MEB Modelleisenbahner

GESCHICHTE UND GESCHICHTEN

Intensive Recherchen ermöglichten weitere Einblicke in die Geschichte einer kurzen Strecke zwischen Niedersachsen und Mecklenburg, der „Kleinbahn Neuhaus-Brahlstorf“.

Neue Erkenntnisse zur Kleinbahn

A ls vor zehn Jahren mit Veröffent- lichungen und Feierlichkeiten das 100-jährige Bestehen der 10,4 Kilometer langen Klein- bahn Neuhaus (Elbe) – Brahlstorf gewür- digt wurde, glaubte man, dass zur Ge- schichte dieser Strecke keine wesentlichen Erkenntnisse mehr hinzukommen würden. Inzwischen wurden weitere Fotografien entdeckt und ein Gleisanschluss zum Gut Düssin erwies sich als real existierend. Nach den Eröffnungsfeierlichkeiten be- gann am 17. April 1912 der planmäßige Be-

die Besetzung des Ruhrgebietes ließ den Grubenholzversand zum Erliegen kom- men. Nach einer Erholungsphase wurde am 5. November 1934 der Personenver- kehr eingestellt. Der Güterverkehr wurde mit einem Zugpaar werktags aufrechter- halten. Nur im Sommerfahrplan 1937 ist eine morgendliche Zugleistung von Neu- haus nach Brahlstorf angegeben. Die Foto- grafie rechts oben zeigt eine Dampfmotor- lokomotive vor einem Personenzug mit Güterbeförderung (PmG). Die Rückfahrt erfolgte als Güterzug.

trieb der „Kleinbahn Neuhaus-Brahlstorf“ (KNB). Sie erschloss das Gebiet des „Amtes Neuhaus“ im rechtsseitigen Urstromtal der Elbe, begrenzt von den Städten Boizenburg und Lübtheen sowie der Bundesstraße 5. In Preußen, Provinz Hannover, lagen 71,8 und in Mecklenburg-Schwerin 3,22 Kilo- meter der Strecke. In den ersten zehn Jahren lief der Be- trieb mit täglich zwei bis drei Zugpaaren zufriedenstellend und es wurden Über- schüsse erzielt. Infolge der Wirtschaftskrise verkehrte 1923 nur noch ein Zugpaar und

Am 16. April 1912 wartet der Eröffnungszug im Bahnhof Neuhaus (Elbe) mit der reichlich geschmückten Bn2t-Hanomag-Lokomotive auf die Abfahrt in das mecklenburgische Brahlstorf.

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ModellEisenBahner 7/2022

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