Umbauten
Zerteilen des Lichtleiters
Von links nach rechts: Der originale Lichtleiter wird aus der Lokkasten-Stirnrückseite gezogen (1) und dann auseinandergebrochen (2). Die verbliebenen Lampeneinsatzstummel werden in die Gehäuselöcher geklebt (3) und an die Gehäuseinnenseite angeglichen (4)
ersetzen. Bei einigen Modellen, die beim Vorbild für den Wendezugbetrieb ausgelegt sind, ist es jedoch sinnvoll, sie darüber hinaus mit einem weiß/roten Lichtwechsel nachzurüsten. Es ist eine Augenweide, diesen Lokomotiven zuzuse- hen, wie sie nach dem Umbau zuverlässig ihren Zug mit leuchtenden roten Schlusslichtern über die Gleise schieben. Aus technischer Sicht ist der Funktionsaufbau der Lampen beim Vorbild hilfreich für die Aus- führung des Modellbeleuchtung. Die unteren Lampen dienen sowohl für das weiße Spitzensi- gnal als auch für die rote Schlussbeleuchtung und erfordern daher keine zusätzlichen Bohrun- gen oder Arbeiten am Gehäuse. Diese wären zum Beispiel bei einem Umbau an den Baurei- hen 151 oder 110 mit getrennten Lampenfunktio- nen nötig. Dieser würde auch eine äußere Re- konstruktion der Lampengehäuse erfordern. Um auf die 111 zurückzukommen, ein weiterer Vorteil des Minitrix-Gehäuses ist die Dicke und die Durchfärbung seines Kunststoffs. Diese Ma- terialqualität ist mehr als ausreichend, um das von den LEDs ausstrahlte Licht (das normaler- weise konzentriert und stark ist) hinreichend abzuschirmen, sodass der Lichtschein nur durch die Lampenöffnungen austritt, was eben viel realistischer wirk. Bei der Baureihe 111 (wie auch zum Beispiel bei den DB 103 und 181) stellt die Nähe der oberen
Lampe zu den unteren eine Schwierigkeit dar, weil die obere im Standardbetrieb nur für das weiße Licht dient. Der Lichtleiter ist als ein Stück geformt, da er in der ursprünglichen Konstruktion nur das weiße Glühlampenlicht zu den drei Lampen leitet. Wenn ein Front-/Schlusslichtwechsel eingebaut werden soll, ist der Lichtleiter kontraproduktiv, da er beim Schiebebetrieb einen Teil des roten Lichts zur oberen Lampe leiten würde. Zerteilen des Lichtleiters Das ist aber keine große Sache. Die einfache Lö- sung besteht darin, den Lichtleiter in drei Teile zu zerlegen, einen für jede Lampe, und die Spit- zen, also die angedeuteten Lampengläser mit einem winzigen Tropfen Sekundenkleber in den Löchern zu befestigen. So bleiben faktisch nur die Enden des Lichtleiters übrig. Zusammenge- fasst ist das Verfahren recht einfach: • Die Lichtleiter müssen von Gehäuse demon- tiert werden. In den meisten Fällen wurden sie bei der Herstellung nicht eingeklebt, sondern einfach eingedrückt. • Nach dem Auseinandernehmen wird der Licht- leiter in drei Teile zertrennt. • Die losen Spitzen werden dann in die entspre- chenden Frontlöcher eingeklebt. Dabei ist be- sonders darauf zu achten, dass die Positionie-
rung der Spitzen exakt dem Original entspricht, da die Länge und der Durchmesser der unteren und oberen Lampen leicht unterschiedlich sind. Beim ersten Modell, das ich baute, habe ich das zwar aus Erfahrung gelernt, aber es war zu spät, Sekundenkleber klebt sofort! Nichts Dramatisches, nur ein kleiner Unterschied, der in der Praxis kaum auffällt, der sich aber zeigt, wenn die Lok in eine Makro-Fotosession geht. • Nachdem die Spitzen eingeklebt sind, wird das innen überstehende Material mit einem feinen Cutter herausgeschnitten, sodass sie mit dem Gehäuse weitgehend bündig ist. Auf diese Wei- se bleibt der Einsatz strukturell im Lokkasten verankert, und auch das äußere Originalausse- hen bleibt erhalten. Da der Rest des Lichtleiters verschwindet, entsteht außerdem zusätzlicher Platz für alle Komponenten, die für die neue Be- leuchtungstechnik benötigt werden. Die LED-Schaltung Unter Ausnutzung der typischen LED-Eigen- schaften wurden SMD-Typen verwendet. Das analoge Schaltungsdesign basiert auf dem Ver- halten, dass Leuchtdioden polarisiert sind und daher nur aufleuchten, wenn sie mit der richti- gen Polaritätslage angeschlossen sind. Um diese Eigenheit auszunutzen, werden weiße und rote LEDs in umgekehrter Richtung parallel geschal- tet, sodass sie abwechselnd erstrahlen, wenn sich die Polarität ändert.
Die analogen Schaltpläne der beiden gebauten Beleuchtungseinheiten: Die eine ist das genaue Gegenteil der anderen, und sie leuchten somit abwechselnd je nach Fahrstrompolarisierung. Sie müssen nur jeweils in der seitenrichtigen Lokomotivfront eingesetzt und angeschlossen werden
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N-BAHN MAGAZIN 5/2025
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