fünf Jahre später mit der Fertigstellung der Brückenbauwerke über die Flüsse Wertach und Iller auf der Strecke Richtung Kempten an den heutigen Standort verlegt. Dadurch wurde Kaufbeuren am 1. April 1852 zum Durchgangsbahnhof. Im Laufe der Zeit bis in die Mitte der 1960er Jahre wurde er suk- zessive um Personenverkehrs- und Güter- verkehrsanlagen und die zugehörigen Dienstgebäude erweitert. Dann folgte, wie überall in Deutschland aufgrund der schnellen Ausbreitung des Individualverkehrs eine Überprüfung aller Strecken auf deren Wirtschaftlichkeit, was zu etlichen Stilllegungen führte. Davon be- troffen war auch die Nebenbahn von Kauf- beuren nach Schongau, deren Personen- verkehr am 1. Oktober 1972 eingestellt wurde. Fünf Jahre später war sie ganz still- gelegt und wurde abgebaut. 1978 fiel das alte, stattliche dreigeschossige Bahnhofs- gebäude der Abrissbirne zum Opfer und wich dem heutigen eingeschossigen Zweckbau. Nach der Einstellung des Gü- terverkehrs auf der Schiene im Jahr 1999 wurde die Infrastruktur stetig reduziert und
Auf der Ausstellung in Kaufbeuren zu sehen: authentische H0-Nachbau des Bahnhofs Pforzen.
die zahlreichen Direktverbindungen in die Landeshauptstadt deutlich reduziert. Die Elektrifizierung der sogenannten Allgäu- bahn von Buchloe über Kaufbeuren und Kempten nach Lindau würde diese Durch- gangsverbindungen wieder ermöglichen. Die Kaufbeurer Eisenbahnfreunde und die Vertreter der Stadt hoffen insbesondere auch mit Blick auf das gerade stattfindende Umdenken in der Bundesverkehrspolitik auf eine baldige Realisierung einer saube- ren Bahn im Allgäu. Markus Peschel
die letzten Gebäude, welche die Blüte des Güterverkehrs in Kaufbeuren widerspie- gelten, wurden im Mai 2007 abgerissen. Mit Erweiterung des P&R-Parkplatzes auf der Bahnhofssüdseite waren die Bahnhofs- anlagen bis auf vier Gleise zurückgebaut. Trotz des Rückbaus ist der Personenver- kehr heute attraktiv: In der Hauptverkehrs- zeit gelangt man etwa alle 20 Minuten nach München oder Augsburg. Mit der Elektrifizierung der Strecke Geltendorf– Lindau über Memmingen wurden jedoch
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