Bahnwelt aktuell
INFRASTRUKTUR Vollsperrung Regensburg – Schwandorf
Seit 16. Juni 2025 ist die Strecke Regens- burg – Schwandorf für zwei Monate bis 22. August komplett gesperrt. Im Rahmen der Bauarbeiten wird die Strecke insbesondere für den Umleiterverkehr der Strecke Re- gensburg – Passau, welche 2026 general- saniert wird, ertüchtigt. Der Güterverkehr wird während der Sperrung großräumig
nenersatzverkehr zwischen Regensburg und Schwandorf wird mit Direktbussen über die Autobahn und Bussen, welche Re- genstauf und Maxhütte-Haidhof bedienen, geführt. Insgesamt werden meist drei Di- rektbusse verschiedener Busunternehmer pro Richtung eingesetzt. Der Ersatzverkehr funktioniert dabei reibungslos.
umgeleitet. Züge zum „Innovationspark Wackersdorf“ werden über Neukirchen (b Sulzbach-Rosenberg) geführt. Der RE 2 München – Hof wird in Regensburg und Schwandorf gebrochen. Anstatt der Bau- reihe 218 kommen zwischen Schwandorf und Hof Triebwagen der Baureihe 612 und Alex-Garnituren zum Einsatz. Der Schie-
ZEITREISE Große Veränderungen im Bahnhof Meinersdorf
1975
2025
Am 12. August 1975 herrschte im Bahnhof Meinersdorf reger Betrieb. Zwar konnten die Reisenden nicht mehr in die Schmal- spurbahn umsteigen, um nach Thum zu gelangen, denn der Per- sonenverkehr wurde zum Fahrplanwechsel am 29. September 1974 eingestellt. Aber für den Güterverkehr wurde der Betrieb auf der Schmalspurbahn aufrechterhalten. Die V15 hatte die normalspurigen Güterwagen zuvor auf die Rollwagen gescho- ben, welche von 991774 dann nach Thum befördert wurden.
50 Jahre später zeigt sich ein völlig verändertes Bild. Der alte Aufnahmestandpunkt konnte nur anhand der Kilometrierung wieder gefunden werden. Bei dem Streckenumbau wurden die Gleisanlagen höher gelegt, auch den Personentunnel gibt es nicht mehr. Im Jahr 2018 erfolgte der Abriss des ungenutz- ten Empfangsgebäudes. Am Abend des 3. Mai 2025 ist der Ci- tylink-Triebwagen in den Bahnhof Meinersdorf eingefahren und wird nach kurzem Halt seine Fahrt nach Aue fortsetzen.
Die vor 150 Jahren eröffnete Eisen- bahnstrecke von Chemnitz nach Adorf (Vogtl) ist heute nicht mehr durchgängig in Betrieb und weist eine wechselvolle Geschichte auf, die an der Entwicklung des Bahnhofes Meinersdorf gut nach- vollzogen werden kann. Erst fünf Jah- re nach der Eröffnung der CA-Linie wurde die „Haltestelle Meinersdorf für den Personen- und Güterverkehr“ in Betrieb genommen. Mit dem Bau der Schmalspurstrecke nach Thum, die am 1. Oktober 1911 eröffnet wurde, kam es zu umfangreichen Erweiterungen. Der Bahnhof erhielt ein großes Emp- fangsgebäude im ortsüblichen Stil der Erzgebirgsbauten. Alle für einen Spur- wechselbahnhof notwendigen Anlagen
wie Rollwagengrube, Laderampen, Güterschuppen, eine Rampe zum Ver- laden von Schmalspurwagen und ein Lokschuppen für die Schmalspurbahn sowie ein Kleinlokschuppen für die regelspurige Rangierlok kamen hinzu. Dieser Zustand blieb bis zur endgültigen Einstellung des Schmalspurbetriebes nach Thum am 31. Dezember 1975 im Wesentlichen bestehen. In den Folgejah- ren wurde dann der Schmalspurteil des Bahnhofs zurückgebaut, die nicht mehr benötigten Gebäude wurden abgerissen. Die umfangreichen normalspurigen An- lagen für den Güterverkehr und mehrere Anschlussbahnen sorgten aber weiterhin für ein hohes Verkehrsaufkommen und auf der Fläche des ehemaligen Schmal-
spurteils entstanden neue Umlade- Einrichtungen. Mit dem allgemeinen Rückgang des Güterverkehrs Anfang der 90er-Jahre wurden immer mehr Anlagen überflüssig. Im Jahr 1999 wurde der Bahnhof dann zu einem unbesetzten Haltepunkt. Eine erste Sanierung der Strecke von Chemnitz nach Aue erfolgte in den Jahren von 2003 bis 2005. Von 2018 bis 2022 gab es erneut Schienener- satzverkehr, denn die Bahn wurde für die Einbindung in das „Chemnitzer Modell“ (Verknüpfung des Eisenbahnnetzes mit der Straßenbahn) grundlegend umge- baut. In diesem Zusammenhang wurden auch zurückgebaute Bahnhöfe reaktiviert und aus dem Haltepunkt Meinersdorf entstand wieder ein Kreuzungsbahnhof.
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