N-Bahn Magazin

Bau- und Gestaltung

Der Plattenaufbau des Geländes

könnte ich da nachbilden? Die Abzweigung könnte zu einem Kopfbahnhof führen mit einer netten Stadt drum herum. Oder es könnte eine Großzahl von Abstellgleisen geben, vielleicht in Form einer Harfe. Gut ein Dutzend Gleise hätten da Platz. Vielleicht eine Container-Um- schlaganlage mit mehreren Kränen anlegen, oder möglicherweise eine glaubwürdige Fa- brikanlage. Eine Drehscheibe vielleicht? Platz für all diese Alternativen war dort vorhanden. Thema Landwirtschaft Meine Entscheidung fiel auf Land- und Forst- wirtschaft in einem leicht hügeligen Gelände. Ein Grund war, dass die Anlage mit ihren vielen Gleisen bereits mehr als genug visuelle Aktivität bot. Eine Agrarlandschaft würde etwas Ruhe ins Ganze bringen. Auch meinte ich, dass Feld und Wiesen einfacher zu gestalten wären als eine Stadt oder eine Industrieanlage. Die Entscheidung in Richtung Agrarlandschaft hatte allerdings ein Manko. Meine Anlage ist von der Rückseite nicht leicht zugänglich. Schat- tenbahnhofgleise waren daher zu vergessen. Dennoch brauchte ich Abstellgleise. So kam die Idee, unter dem Landschaftssegment drei Ab- stellgleise zu legen. Sie würden nicht zu zusätz- lichem Gleiswirrwarr führen, und schnell waren sie dort befestigt. Ich klebte sie direkt auf die Anlagenplatte, also ohne Korkunterlage. Das reduzierte den darüber nötigen Einschnitt für die Tunnelhöhe und somit die Bruchgefahr. Der Aufbau: Styrodur und Schablone Mein geplantes Landschaftssegment sollte aus nur einem soliden abnehmbaren Stück beste- hen. Warum abnehmbar? Um im Notfall Zugang zu den drei versteckten Abstellgleisen zu haben. Als Baumaterial wählte ich Styrodur-Platten (244 x 122 cm). Diese sind entweder 25,4 oder 50,8 mm dick. Ich entschied mich für die dünne- re. Alles sollte in der Garage gebaut werden. Al- lerdings fehlte eine ebene Arbeitsfläche von genügender Größe. Eine billige Zimmertür (Weißlack, Röhrenspanplatte im Inneren) fand ich im Baumarkt. Die war in der Größe richtig und garantierte eine solide flache Unterlage. Auf Böcken wurde die Tür befestigt. Jetzt konnte der Bau starten. Zuerst war eine Schablone des offenen Innenbereichs der Anla- ge zu erstellen. Sie entstand aus zusammenge- klebtem Packpapier. Dieses wurde dann grob so geschnitten, dass es überdimensioniert die offe- ne Fläche abdeckte. Nach vielen zusätzlichen Scherenschnitten passte dann der Packpapier- bogen recht genau in die offene Fläche. So war jetzt die Schablone für den Schnitt der Isolierplatte 1 geschaffen. Mit einem scharfen Messer war die erste Platte schnell erstellt. Al- lerdings mussten Aussparungen für die drei überdeckten Abstellgleise berücksichtigt wer- den. Die darüber liegende Platte 2 hatte fast gleiche Dimensionen. Bei der Platte 3 waren

Zum Verkleben bereit liegen zwei weitere zugeschnittene Isolierplatten auf der ersten

Der Streckenverlauf der Nebenbahn ist mit Klebestreifen provisorisch markiert

Die Platten sind mit allerlei Haushaltsgegenständen beschwert. Bei Verwendung von Schraubzwingen müssen Holzleisten als Beschädigungsschutz untergeschoben werden

zu bieten. Wichtig war offensichtlich, dass alle drei Platten eine solide Einheit bildeten. Genü- gend Gewicht beim Klebevorgang war nötig. Zur Beschwerung dienten volle Weinflaschen, Bier- flaschen, Coca Cola-Flaschen, ein Dutzend Plas- tikbeutel mit je zwei Kilo Kies, Werkzeuge und auch Schraubzwingen am Rand. Aus Erfahrung wusste ich, dass die Trockenphase einige Zeit benötigte. Gut eine Woche ließ ich alles in Ruhe. Ein „Nicht berühren“-Schild erinnerte alle im

bereits Landschaftskonturen zu berücksichti- gen wie Hügel und leichte Hangverläufe. Das Verkleben Nach einer Inspektion von allen Seiten kam der Punkt des Zusammenklebens, siehe Bilder im Rahmen. Ich verwendete wieder meinen wei- ßen Bastelleim (Aleene‘s Tacky Glue). Allerdings mussten die Oberflächen der Platten mit Sand- papier aufgeraut werden, um gute Klebeflächen

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N-BAHN MAGAZIN 5/2025

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