Stuttgart
die Betroffenen gut mit dieser neuen Errun- genschaft. Der 17. November 1978 war ein bedeutsames Datum in der Geschichte der SSB: An diesem Tag rollten nach 109 Jahren letztmalig Straßenbahnen über den Schloss- platz. Noch während die letzten Züge die Rampe befuhren, deuteten bereits werkeln- de Bauarbeiter das bevorstehende Finale dieses Bauwerks an. Rampe Wolframstraße Ein absoluter Exot unter den Rampen war das Provisorium an der Wolframstraße. Nicht aus, sondern neben dem Tunnel heraus verlief die Konstruktion auf einer Stahlhochbrücke. Das Aus- und Einfädeln in den Untergrund geschah mittels einer Öffnung in der Tunnel- wand durch Befahren einer S-förmigen Gleis- formation. Notwendig wurde dieses Gebilde, da mit Betriebsaufnahme der Untergrund- strecke am Hauptbahnhof im April 1976 der Tunnel zwischen der zukünftigen Haltestelle Türlenstraße und der endgültigen Rampe im Bereich Friedhof-/Heilbronner Straße erst im Rohbau existierte. Mit nur elf Monaten Bestand war diese provisorische Rampe am kürzesten in Betrieb. Im Februar 1977 wan- Notfalls geht es durch die Wand: Da die eigentliche U-Rampe in der Heilbronner Straße und die Haltestelle Türlenstraße (links im Bild noch im Bau) mit Eröffnung des vierten Streckenabschnitts nicht fertig waren, mussten die Straßenbahnen durch eine Öffnung in der Tunnelwand auf eine provisorische Rampe an die Oberfläche geführt werden (Frühjahr 1976) ARCHIV SSB
Diese aufgeständerten Stahlbrückenelemente überbrückten nicht nur den Höhenunter- schied zwischen Tunnel und Straßenniveau, sondern sie beherbergten auch die Haltestelle. Über die Treppenanlage gelangten die Fahrgäste zu den Bahnsteigen. Die Linie 15 mit GT4 730 und 614 verschwindet gleich über die S-Kurve im Tunnel. Auf der rechten Seite befand sich der ehemalige Stuttgarter Güterbahnhof (Januar 1977) D. SCHLIPF/ARCHIV SSB
Diese Rampen sind Geschichte
Rampe
Betrieb von/bis Linien
Holzstraße
1966 – 1971 1966 – 1972 1967 – 1978 1971 – 1983 1972 – 1976
4, 21
Staatstheater
1, 4, 21
Planie
5, 6, 8, 18
Wilhelmsbau Schillerstraße
2, 4, 14, 15, 21
9, 14
Untere Königstraße 1976 – 1978
5, 6, 15 5, 6, 15
Wolframstraße Siemensstraße Neue Weinsteige
1976 – 1977 1984 – 1990 1987 – 1990
6, 13
5, 6
Die Bauarbeiten sind beendet, die Untere Königstraße ist Fußgängerzone. Mit Pflanzenkübeln und Baumbewuchs integrierten die Stadtplaner die U-Rampe ästhetisch in die Einkaufsmeile. An einem menschenleeren Sonntagmorgen im Frühjahr 1977 erreicht der Fünfzehner gleich die Haltestelle Schlossplatz
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