MEB Modelleisenbahner

Eine Übersicht über den neuen Betriebsteil der „Modellbundesbahn“.

Tragseil wirklich abgespannt wurde. Bei den verwendeten Gleisen schwenkten die Brakeler inzwischen um. Während auf den alten Anlagenteilen Tillig-Elite-Gleis ver- wendet wurde, nutzt die „Modellbundes- bahn“ jetzt das vergleichsweise junge „Mein Gleis“ von Weinert. „Auch in den Schattenbereichen verwenden wir Wei- nert, da machen wir keine Kompromisse“, betont Karl Fischer, der immer auch die Betriebssicherheit einer Ausstellungsanla- ge im Hinterkopf behalten muss, und zeigt auf ein bestimmtes Gleisstück: „Hier liegt eine spezielle Weiche, die Weinert nicht im Programm hat. An ganz exponierten Stellen müssen es eben dann WW-Wei- chen von Weichen-Walter sein. Da ent- schieden wir uns an Stellen, die extrem exponiert sind dafür, auch fix und fertige Kleinserien-Weichen einzukaufen.“ al

lich war ich Spielbahner und von der ech- ten Eisenbahn hatte ich keine so große Ahnung. Hätten wir das Interview im Jahr 2000 geführt, hätte ich zu dem ganzen Thema kaum etwas sagen können.“ Der heute 49-Jährige wuchs jedoch mit sei- nem Groß-Projekt sowohl zum Vorbild- als auch zum Modellbau-Experten heran. Der Anspruch der „Modellbundes- bahn“ bleibt unverändert hoch: Sämtliche Gebäude sind Nachbauten der Vorbilder im Zustand des Jahres 1975; in Höhe, Breite und Länge kompromisslos im Maßstab 1:87 umgesetzt und als Lasercut- oder 3D- Druck-Modelle umgesetzt. Die zahlrei- chen Unterführungen und Dammdurch- lässe entstanden ebenfalls im 3D-Druck. Zahlreiche Ausstattungsdetails wie Haus- anschlüsse, die Gartenbahn im Dunetal und vieles mehr wurden von Bernard Hu-

guenin in Genf entworfen. Alle Bäume, Bü- sche und Sträucher wurden individuell in höchstmöglicher Qualität, eine bemer- kenswerte Anzahl der Bäume sogar nach Fotovorlagen aus dem Jahr 1975 nachge- baut. Das Rollmaterial des neuen Ab- schnitts ist authentisch gealtert Die Signale stammen von der Signalmanufaktur Ralf Sczepan sowie von Mafen, Erbert und Wei- nert. Für die Oberleitung wählten die Bra- keler das aus ihrer Sicht beste des Herstel- lerangebots: Die Flachmasten stammen von Sommerfeldt, die Winkelmasten von Viessmann. Weil die Konfektionsware nicht immer den Ansprüchen genügte, entstanden Brückenmasten im 3D-Druck aus Metall. Der Fahrdraht besitzt einen Querschnitt von 0,25 und das Tragseil von 01,5 Millimetern. Der Anspruch der „Mo- dellbundesbahn“ geht so weit, dass das

Der Eilzug mit der V200 hat gleich den Viadukt überquert und würde kurz da- nach in Altenbeken einfahren. Im Beke- tal steht die Kreuzkapelle.

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ModellEisenBahner 7/2022

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