Christian Lammers führte seine H0-Straßenbahnen in einer städtischen Umgebung vor, die teilweise noch im Entstehen war.
A uf wohl keiner Ausstellung be- kommt man mehr Straßen- bahnanlagen aller Nenngrößen zu sehen als auf der jährlich an einem anderen Ort stattfindenden Messe „Kleine Bahn – ganz groß“. Das Thema Nahverkehr dominierte auch auf der Anfang Juni erstmals im Ruhrgebiet durchgeführten Ausstellung. Vorgeführt und präsentiert wurden Modelle der Wuppertaler Schwebebahn, von O- und Diesel-Bussen sowie zahlreicher Arbeits- und Sonderfahrzeuge. Im 1874 für die Werkstatt der Rheini- schen Eisenbahn-Gesellschaft erbauten und heutigen Industriedenkmal „Alte Dreherei“ (www.alte-dreherei.de), un- weit des ehemaligen Bahnhofs Mülheim- Speldorf, liegen seit einigen Jahren auch meterspurige Straßenbahngleise, was der Veranstaltung ein besonderes Flair gab. Die Besucher konnten mit Oldtimer-Stra- ßenbahnen anreisen, da vor der Ausstel- lungshalle eine Sonderhaltestelle einge- richtet wurde. Doch neben den Originalen standen die Modelle aller Nenngrößen von Spur 2 bis Z im Vordergrund des Interesses. Die 26 Vereine und 16 privaten Aussteller präsentierten in erster Linie mehr oder weniger große Schaustücke be- ziehungsweise Dioramen aus ihrer jewei- ligen Stadt oder Region. Beeindruckend war die Vielfalt der darauf eingesetzten Groß- und Kleinserienfahrzeuge sowie der zahlreichen Um- und Eigenbauten. Auch die gekonnte Umsetzung kleiner, mittlerer und großer Straßenbahndepots sowie imposanter innerstädtischer Kreu- zungen überzeugte, zumal, wenn man den Neben Modellen fuhren originale Straßenbahnen
Auf der 0-Anlage „Tramway and Light Railway Society“ wurde der Betrieb auf einer fiktiven englischen Insel mit Fahrzeugen aus mehreren Epochen gezeigt.
Aus den Niederlanden war der Erbauer der „Punxsutawney Transit Company“ in 0n30 angereist. Die gleichnamige Stadt wurde durch einen Film berühmt.
Aufwand für den Nachbau solch komple- xer Gleisverbindungen einschätzen kann. Da der Nahverkehr von vielen Jugendli- chen regelmäßig genutzt wird, scheint das Thema auch im Modell beliebt zu sein, was man an den motivierten jungen Anlagen- betreibern und Besuchern sehen konnte. Das attraktive Angebot der 13 Kleinseri- enhersteller und Händler bereicherte die Messe ebenfalls ungemein, zumal man neben hochwertigen Sammlerstücken auch Restposten, Technik und Zubehör
für Eigenbauten erwerben konnte. Dass es beim Hersteller Halling weitergeht, erklärte Robert Neumann seinen Kunden vor Ort. Auch das von Tillig aufgegebene Luna-Gleis ist bei Navemo zumindest in H0 lieferbar. Für die Nachproduktion wird derzeit mit verschiedenen ehemaligen Zulieferbetrieben von Tillig verhandelt. Wer sich für Nahverkehrsmodelle und Anlagen interessiert, sollte im Frühjahr 2026 die „Kleine Bahn – ganz groß“ in München nicht verpassen. Martin Menke
91
09/2025
Made with FlippingBook flipbook maker