N-Bahn Magazin

Fahrzeuge

50 Jahre Amtrak als Modellzugbildungen In silbernen Zügen

Typisch USA: silberner Zug in wilder Landschaft, der „California Zephyr“ mit zwei P42 im Herbst 2008 bei Bond CO Foto: P. Hürzeler

Der Reisezugverkehr bildet eher eine Randerscheinung im heutigen nordamerikanischen Eisenbahnwesen. Dennoch bringen die meist silbernen, bunt folierten Amtrak-Nah- und Fernverkehrszüge eine sehr willkom- mene Abwechslung. Horia Radulescu beschreibt deren Geschichte sowie ihre Nachbildungsmöglichkeiten

A mtrak, eigentlich National Railroad Passen- ger Corporation, entstand 1971 als halb- staatliche Gesellschaft, die von privaten Eisenbahnunternehmen den stark defizitären Rei- sezugverkehr übernehmen sollte. Es folgten ein 50-jähriges Wechselbad der betrieblichen Routine, chronischen Unterfinanzierung aus politischen Gründen und mehr oder weniger erfolgreicher In- novationen – Umstände, die das Bild des Unter- nehmens bis heute stark prägen. Dadurch ergibt sich für den Modellbahner ein recht abwechs-

lich 20 Jahre alten Reisezugwagen bildeten fortan die sogenannte „Heritage-Fleet“ (geerbte Flotte) und waren zumeist noch mit Dampfheizung aus- gestattet. Neben Sitz-, Schlaf- und Speisewagen gab es auch Exoten wie Dome- (Kanzelwagen) und Observation-Cars (Endwagen) sowie Doppel- stockwagen als „High-Level-Cars“ der Santa Fe und „Gallery“-Cars der Chicago & North Western. Durch die unterschiedlichen Rollmaterial-Farbge- bungen wurden die ersten Amtrak-Jahre auch „Rainbow“-, also Regenbogen-Ära, genannt.

lungsreiches Betätigungsfeld, deutlich vielfältiger als auf den ersten Blick. Auch wenn die große Zeit der amerikanischen Eisenbahnen vorbei scheint, haben die Amtrak-Reisezüge auch ihren besonde- ren Reiz sowohl beim Vorbild als auch in Modell. Bunte Zeiten Das von den verschiedenen Bahngesellschaften geerbte Rollmaterial war sehr vielfältig. Bei den Loks handelte es sich meistens um EMD E- und F- Baureihen der 1940/50er-Jahre. Die durchschnitt-

Für die Beförderung von Amfleet-I-Wagenmaterial durch die GG1 wurde ein Generatorwagen benötigt (Vorbildfoto rechts 1980 in Linden NJ). Unten die entsprechende Nachbildung mit Kato-Modellen (mit Baggage Car statt Generatorwagen)

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