MEB Modelleisenbahner

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Modell Eisen Bahner Die führende Fachzeitschrift Nur € 5,9

Nr. 7 Juli 2022 71. Jahrgang

Deutschland 5,90 € Österreich 6,70 € Schweiz 9,80 sFr B/Lux 7,20 € NL 7,20 € Dänemark 65,90 DKK

Neuheiten im Test: • Litra E von Märklin • EP-5 von Rapido Trains Szene: • Die Modellbundesbahn wurde erweitert • Das Bw Friedland der MPSB Werkstatt: • Modellstellwerk mit vielen Funktionen

B13411

Auf Messfahrt nach Prag mit der Baureihe 175

der Diesellok-

Warum die DB bei

beschritt

Technik neue Wege

Die Baureihe V80 Aufbruch in die Diesel-Ära

INHALT

14Die Diesel-Diva der DB Bereits kurz nach Gründung der Deutschen Bundesbahn zeichnete sich ab, dass der Diesellok auf den nicht elektrifizierten Strecken die Zukunft gehören sollte. Ein wichtiger Schritt im Diesel-Programm der DB war die V80. Mit ihr trat das Konzept der hydraulischen Kraftübertragung seinen Siegeszug auf deutschen Gleisen an.

„Vindobona“ vor 50 Jahren

Titel: 280010 mit N 7772 kurz vor Ebermannstadt am 12. August 1975. Foto: Werner Vierling, Sammlung Eisenbahnstiftung.

TITELTHEMA 14 TECHNIK UND DESIGN AUF NEUEN WEGEN Mit der V80 begann vor 70 Jahren das Diesel- zeitalter auf den Gleisen der Bundesbahn.

46 FLUGHÖHE NULL

Nur Amerika erschuf solche Lok-Legenden: Von den EP-5 der New Haven gab es lediglich zehn Exemplare, trotzdem erlangten sie Weltruf.

SZENE 72 DER FRIEDLÄNDER DREHSCHEIBENWÄRTER Eine Schmalspurlok im Maßstab 1:32 führte zum Bau eines ganzen Betriebswerks nach dem Vorbild der MPSB zur Reichsbahn-Zeit. 76 POP IM MODELL Passend zur Titelgeschichte über die Wagen in Pop-Farbgebung im letzten Heft folgt nun eine Vorstellung der bunten Nachbildungen. 82 JETZT WIRD‘S ELEKTRISCH Erster Teil unserer Reportage über die groß an- gelegte Erweiterung der „Modellbundesbahn“.

VORBILD

MODELL

DREHSCHEIBE 4 BAHNWELT AKTUELL 28 DER NEUE H 2 -MIREO

WERKSTATT 60 ORIGINALTECHNIK

Funktionsfähige mechanische Stellwerkstechnik für die eigene Modellbahn baute sich Dr. Uwe Hansen im Maßstab 1:15 selbst. TEST 66 OSTSEE-PACIFIC

Siemens und die DBAG feierten den Roll-Out des Wasserstofftriebwagens der Baureihe 563.

29 30 STUNDEN FÜR 140 METER

Der Stahlüberbau der neuen Peenebrücke in Demmin wurde auf seine Widerlager gesetzt. GESCHICHTE UND GESCHICHTEN

Wieder überrascht Märklin die H0-Bahner, diesmal mit der imposanten dänischen Schnellzug-Dampflokomotive Litra E.

AUSSERDEM 26 BAHNPOST 38 BUCHTIPPS 88 BDEF/SMV

30 MIT 143066 IN DIE ALPEN

68 JET AUF SCHIENEN

Wilfried Rettig berichtet von einer Test-Tour mit der Baureihe 143 auf der Karwendelbahn. 34 NEUE ERKENNTNISSE ZUR KLEINBAHN Intensive Recherchen ermöglichten tiefere Einblicke in die Geschichte der „Kleinbahn Neuhaus-Brahlstorf“ in Norddeutschland. LOKOMOTIVE

Auch im Modell macht die EP-5 der New Haven Railroad einen guten Eindruck: Rapido Trains hat den „Jets“ ein Denkmal in H0 gesetzt. PROBEFAHRT 70 EINE U GEHÖRT DAZU Die österreichische Schmalspurdampflok der Reihe U als überarbeitete LGB-Miniatur. 70 RHEINGOLD 1962 Mit der kobaltblau-beigenen E101270 bringt Piko eine echte „Rheingold“-Zuglok für H0.

90 TERMINE & TREFFPUNKTE 92 MODELLBAHN AKTUELL

40 EIN BERLINER IN BÖHMEN

97 IMPRESSUM 98 VORSCHAU

Auf Messfahrt wurde dem SVT 18.16 einiges abverlangt, um das Renommée der Reichsbahn vor dem legendären „Vindobona“ zu sichern.

60 Spiel mit der Elektro-Mechanik Ein Modell-Stellwerk, welches mechanische Finesse mit moderner Elektronik verbindet.

82 Neues Highlight in Ostwestfalen Die „Modellbundesbahn“ in Brakel kann nun mit gleich zwei großen Viadukten aufwarten.

46 Per „Jet“ nach New York City Die Elektrolok-Klasse EP-5 der New Haven Railroad mit markantem Fahrgeräusch.

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ModellEisenBahner 7/2022

BAHNWELT AKTUELL

Die besondere Lackierung und die Tatsache, dass Märklin und Piko in Kooperation die Modelle anbieten, machen 218497 einzigartig.

SCHLESWIG-HOLSTEIN 218497 einmal solo

werden. Dort sollen die Formsignale 2024 verschwinden und bis 2026 soll auch Niebüll umgebaut sein. Bereits 2023 wird es den Formsignalen in Wes- terland an den Kragen gehen.

218497 ist ein besonderes Fahrzeug und kommt seit Monaten hauptsächlich in Schleswig-Holstein zum Einsatz. In der Regel fährt sie in Doppeltraktion die Sylt- IC. Am 26. April 2022 war der Lokman-

gel an einsatzfähigen 218 jedoch so groß, dass sie IC2375 und 2374 zwischen Westerland und Itzehoe alleine bespan- nen musste. So konnte am Abend dieses einmalige Foto in Klanxbüll gemacht

„ Am 24. April 2022 ver- kehrte ein Fotozug mit der neuen EBS-V200 zwi- schen Erfurt und Wassert- haleben sowie ab Strauß- furt über die Pfefferminz- bahn bis nach Eckarts- berga. Am Haken waren fünf der insgesamt 18 neuen Tadgs-Wagen des Erfurter Bahnservice.

„ Für eine durchgehende Reaktivie- rung beider Äste der Hesselbergbahn von Nördlingen nach Gunzenhausen beziehungsweise Dombühl warben die bayerischen Grünen am 1. Mai 2022 in Form einer Sonderfahrt. Während V 100 2100 die Wendezuggarnitur über die Strecken schob, machten im Zug di- verse Politiker ihre Positionen deutlich. Parallel referierte der Geschäftsführer der „BayernBahn“ über die geplanten Baumaßnahmen entlang der Strecke.

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ModellEisenBahner 7/2022

STANDPUNKT

NEUN EURO, DREI MONATE UND DANN?

W enn Sie diesen MEB in Händen halten, gilt ver- mutlich das Neun-Euro-Ticket für den Nahverkehr. Ich bin gespannt, ob es den großen Run auf Busse und Bahnen geben wird wie in den Hoch- zeiten des Schönen-Wochen- ende-Tickets.

Stefan Alkofer

„ Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Münchner S-Bahn spendierte die S-Bahn München GmbH einem Triebzug (423 183/683) eine Sonderlackie- rung. Besonders die Gestaltung einer Stirnseite, die an die Ursprungslackie- rung der Münchner S-Bahn erinnert, weiß zu überzeugen. Die Aufnahme ent- stand am 25. April 2022 am Haltepunkt Hirschgarten.

Neugierig bin ich, ob wirklich mehr Pendler ihr Auto stehen lassen, um zur Arbeit zu gelangen. Da ich täglich S-Bahn und Bus nutze, werde ich es ja sehen. Gut ist der gewählte Zeitraum für die- se Aktion. Er deckt die großen Schulfe- rien in allen Bundesländern ab. Vielleicht ermöglicht das Neun-Euro-Ticket, manch sozial schwächeren Familie einen Ausflug, den sie sich im Normalfall, zu- mindest unter der Woche, nicht leisten könnte. Für mich ist das größte Problem der 1. September. Dann wird die große Ernüchterung einkehren, wenn die Mo- natskarte womöglich wieder weit über 100 Euro kostet und nur in einem scharf begrenzten Gebiet gültig ist. Das ist wie nach dem Erwerb einer günstigen Mo- dellbahn-Startpackung beim Discounter. Das Erwachen kommt, wenn man das erste Mal den Modellbahnladen besucht. Es wäre besser gewesen, ein Ticket an- zubieten, das ein wenig teurer ist, dafür aber zumindest bis Jahresende Gültigkeit hätte. Neu-Nutzer und Umsteiger vom Auto hätten mehr Zeit zur Verfügung, den Nahverkehr wirklich auszuprobieren und ein Sparpotential zu ermitteln. Wa- rum gibt man den bisherigen Dauerkar- ten-Nutzern, den Nahverkehr am Wo- chenende nicht dauerhaft bundesweit frei? Das wäre ein Anreiz, eine Monats- karte zu kaufen und das Auto öfters stehen zu lassen. Unabhängig von der Inflation gilt jedoch: Nahverkehr ist nachhaltig und muss attraktiver werden – beim Angebot und auch beim Preis.

Im Rahmen einer Sonderfahrt der IG Schienenverkehr e. V. kam 172141 am 23. April 2022 zusammen mit 772345 auf die einst elektrifizierte Strecke Böhlen – Espenhain, die nur selten von Personenzügen befahren wird.

MUSEUMSBAHN HU überstanden

172141 verließ Anfang April das Ostmecklenburgische Bahnwerk in Neustrelitz nach einer Hauptuntersuchung (HU) und ist wieder vollum- fänglich einsatzfähig. Der Triebwagen gehört der Eisenbahn Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH. Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um den ehemaligen Schienenbus der Oberweißbacher Berg- u. Schwarzatalbahn, der 2005 grundlegend modernisiert wurde. Damals erhielt er zusammen mit seinem Schwesterfahrzeug unter anderem ein geschlossenes WC-System, das nur diese beiden Triebwagen besitzen. 2019 wurde er an die PRESS verkauft.

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ModellEisenBahner 7/2022

BAHNWELT AKTUELL

EISENBAHNER MIT HERZ Ein Lebensretter

„Der DB-Regio-Zugbegleiter Kujtim „Tim“ Haziri reagierte so- fort und eilt zu einer jungen Amerikanerin, die vor dem Aufzug zusammengebrochen ist. Über sein Handy ruft er den Notarzt und beginnt mit dem Ehemann der Amerikanerin die Reanima- tion. Zusammen gelingt es ihnen, die gut 15 Minuten bis zum Eintreffen des Notarztes zu überbrücken. Der Arzt holt die junge Mutter ins Leben zurück“, so schildert die Allianz pro Schiene den Vorfall. Für diesen selbstlosen Ersthelfereinsatz vergab die Jury im Wettbewerb „Eisenbahner/innen mit Herz“ die Gold- medaille. „Mehr Einsatz für die Fahrgäste geht nicht mehr“, lobt Dirk Flege, Geschäftsführer des gemeinnützigen Verkehrsbünd- nisses Allianz pro Schiene, bei der feierlichen Preisverleihung am 4. Mai 2022 im Potsdamer Kaiserbahnhof. Einer Studentin aus Budapest, der im Reisezentrum irrtümlicherweise ein neues

Der „Eisenbahner mit Herz“ 2022: Kujtim „Tim“ Haziri.

Ticket für 233 Euro verkauft wurde, nachdem ihr ursprünglicher Zug ausgefallen war, halfen DB-Zugchefin Janina Küfner und DB-Zugbegleiterin Julia Schelhorn. Sie trösteten die weinende Studentin und sorgten nach Dienstschluss in Nürnberg dafür, dass ihr das Geld sofort auf die Kreditkarte zurückgebucht wur- de. Für den entschlossenen Einsatz gab es für die beiden Fern- verkehrs-Mitarbeiterinnen von der Jury die Silbermedaille.

„ Das Osterwochenende markiert bei vielen Museums- bahnen den Beginn der Dampfsaison, so auch im Bay- erischen Eisenbahnmuseum Nördlingen. Während auf der Drehscheibe im Museums-Bw die Exponate den Be- suchern vorgestellt wurden, zeigte sich die Schnellzu- glok 001 180 in Aktion. Durch eine herrliche Frühlings- landschaft ging es auf der Riesbahn nach Donauwörth und zurück, hier am Haltepunkt Hoppingen.

ZWISCHENHALT

■ Die DB AG hat mit dem Bau des neuen Bahnwerks in Cottbus begonnen. Mit dem Spatenstich am 10. Mai 2022 entsteht die erste von später zwei Werk- hallen. In dieser Halle werden bereits in zwei Jahren die ersten ICE4-Züge in- stand gehalten. ■ Der erste „Female ICE“ verkehrte am 11. Mai 2022: Von der Lokführerin zur Zugchefin – rein weibliches Perso- nal im ICE von München nach Berlin. Der Zug wurde in München von der

■ Baden-Württemberg kauft groß bei Alstom ein. Der Auftrag umfasst 130 elektrische „Coradia Stream High Capa- city“ Doppelstockzüge sowie deren In- standhaltung über 30 Jahre hinweg. Der Auftragswert beträgt rund 2,5 Milliarden Euro. ■ Flix-Train eröffnet in den nächsten Wochen drei neue Linien und schließt damit ein Dutzend neue Halte an sein Fernzugnetz an, erstmals auch grenz- überschreitend nach Basel.

bayerischen Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf, und Ulrike Haber-Schilling, Vorständin DB Regio und Mitglied des Frauennetz- werks, auf die Reise geschickt. Zur Be- grüßung des ICE in Berlin waren die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey und Martin Seiler, Vorstand Per- sonal und Recht bei der DB, vor Ort am Hauptbahnhof. Die Deutsche Bahn will weiblicher werden und den Frauenan- teil im Konzern weiter deutlich erhö- hen.

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ModellEisenBahner 7/2022

EXPRESS

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BAHNWELT AKTUELL

FRAGEZEICHEN ?

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 Aus dem Zug sieht man die Schönheit der 2019 entstande- nen Graffiti-Kunst nur einen Augenblick. „Lebensader der Regi- on“: Unter diesem Motto verschafften der Greifswalder Künstler Enrico Pense und sein Team dem 50 Jahre alten Gebäude ei- nen neuen Anstrich. Etwa 650 Liter Farbe kamen für das Kunst- werk auf 1000m 2 an die Wände. Wir wollen von Ihnen wissen, in welcher Stadt am Kreuzungspunkt der Strecken Berlin – Stralsund und Lübeck – Stettin dieses Stellwerk steht? Schicken Sie die richtige Lösung bitte bis zum 10. Juli 2022 auf einer Postkarte an den MO- DELLEISENBAHNER, Stichwort Fragezeichen, Infanteriestr. 11a, 80797 München oder per E-Mail an fragezeichen@modelleisenbahner.de. Unter allen richtigen Einsendungen werden 20 DVDs aus der Rio-Grande-Videothek verlost. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen, die Gewin- ner werden schriftlich benachrichtigt. Die richtige Antwort im Maiheft lautete: „Brohltalbahn“. Gewonnen haben: Rahm, Uwe, 09337 Hohenstein-Ernstthal; Neelsen, Ulf, 53474 Bad Neuenahr- Ahrweiler; Duls, Hartmut, 27442 Gnarrenburg; Remmel, Klaus, 66693 Orscholz; Cadenbach, Jür- gen, 41068 Mönchengladbach; Werner, Riemer, 90579 Langenzenn; Kappitz, Gernot, 87765 Le- gau; Röder, Horst, 53332 Bornheim; Jäger, Karsten, 64331 Weiterstadt; Bakker, Bert, NL-9737 LL-Groningen; Gruber, Günter, 82299 Türkenfeld; Durante, Mario, I-43125 Parma; Kositza, Jür- gen, 81673 München; Geens, Freddy, B-2180 Ekeren; Schneider, Stefan, 02794 Spitzkunnersdorf; Baier, Egbert, 97320 Mainstockheim; Furtmann, Dirk, 58332 Schwelm; Rapp, Waltraud, 78628 Rottweil; Seils, Rüdiger, 24217 Wisch; Fahrni, Stefan, CH-3302 Moosseedorf

Sind Sie ein Eisenbahn-Kenner? Wer das Fragezeichen dieses Monats beantwortet, kann eine von 20 DVDs gewinnen.

NIEDERSACHSEN Seltenes Ereignis

Am Sonntag, dem 8. Mai 2022, führten Sonderfahrten auf die nur äußerst selten mit öffentlichen Zügen befahrene Neben- bahn Bersenbrück – Ankum in Niedersachsen. Die 5,3 Kilome- ter lange Nebenbahn zweigt in Bersenbrück von der Haupt- bahn Osnabrück – Oldenburg ab. Die Ankum-Bersenbrücker Eisenbahn GmbH (ABE) gehört zu den kleinsten Eisenbahnbe- trieben in Deutschland. Zum Einsatz kam der VT 81 der Weser Ems Eisenbahn GmbH. Das Fahrzeug stammt ursprünglich von der Kahlgrundbahn Kahl – Schöllkrippen in Unterfranken. Nach der Ausmusterung dort erhielt der Triebwagen eine verkehrsro- te Lackierung und kam zunächst zur Westfrankenbahn, die ihn zusammen mit je einem weiteren NE81-Trieb- und Steuerwagen weiterverkaufte.

Das Foto entstand im Gewerbegebiet von Bersenbrück am 22. April 2022.

„ Mit 111057, 198 (Ersatzteilspen- der), 213, 216, 223, 226 sowie seit Anfang Mai 066 und 108 verfügt die Privatbahn Smart Rail GmbH (SRI) über aktuell acht eigene Loks, greift aber gerne auch auf angemietete Ma- schinen zurück. Neben Sonderzügen zählen aktuell insbesondere Autozü- ge zwischen Sindelfingen und Kuf- stein sowie Kesselzüge zu den Aufga- ben der ehemaligen Nahverkehrsloks, von denen nun auch 111223 eine auffallende Beklebung trägt (Markt Berolzheim, 22. April 2022).

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ModellEisenBahner 7/2022

„ Wieder regelmäßig unterwegs: Auf der Mansfelder Bergwerksbahn wird im Jahr 2022 richtig Betrieb gemacht, immer wieder finden auch Sonderveranstaltungen statt. Ein Blick auf die Website (https://bergwerksbahn.de ) lohnt sich, denn für viele Fahrten sind Anmel- dungen erforderlich. Am Ostersamstag, dem 16. April 2022, herrschte ganztägig Prachtwetter. Als Tagesabschluss gelang das Bild der sehenswerten Personenzuggarnitur mit dem erst 1939 bei Orenstein & Koppel gebauten D-Kuppler Nr. 11 im Gleisdreieck Siersleben.

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BAHNWELT AKTUELL

„ Flügelradtouristik e. V. veranstaltete am 7. Mai 2022 in Kooperation mit dem Lausitzer Dampflok- club und Wedler Franz Logistik einen Dampfsonder- zug nach Prag. Start war am frühen Morgen in Cott- bus, von wo aus die Reise mit 243 005 und dem LDC-Wagenzug begann. In Dresden ging die E-Lok vom Zug und neben fünf weiteren Reisezugwagen wurden 032155 von WFL und 351097 von IG Tradi- tionslok 58 3047 e. V. aus Glauchau vorgespannt. Mit insgesamt 16 Wagen und zwei Dampfloks ging es anschließend in flotter Fahrt durch das Elbtal, vorbei an der bekannten Sandstein-Stützmauer in Obervogelgesang, nach Prag, wo die rund 700 (!) zahlenden Fahrgäste verschiedene Ausflüge unter- nehmen oder die Stadt erkunden konnten.

„ Am 30. April 2022 machte 211 030 ihre Probefahrt nach der HU von Neudietendorf nach Sangerhausen. In Erfurt Ost warte- te 120 274, um die Fuhre bei der Rückfahrt von Erfurt Ost nach Arnstadt zu schleppen.

„ Das Güterverkehrs-EVU TXL hat sich längst einen Ruf für außer- gewöhnliche Beklebungen erworben. Die Lokomotiven sind meist Hingucker und begehrte Motive für Eisenbahnfotografen. Neu ist 193087 mit Waldmotiven und dem Dank: „Thank You! For Choosing The Green Way“. Am 24. April war sie in Duisburg anzutreffen.

OSTBAYERN Ilztalbahn – Saisonbeginn verschoben

Der ursprünglich für 14. Mai geplante Saisonstart auf der Strecke Passau – Freyung wurde auf den 4. Juni 2022 ver- schoben. Grund war, dass die durch einen Lkw im Jahr 2021 beschädigte Brücke über die Staatsstraße 2132 in Schiefweg bis Mitte Mai immer noch nicht saniert war. Nachdem nun alle versicherungstechnischen Fragen geklärt waren, mussten die Bauarbeiten erneut verschoben werden, da das Straßen- bauamt Passau ein Veto gegen eine halbseitige Sperrung der Straßenverbindung von Waldkirchen nach Freyung eingelegt hatte, da diese Straße temporär selbst als Umleitungsstrecke benötigt wurde. Für die Arbeiten an der Brücke in Schiefweg war eine halbseitige Straßensperre jedoch unabdingbar.

An ausgewählten Fahrtagen gelangt eine Schienenbusgarnitur der Passauer Eisenbahnfreunde auf die Strecke von Passau nach Frey- ung. 798706 befindet sich auf der Rückfahrt bei Hauzenberg.

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ModellEisenBahner 7/2022

TSCHECHIEN Dampfsonderzug nach Böhmen

Eine beachtenswerte Sonderzugfahrt führte den Lausitzer Dampflokclub (LDC) am 30. April von Cott- bus über Dresden ins tschechische Ceská Lípa (Böh- misch Leipa). CD Nostalgie organisierte am Zielort für die Fahrgäste des Dampfsonderzugs ein kleines Bahn- hofs- und Bw-Fest. Mit einem Teil des deutschen Wa- genparks und der ansonsten in Olomouc beheimate- ten 464.202 wurden drei Pendelfahrten nach Mimon, ˇ ˇ

Eingerahmt von den beiden tschechischen Klassikern 475.179 und 556.0506 steht 503648 in Ceska Lípa. ˇ

Novy Bor und Blíževedly angeboten. Diese Züge konnten natür- lich auch von anderen Fahrgästen genutzt werden. Im Bahnbe- triebswerk kam es beim Restaurieren zum Zusammentreffen der deutschen 503648 mit den beiden hier präsentierten tschechi- schen Maschinen 475.179 und 556.0506. Im Rundlokschuppen konnte ein Blick auf die seit einiger Zeit in Aufarbeitung befind- liche 498.112 (Albatros) geworfen werden. Einige weitere nos- talgische Diesel-Triebwagen ergänzten die Ausstellung.

Nach langer pandemiebedingter dampflokfreier Zeit waren so- wohl in den Zügen als auch im Bahnhof zahlreiche begeisterte Besucher und Fahrgäste zu beobachten. Der eindrucksvolle Laufweg des Sonderzuges führte über Ruhland, Dresden-Neu- stadt, Bischofswerda, Ebersbach (Sachs), Rumburk und Jedlova nach Ceská Lípa. Im Abschnitt zwischen Cottbus und Dresden zog 243005 die Garnitur, ab dort übernahm 503648 bis zum Zielbahnhof. ˇ

„ Einen Tagesstopp auf der Tour von Krefeld Hafen nach Kreuztal legte der Spezialtransport am 24. April 2022 in Soest auf Gleis 6 ein. Dabei machte 218 117 der NeSa (Eisenbahn-Betriebsgesellschaft Neckar-Schwarzwald-Alb mbH) in der Citybahn-Lackierung der 80er- Jahre auch bei Dunkelheit eine gute Figur. Am Zugschluss befand sich der 32-achsige Kübler-Tragschnabel- wagen Uaai 9973 321-6.

Museumsbahn Steinbach – Jöhstadt

Ein Reise-Erlebnis wie in den 1960er und 1970er Jahren durch die romantische Erzgebirgslandschaft.

Höhepunkte im Sommer 2022 Dampffahrbetrieb jeden Samstag und Sonntag bis Ende Oktober • 11. und 25. Juni Nachtschwärmerfahrt (Sonderveranstaltung mit Voranmeldung) • 2. und 3. Juli* Dampffahrbetrieb und 13. Jöhstädter Oldtimerfest • 9. Juli Eine abendliche Gourmetfahrt (Sonderveranstaltung mit Voranmeldung)

• 23. und 24. Juli* Einsatz von Lok I K Nr. 54

mit Wagen der Preßnitztalbahn

*An diesen Tagen fährt ein historischer Bus zwischen Steinbach und Wolkenstein mit Anschluss zur DB Erzgebirgsbahn.

Wir freuen uns auf ihren Besuch.

Informationen, Reservierungen und Sonderzugbestellungen unter: IG Preßnitztalbahn e. V. · www.pressnitztalbahn.de Am Bahnhof 78 · 09477 Jöhstadt · Telefon 037343 808037 · Telefax 037343 80809 · E-Mail verein@pressnitztalbahn.de

BAHNWELT AKTUELL

BRANDENBURG Bald ist es vorbei mit der Reichsbahnzeit

Die Fußgängerschranke am Regionalbahnsteig Bahnhof Blan- kenfelde zur Karl-Marx-Straße an der Strecke Berlin-Südkreuz – Blankenfelde (Dresdner Bahn) ist demnächst Geschichte. Die Dresdner Bahn wird für den modernen Nah-, Regional- und Fernverkehr fit gemacht. Es werden zwei neue elektrifizierte Gleise gebaut und alle neun Bahnübergänge entlang der Stre- cke durch Eisenbahnbrücken oder Straßenüberführungen er- setzt. Die rund 16 Kilometer lange Dresdner Bahn existiert seit 1875. Sie beginnt südlich des Bahnhofs Berlin Südkreuz, wo die Strecke von der Anhalter Bahn abzweigt. Die Dresdner Bahn führt über die Berliner Ortsteile Marienfelde und Lichtenrade zur Grenze zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg, von dort weiter über Mahlow und Blankenfelde in Richtung Dres- den. Die S-Bahn-Strecke bleibt erhalten – zweigleisig bis Lich- tenrade, eingleisig bis Blankenfelde. Sie wird modernisiert und

Der ODEG-Elektrotriebwagen ET022 von Berlin Ost nach Cottbus passiert am 1. Mai 2022 das Relikt aus DR-Zeiten.

an der Endstation Blankenfelde besser vernetzt: Der bestehende Haltepunkt der S-Bahn wird nach Süden verlegt. Im Bahnhof Blankenfelde wird ein kombinierter Bahnsteig für S- und Regio- nalbahn errichtet. Rechts im Bild entsteht eine Lärmschutzwand.

„ 103245 des DB Museums zog am 23. April 2022 den AKE-Rheingold von Dortmund Hbf nach Brohl am Rhein. Dieses Bild entstand kurz vor der Durchfahrt durch den S-Bahn Haltepunkt Hilden.

„ Seit kurzer Zeit ist 145 060 der Press mit neuer Eigenwerbung für die Museumsbahn Steinbach – Jöhstadt unterwegs. Nachdem die Lok einen Sonderzug von Zwickau nach Potsdam gebracht hatte, ging es am 30. April 2022 zur Nachtruhe ins Bw Seddin.

NIEDERLANDE Schmuckstück

Am 22. April 2022 absolvierte der Perso- nenwagen NCS-BC6 bei der Museumstoomt- ram Hoorn-Medemblik als Abschluss einer Hauptuntersuchung seine bahnamtliche Zulas- sungsfahrt. Der schmucke Wagen wurde 1915 von Allan in Rotterdam an die Nederlandsche Centraal-Spoorweg-Maatschappij geliefert und gelangte nach mehreren Eigentumswechseln an die Museumstoomtram, wo er als AB21 der Gooische Stoomtram eingesetzt wurde. Der Wagen wurde wieder in seinen Ursprungszu- stand zurückversetzt.

Zulassungsfahrt des NCS-BC6 hinter Diesellok NTM 101 (Kromhout/Du Croo & Brauns 1935) bei der Museumstoomtram Hoorn-Medemblik am 22. April 2022.

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ZEITREISE Fränkische Lokalbahn-Romantik: Schlüsselfeld ist auf Draht

1977

2021

Ein Karpfenweiher kurz vor Mühlhausen bildete die Kulisse für den V80-geführten Reisezug an einem Maitag vor 45 Jahren.

Am 26. Oktober letzten Jahres wurde 294 594 mit ihrem Draht- rollen-Leerzug aus Schlüsselfeld an jenem Weiher abgelichtet.

letzten Reisezüge, der von einer Lok der Baureihe 280 des Bw Bamberg gezogen wurde. Die V80 ist dort ebenfalls längst Geschichte. Nach einem V100-Inter- mezzo hat die V90-Familie in Form ei- ner in Bamberg stationierten Nürnberger 294 die Drahtzüge-Bespannung über- nommen. Die Veränderungen vor Ort fanden außerhalb des Bildausschnitts statt: Der Fotostandpunkt musste mehr als 40 Jahre später ein wenig verscho- ben gewählt werden, da sich an der Stelle der hübschen Baumreihe nun lei- der ein unwirtliches Holzlager befindet.

bahnatmosphäre früherer Zeiten aus- strahlt! Bereits seit 1900 sind Züge zwi- schen Schlüsselfeld und Strullendorf un- terwegs. Vier Jahre später kam noch eine Zweigstrecke vom Unterwegshalt Frens- dorf nach Ebrach hinzu, die aber bereits seit Längerem stillgelegt und inzwischen vollständig abgebaut ist. Der Südast nach Schlüsselfeld konnte dagegen dank des Transportes von Drahtgut für die Fir- ma Schwarz bis heute überleben, wird aber bereits seit dem 21. Mai 1977 nicht mehr im Personenverkehr bedient. Das historische Foto zeigt daher einen der

 Im Gegensatz etwa zur Fränkischen Schweiz kann der Steigerwald, gelegen auf gut halber Linie zwischen Nürnberg und Würzburg, bis heute als echter Ge- heimtipp gelten. Nur wenige Touristen haben bislang die Schönheit dieses Hü- gellandes mit seinem sehr ursprüngli- chen Buchen-Mischwald, der kleinteili- gen Landwirtschaft und den verschlafe- nen Ortschaften für sich entdeckt. Auch in eisenbahntechnischer Hinsicht kann die Region etwas bieten, was anderswo längst ausgestorben ist: Eine Nebenbahn, die noch immer die unverfälschte Lokal-

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Technik und Design auf neuen Wegen

Unlängst wurde das Ende des Diesel-Zeitalters auch bei der Eisenbahn angekündigt. Mitte des 20. Jahrhunderts sah dies noch ganz anders aus, dem Selbstzünder gehörte die Zukunft. Dafür wurde von der jungen Bundesbahn ein wichtiger Meilenstein gesetzt: Mit der V 80 gelang vor 70 Jahren der endgültige Durchbruch der dieselhydraulischen Antriebstechnik in Deutschland.

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F ast 100 Jahre reichen die Versu- che zurück, eine Verbrennungs- motor-Lokomotive zu bauen, de- ren Kraftübertragung eine hohe Leistungsabgabe bei niedrigem Gesamtgewicht vereinen sollte. Der die- selelektrische Antrieb galt als zu schwer und ineffizient, die mechanische Kraft- übertragung schied wegen der bei

Schaltvorgängen notwendigen Zugkraft- Unterbrechung aus. Die dieselpneumati- sche V 120 001, im Jahre 1927 als erste deutsche Großdiesellok gebaut, schei- terte ebenfalls. Erst 1935 kam dann mit der späteren V140 001 die Wende: Die Deutsche Reichsbahn gab bei Krauss-Maffei, Voith und MAN eine große Diesellok mit hydrau- lischem Föttinger-Flüssigkeitsgetriebe in Auftrag. Das Drehmoment wurde ohne Zugkraftunterbrechung dank dynamischer Wandler vom Motor auf die Radsätze übertragen. Die respektable 1400 Pferde- stärken leistende, dabei jedoch nur 17 Ton- nen Achsfahrmasse aufbringende Maschi- ne übertraf entgegen aller vorauseilender Zweifel sämtliche Erwartungen. Endlich konnte eine V-Lok gebaut werden, die zug- kräftig und leicht zugleich war. Altmodisch geriet lediglich das Laufwerk, denn für die Ingenieure stand in diesem Punkt die Zu- verlässigkeit an erster Stelle, weshalb die V140 eine an Dampflokomotiven erin- nernde 1‘C1‘-Achsfolge mit Kuppelstan- gen und Laufradsätzen aufwies. Nach dem Ende des Zweiten Welt- kriegs erhielten die Diesellok-Technologen wieder starken Aufrieb. 1950, nur ein Jahr nach Gründung der Deutschen Bundes- bahn, wurde bereits das erste vorläufige Diesellok-Programm aufgelegt, welches auch eine universell einsetzbare Strecken- lok für Haupt- und Nebenbahnen im mitt- leren Leistungsbereich vorsah. Folgende Forderungen sollten erfüllt werden: O eine Motorleistung von mindestens 800, besser 1000 PS

O die Eignung sowohl für den schweren Rangierdienst als auch für den leichten Reisezug- und Güterzugdienst O eine niedrige Achsfahrmasse für den Ein- satz auf Nebenbahnen, aber auch ein ho- hes Reibungsgewicht für den Rangierdienst O die Tauschbarkeit einheitlicher Baugruppen mit den Triebwagen der Baureihen VT08/ VT12 sowie mit der projektierten V200 O eine Höchstgeschwindigkeit von minde- stens 100 km/h O im Rangierdienst die volle Ausnutzung der Reibungskraft bereits ab 4 km/h O eine gute Kurvengängigkeit bis herab zu Bogenhalbmessern von nur 80 Metern O für den Reisezugdienst musste ein Dampfheizkessel vorhanden sein O automatische Überwachungsanlagen für Dieselmotor und Getriebe O Einmannbedienung, Vielfach- und Wendezugsteuerung Die Dieselhydraulik galt als überlegene Technologie Während die hydraulische Kraftübertra- gung inzwischen als künftige allein zu be- vorzugende Kraftübertragungs-Methode bei Dieseltriebfahrzeugen feststand, war über die Gestaltung kommender Diesel- loks selbst noch nicht entschieden wor- den. Dass man aber das starre Stangenan- triebs-Konzept zumindest bei Streckenlo- komotiven verlassen wollte, war abzuse- hen. Letztlich siegte dann auch in diesem Punkt die Innovationsfreudigkeit, denn gegen alle Bedenken wurde eine vierach- sige Drehgestelllok mit Gelenkwellenan-

Auf ihrem Weg von Schlüsselfeld über Frensdorf und Strullendorf nach Bamberg legte 280 002 im Mai 1977 an der verträumten Station Elsendorf einen kurzen Halt ein. Die V80 sucht man dort heute vergebens, und auch der Reiseverkehr ist längst eingestellt, aber immerhin fahren noch Züge.

Mächtig stolz war die Maschinenbau-Aktiengesellschaft Kiel (MaK) im Jahre 1952 auf ihr jüngstes Produkt, die V80. Für eine Werbepostkarte hielt man V80 007 sogar in Farbe fest.

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trieb seitens der DB bevorzugt. Die gefor- derten Laufeigenschaften und das ge- wünschte hohe Reibungsgewicht im Ran- gierdienst bei möglichst kurzer Baulänge ließen sich am besten mit einer Drehge- stell-Lokomotive der Achsformel B’B’ errei- chen. Zudem erreichten schnell laufende Dieselmotoren immer bessere Leistungs- werte, was sie für den Lokomotivbau inter- essant machte. Außerdem konnte sich die DB auf die Erfahrung der Firma Voith stüt- zen, deren hydraulische Getriebe sich in Kombination mit Gelenkwellen-Kraftüber- tragung bereits im Triebwagenbau bestens bewährt hatten. Ausgearbeitet wurden die Entwürfe der nun als V80 bezeichneten Diesellok vom Eisenbahnzentralamt München in Zusam- menarbeit mit Krauss-Maffei. Zu- dem beteiligten sich die Herstel- ler MaK, Henschel, Jung, Krupp, die Maschinenfabrik Esslingen sowie die Motoren- und Getrie- bespezialisten Maybach und Voith an ihrer Konstruktion. Die Entwick- lungszeit war mit nur einem halben Jahr ungewöhnlich kurz. Für zehn Prototypen reichten die finanziellen Mittel der noch immer von zahlrei- chen Kriegsauswirkungen gebeutel- ten DB gerade so aus. Der Bau der Maschinen dauerte von November 1951 bis Juli 1952. Dabei übernahm Krauss-Maffei mit V80001 bis 005 das erste Baulos, während die zweite

Im Herbst 1951 wurde der Bau einer V80 in den Hallen der MaK dokumentiert. Vorne ein auf dem Kopf stehender Lokrahmen, gut sind die beiden Verstärkungsrohre zu erkennen.

Als die V80 gerade mal sechs Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges entstand, gab es in der jungen Bundesrepublik noch kaum Anzeichen für ein bald einsetzendes Wirtschaftswunder. In den Plakaten und Werbebroschüren der an ihrem Bau betei- ligten Firmen drückt sich aber schon die Aufbruchstimmung des Neuanfangs und der unbedingte Wille, wieder die Technolo- gieführerschaft bekleiden zu wollen, aus.

Der prinzipielle Aufbau der V80 entsprach dem aller späteren dieselhydraulischen Loks der DB, nur die Getriebeaufteilung und die sehr langen Gelenkwellen waren problematisch.

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Hälfte (V80006 bis 010) von MaK gefertigt wurde. Die Motoren lieferten Daimler- Benz, MAN und Maybach. In den V80 soll- ten verschiedene und Motoren und Ge- triebe sowie zahlreiche andere Bauteile eingehend erprobt werden. Nicht nur der Gelenkwellenantrieb der V80 war neuartig, sondern die gesamte Art und Weise der Lokomotive: Die Konstruk- tion wurde selbsttragend ausgelegt. Zwei Stahlrohre innerhalb der unteren Kasten- Rahmen-Längsseite, die mit dem Lokge- häuse fest verschweißt wurden, sorgten für die notwendige Stabilität. Überhaupt kam bei Rahmen, Lokkasten und Drehgestellen nur noch die moderne Schweißtechnik zum Einsatz. Der eigentliche Lokaufbau entstand aus Vierkantprofilen in Spanten- Bauweise, auf die dann Verkleidungsble- che vollkommen bündig aufgeschweißt wurden. Diese leichtgewichtige Schalen- bauweise bildete mit dem stahlrohrver- stärkten Hauptrahmen eine geschlossene Einheit. Als sogenannter Oberrahmen be- saß das Lokgehäuse damit ebenfalls eine tragende Funktion. In den Langträgerroh- ren und unterhalb der Pufferträger konnten Ballastgewichte angebracht werden, um die Radsatzlast für den Einsatz im schweren Die neue Lok sollte innerlich wie äußerlich überzeugen

Im Juli des Jahres 1952 unternahm V80001 eine Messfahrt auf der Schwarzwaldbahn von Villingen über Engen nach Hattingen (Baden). Beachtenswert ist der erste Wagen, ein schon damals uralter württembergischer Durchgangs-Vierachser, ein so genannter Amerikaner!

Treffen der beiden Meilensteine des Dieseltriebfahrzeugbaus der Bundesbahn im Januar 1952 zwischen V80007 und dem VT92501 – beide nagelneu – im Hauptbahnhof Fürth.

Der Führerstand war bewusst einfach gehalten: Die Fahrpulte – für jede Fahrtrichtung eines – glichen jenen der späteren Vorserien-V200, sechs Dauerfahrstufen ließen sich einstellen.

Der Ausblick aus dem Motorraum erfreute 1952 sichtlich zwei junge Voith-Techniker.

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Rangierdienst von 15 auf 16 Tonnen zu er- höhen. Die Anordnung der Maschinenan- lagen vor und hinter dem erhöht eingebau- ten, fast in Lokmitte liegenden Führerstand und die Drehgestell-Bauart wurde bei der V80 erstmals angewendet. Der Mittelfüh- rerstand wies zwei je in eine Fahrtrichtung angeordnete Bedienpulte auf, damit in bei- den Richtungen eine bequeme Strecken- sicht und ein freier Blick nach allen Seiten im Rangierdienst gewahrt werden konnte. Die gerundete Außenhaut war völlig frei von ebenen Flächen und scharfen Kanten. So wurde eine Lokomotive erschaffen, die sich bis heute vom gewohnten Anblick späterer, rein zweckmäßig gestalteter Ent- würfe unterschied. Der Zugang zum Motor und den anderen Aggregaten erfolgte im Lokinneren und nicht von außen, weshalb die Vorbauten über die gesamte Lokbreite reichten. Die V80 geriet dadurch zwar vo- luminös, es ergab sich jedoch trotzdem ein Anblick gediegener Eleganz. Im längeren Vorbau befanden sich Küh- ler, Kraftstoffbehälter und Dieselmotor, im kürzeren Heizkessel einschließlich Heizöl- behälter. Der Motor und andere Aggregate konnten durch große Klappen auf den Vor- bauten nach oben herausgenommen wer- den. Die als Blechträgerkonstruktion aus- geführten Innenrahmen-Drehgestelle bil- deten einen offenen Kasten mit vier auskra- genden Armen. Die Radsätze waren durch je zwei Achslenker und Gummigelenke (Silentblocs) spielfrei in den Drehgestellen gelagert. Alle Wellen saßen in Wälzlagern. Für die nötige Laufkultur sorgten außen montierte, gedämpfte Spiralfedern als Pri-

Großdiesellokomotive MaK 2000001 – die V80 mal Zwei

Der MaK blieb es nicht verborgen, dass die DB auch eine leistungsstarke Diesellok für höhere Zuglasten und Geschwindigkeiten beschaffen wollte. Sozusagen als Gegenent- wurf zur V200-Vorserie entstand daher 1954 in Kiel eine aus einer verdoppelten V80 abgeleitete, 1600PS starke Diesellokomotive in zweimotoriger Ausführung. Die 74 Tonnen schwere, fast 16,5 Meter lange und 140km/h schnelle Maschine konnte je nach Streckenklasse mit zwei- oder dreiachsigen Drehgestellen ausgestattet werden. Die Bundesbahn entschied sich allerdings dennoch für die stärker motorisierte V200.

Die nebenstehen- de Skizze zeigt, wie günstig sich die Überarbeitung der Gelenkwellen der V100 gegen- über der V80 auf die Torsionsbean- spruchung selbi- ger auswirkte.

Auf der Verkehrsausstellung 1953 in München wurde V80008 stolz der Öffentlichkeit mittels Führerstandsmitfahrten vorgeführt.

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Während die Dienstzeit für 74 1061 bald zu Ende gehen sollte, fing jene von V80 004 im Frankfurter Vorortverkehr 1954 gerade erst an.

Ebenfalls 1954 ver- kehrte ein Sonderzug von Traben-Trabach an der Mosel, wo die Aufnahme entstand, zur neuen Fähranlage in Großenbrode Kai an der Ostsee. Er bestand aus zwei Schlaf- und einem Speisewagen, in dem die Gäste der Bun- desbahn logierten. Am anderen Ende der Garnitur hing V 200 001. An V80 008 wurde als einer der ersten Lokomotiven ihrer Baureihe die dritte Spitzenleuchte nach- gerüstet.

märfederung und auf dem Kopf stehend verbaute Blattfedern als Sekundärfede- rung. Da Verteiler- und Umschaltgetriebe in die Mitte des Drehgestells ragten, wurde anstelle eines Drehzapfens eine besonde- re Lenkerhebelkonstruktion zur Drehge- stellbefestigung verwendet. Erprobungsträgerin der DB für Motoren und Getriebe Als Antriebsaggregate kamen zunächst aufgeladene Motoren der Typen MB 820 Bb von Daimler-Benz, L12V17,5 von MAN und MD 650 von Maybach zum Einsatz. Der Maybach-Motor leistete von Beginn an 1000 PS, nach Erhöhung der Drehzahl von 1400 auf 1500 U/min und Optimierung des Turboladers wurde auch die Leistung der anderen Motoren von 800 auf 1000 PS gesteigert. Ab Mitte der 1950er-Jahre ar- beiteten in allen V 80 dann 1100 PS leisten- deMTU-MotorenderTypenMB12V493TZ oder M D12 V 538 TA mit Ladeluftkühlung, die sich auch in der V 100.1 bewähren soll- ten. Bei allen Antrieben handelte es sich um wassergekühlte, schnell laufende Vier- takt-Diesel mit Turboaufladung und zwölf Zylindern in V-Anordnung. Die Kraft wurde vom Motor über eine kurze Gelenkwelle zum Flüssigkeitsgetriebe übertragen und von dort mittles zweier langer Gelenkwel- len zu den beiden über den Drehgestellen montierten Umschalt- und Verteilergetrie- ben weitergeleitet. Von diesen wurde das Drehmoment schließlich wiederum über Gelenkwellen auf die vier Radsatzgetriebe geführt. Zwei verschiedenartige Flüssig- keitsgetriebe gelangten zum Einbau: Ent- weder ein hydrodynamisches Voith-Drei- wandler-Getriebe oder ein hydromechani- sches Maybach-Mekydro-Getriebe mit

V80 004 des Bw Frankfurt-Griesheim ist im Juli 1956 mit dem aus Köln kommenden E792, der auf der Westerwaldbahn über Westerburg und Erbach nach Frankfurt verkehrte, bei Frankfurt-Nied unterwegs. Der Zug ist aus Triebwagenbei- und Steuerwagen gebildet.

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vier mechanisch geschalteten Gängen und vorgeschaltetem hydraulischen Drehmo- mentwandler. Letzteres sollte eine günsti- gere Alternative zu vollhydraulischen Ge- trieben sein und wurde auch in den zweimotorigen V 200-Prototypen und den V200.0 eingesetzt. Nach 1960 waren auf den V80 nur noch Voith-Dreiwandler-Ge- triebe des Typs L306rb vorzufinden. Die V80 ließen sich per Umschaltung des Ver- teilergetriebes wahlweise auf Strecken- gang oder auf Rangiergang einstellen. Die Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h halbierte sich im Rangiergang. Stationiert wurden die V80 nach ihrer Abnahme durch die DB in Bamberg und Frankfurt-Griesheim. Beiden Betriebswer- ken wurden je fünf fabrikneue Lokomoti- ven zugeteilt. Als erste wurde am 28. No- vember 1951 die für Bamberg bestimmte V 80 006 im Ausbesserungswerk Opladen abgenommen, als letzte am 18. November 1952 die für Frankfurt bestimmte V 80 005. Nach Umbeheimatung der zu Beginn in Bamberg stationierten V80 008 und Gast- spielen der Griesheimer V80 001 sowie der Bamberger V80 007 beim jeweils an- deren Bw konsolidierte sich im Jahr 1954 die Aufteilung des Bestands auf sechs Loks in Frankfurt-Griesheim (V 80 001, 002, 004, 005, 008, 010) und vier im Bw Bamberg (V80 003, 006, 007, 009). Als Studienob- jekte mussten sie während dieser Jahre zahlreiche Messfahrten absolvieren, auch Die V 80 konnte trotz ihrer Schwächen überzeugen

Zu Beginn der 1960er-Jahre konnte aus dem Eilzug hinter einer Neubaudampflok der Bau- reihe 66 heraus deren Konkurrentin in Form von V80 004 beobachtet werden. Der große Schalldämpfer-Aufsatz erwies sich als wirkungslos und wurde bald darauf wieder entfernt.

Auch V80 008 trug im Mai 1966 noch den Schalldämpfer, als sie mit ihrem Wendezug aus Behringersmühle kommend im Ferienort Muggendorf in der Fränkischen Schweiz einfuhr.

Im Bahnhof Ebermannstadt, heute Ausgangspunkt der Dampfbahn Fränkische Schweiz, traf 280 001 am 27. Juni 1975 mit 211 201 auf eine ihrer Nachfolgerinnen, die den N7786 nach Forchheim zog.

Paradeleistung der Anfang der 1970er-Jahre von Coburg aus einge- setzten 280 war der sonntägliche P2814 von Hof nach Lichtenfels. Am 31. Dezember 1972 bespannte ihn 280 004 bei Stammbach.

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ihre Eignung im schweren Rangierdienst wurde geprüft. Daneben erbrachten sie bereits ab Sommer 1952 Planleistungen vornehmlich auf Hauptstrecken. So waren sie zwischen Frankfurt (Main) und Mann- heim/Heidelberg sowie zwischen Bam- berg, Würzburg und Hof anzutreffen. Eine weite Reise unternahmen V80 009 und 010: Mit einem Werkstattzug begleiteten sie ohne nennenswerte Ausfälle im Herbst 1953 den Gliedertriebzug VT10 551 „Ko- met“ auf seiner Demonstrationsfahrt über den Balkan nach Griechenland. Die anfängliche Bewährung der V80 machte den Weg für den Bau der projek- tierten V 200 frei, denn aus Sicht der jungen DB ließ sich der Bau einer zweimotorigen Großdiesellok wirtschaftlich nur rechtferti- gen, wenn erprobte Komponenten ver- wendet werden konnten. Da die V80 be- reits im Hinblick auf die freizügige Tausch- barkeit zahlreicher Bauteile konzipiert wurde, bildete sie die Basis für das überar- beitete Diesellok-Typenprogramm von 1955. Sie wurde dadurch zur Urahnin aller nachfolgenden Streckendieselloks der DB. Selbst die gerne verklärte, zweimotorige V200 war im Grunde nichts anderes als eine verdoppelte V 80. Im anspruchsvollen Hauptbahn- und Rangierdienst erwies sich die V80 allerdings sehr bald als ungeeig- net. Größter Schwachpunkt waren die lan- gen Gelenkwellen zwischen Haupt- und Verteilergetriebe, die beim Anfahren schwerer Züge abscheren konnten. Ande-

Während auf den anderen oberfränkischen Nebenbahnen noch die Umbauwagen das Bild beherrschten, war 280 008 im März 1976 mit dem als Wendezug aus Silberlingen gebilde- ten N7761 östlich von Forchheim zwischen Wiesenthau und Kirchehrenbach unterwegs.

Auf der Drehscheibe 2 ihres Heimat-Bahnbetriebswerks Bamberg rückte 280 008 am 20. März 1978 aus, um kurz darauf einen Nahverkehrszug nach Scheßlitz zu bespannen.

Fränkische Lokalbahnromantik par excellence: An einem sonnigen Maimorgen des Jahres 1977 hatte 280 005 eine Fuhre Drahtrollen zur Firma Schwarz nach Schlüsselfeld gebracht und passierte mit der Leerrückfahrt die Dorfkirche St. Bartholomäus in Thüngfeld.

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