Geschichte
Letztes KSW- Aufgebot
N achdem im November 1974 in meinem Heimatbetrieb Düsseldorf die letzten Zweiachser gefahren und durch die neuen Achtachser GT8S ersetzt worden waren, zog es mich als Fan dieser Fahrzeuge in die Nachbar- städte, wo dieser Straßenbahntyp als Ein- satzwagen noch verkehrte. Dies waren in der näheren Umgebung Wuppertal, Hagen und Bochum, etwas weiter entfernt Frank- furt, Darmstadt und Kassel. Die KSW-Triebwagen der Bochum-Gel- senkirchener Straßenbahnen AG (BOGE- STRA) fuhren bis zu ihrer Abstellung im Mai 1976 nur noch im Schülerverkehr so- wie bei Fußballspielen im Parkstadion. Das Parkstadion hatte 1973 die alte Glückauf- Kampfbahn abgelöst. Am 31. Mai 1975 spielte der FC Schalke 04 gegen Borussia Mönchengladbach und ein Großaufgebot der zwischen 1946 und 1950 gebauten Zweiachser sorgte für die Fanbeförderung. Die Gladbach-Fans verließen das Stadion glücklicher, denn ihre Mannschaft ge- wann das Fußballspiel im mit 70.000 Zu- schauern ausverkauften Parkstadion gegen Schalke 04 mit 3:1. Die Tore für Mönchen- gladbach schossen Allan Simonsen, Rainer Bonhof und Jupp Heynckes, der Ehrentref- fer für Schalke 04 gelang Erwin Kremers. Die KSW der BOGESTRA Die BOGESTRA erhielt in der Nach- kriegszeit KSW-Triebwagen von der Heidelberger Firma Fuchs. 1947 wurden die Triebwagen 100 bis 109 ausgeliefert. Reichlich Betrieb am Parkstadion: Gleich drei Kriegsstraßenbahnwagen mit Nummer 106 in Front stehen abfahrbereit am Bahn- steig. Zahlreiche Fans waren auch mit den daneben geparkten Omnibussen angereist. Im Hintergrund rückt ein GT6 heran ALLE AUFNAHMEN: OLAF GÜTTLER Gelsenkirchen: Zweiachser im Stadionverkehr Vor 50 Jahren waren zweiachsige Straßenbahnwagen in West- deutschland rar geworden. Aus vielen Betrieben waren sie ganz verschwunden oder befanden sich im Auslauf- betrieb. Die BOGESTRA setzte sogar noch Kriegs- straßenbahnwagen (KSW) ein
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STRASSENBAHN MAGAZIN 9 | 2025
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