gesellschaft
H-A Pf.
umbenannt in HAC
HAC SEG
übernommen von HHA übernommen von HHA
Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft
Altonaer Ringbahn
AR
umfirmiert in H.A.N.W.T.C um konzessioniert in H.-A.T. verschmolzen mit der SEG verschmolzen mit der SEG
Hamburg, Altona & Northwestern Tramways Company Limited
H.A.N.W.T.C.
Hamburg-Altonaer Trambahn-Gesellschaft
H.-A.T.
Große Hamburg-Altonaer Straßenbahn-Gesellschaft
Gr.H.-A. Str-Ges.
Elektrische Bahn Altona – Blankenese
EBAB
Umwandlung zur Verkehrs-Aktiengesellschaft Altona (Omnibusgesellschaft) Elektrische Kleinbahn Alt Rahlstedt – Volksdorf*
EKV HHA
1904-1925
übernommen von HHA
Hamburger Hochbahn AG
1912-ff
bis 1918 und ab 1978 nur elektrische Hochbahn (U-Bahn) Einstellung nach Kriegsausbruch
Städtische Bahn Cuxhaven
CUX
Jun.1914 – Aug.1914
*Elektrische Kleinbahn mit Güterverkehr
Auch die Tabelle der Betriebshöfe in Heft 10/2021 bedarf einer Korrektur: Dort wurde der Betriebshof am Sandweg der H.-A.T. (HAT) zugeordnet.
Dieses ist aufgrund der jetzigen Recherchen falsch und wird bei der Behandlung des Betriebshofes richtiggestellt.
englischen Aktionäre bescheidene Dividen- den ausgezahlt. Sie akzeptierten gerne ein Angebot des Finanziers Julius Rütgers aus Berlin zur Übernahme ihrer Anteile. Julius Rütgers hatte bereits zuvor einen Teil der für einen Zweispänner-Betrieb auf den Eimsbüttler- und Hoheluft-Linien notwen- digen Pferde- und Umrüstungskosten über- nommen. Daraufhin gründete man die „Hamburg-Altonaer Trambahn-Gesell- schaft“ (H.-A.T.), welche im April 1892 in das Handelsregister eingetragen wurde. Bei Übernahme war das Gelände des Be- triebshofes 4.151 Quadratmeter groß und 2.398 Quadratmeter davon waren bebaut. Schließlich wechselte zum 8. Juni 1893 die Konzessionen für den Straßenbahnbetrieb inklusive der Verkehrs- und Betriebsanla- gen auf den neuen Besitzer. Die Gesellschaft besaß insgesamt 342 Pferde und 61 Wagen, welche auf die beiden Betriebshöfe an der Großen Gärtnerstraße und Gärtnerstraße verteilt waren. Die Stallungen an der Gro- ßen Gärtnerstraße waren zu diesem Zeit- punkt für 186 Pferde ausgelegt und die Re- mise konnte 30 Wagen aufnehmen. Die Übernahme der Gesellschaft geschah zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, da in Hamburg die Cholera ausbrach und die Fahrgastzahlen massiv rückläufig waren. Kurze Zeit nach Ende der Pandemie erhol- ten sich die Fahrgastzahlen und zur Ver- stärkung der Eimsbütteler Linie lieferte der
Triebwagen 102 der Hamburg-Altonaer Trambahn-Gesellschaft an der Einmündung der noch nicht mit Fahrdraht versehenen Ringbahn in die Linie nach Hoheluft. Das Bild muss zwischen Dezember 1897 und Dezember 1898 entstanden sein SLG. JENS PERBANDT
elektrischen Straßenbahnbetrieb eingeführt, was bei der H.-A.T. zu massiven Fahrgast- rückgängen führte. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, musste die H.-A.T. nachziehen und ihre Strecken elektrifizieren. Während der elektrische Betrieb der Eimsbütteler- und der
Wagenbauer W.C.F. Busch aus Eimsbüttel zusätzliche Wagen. Aus nach 20 Jahren Inzwischen hatten einige konkurrierende Hamburger Straßenbahngesellschaften den
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STRASSENBAHN MAGAZIN 7 | 2022
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