N-Bahn Magazin

Fahrzeuge

Rechts das bis auf die Patinie- rung noch unveränderte Fleischmann - Modell, links nach Umbau ohne Puffer, mit Vorbild-Klauenkupplung, Dia- mond-Drehgestell und Ran- gierertrittbügel

OO 40-Ganzzug mit vorbildlichen Klauenkupplungen, Diamond-Drehgestellen und Endwagen BelgischeChinawagenderDB Selbst wenn ein Güterzug aus immer demselben Wagentyp besteht, lohnt sich auch mal ein genauerer Blick darauf – auch historisch. So hatte der OO 40 eine Mittelpuffer-Klauenkupplung, was aus seiner chinesisch/belgischen Vorge- schichte resultiert. Manuel M. Lohrengel beschreibt den entsprechenden Umbau des Ealmo 106 von Fleischmann B ei der Deutschen Bundesbahn gab es knapp 400 offene Güterwagen der Bauart OO 40 Saarbrücken (später Ealmo 106), die neben gestellen, 840-mm-Rädern, AAR-Mittelpuffer- Klauenkupplungen und Westinghouse-Bremse. Ersatzabnehmer gesucht tem Untergestell mit einer LüP von 12,85 m und Bremserbühne. Verwendung und Verbleib der GG-

Wagen konnten nicht sicher geklärt werden. Die Gondola-Wagen bei der DB Bei der DB erhielten sie die Nummern 630 000 – 630 399 und später noch 593 0 010 – 593 0 058 [2]. Da die Wagen mit automatischer Mittelpuffer- kupplung nicht frei verwendbar waren, fuhren sie – immerhin teilweise bis 1967 – zum Steinkohle- transport in Ganzzügen [2]. Wurden mehrere der- artige Wagenverbände miteinander kombiniert, standen sich Schlusswagen im Zug somit gegen- über. Ein Wagen wurde für Tests von Mittelpuffer- kupplungen umgerüstet (Falmo 107) und konnte noch 2017 fotografiert werden [5]. Das Fleischmann-Basismodell Fleischmann brachte 1974 einen Niederbordwa- gen (Art.-Nr. 8281) heraus, der anfangs als Rklmm Schweden statt China Gondolawagen für Erz und Brennstoffe S chweden benötigte wegen der deut- schen Ostseeverminung mehr Wagen für den West/Ost-Verkehr. Die Lieferung aus Belgien verzögerte sich aber 1940. Schließlich kamen bis 1947 total 339 China- wagen ins Königreich. Diese Ib(r)/Eamo hatten Puffer und Schraubenkupplungen. Später gab es Umbauten mit Bretter/Lat- tenwandaufsätzen und teilweise unteren Seitenklappen für den Koks- oder Brenn- holzstransport [1, 2].

dem ungewöhnlichen Aussehen auch eine wech- selhafte Geschichte mit Fernostbezug hatten. Viele Strecken in China wurden von oder mit Be- teiligung aus dem Ausland gebaut. So orderte man später noch Rollmaterial aus Europa nach. Darun- ter waren beispielsweise auch gedeckte Wagen mit Spitzdach und Rungenwagen bei Orenstein & Koppel. Traditionell wurden die chinesischen Ei- senbahnen und dortigen Firmen vor allem auch aus Belgien beliefert, darunter von den drei Pro- duzenten AM Nivelles, Baume & Marqand und Brugeoise. Außerdem war im Chinageschäft der Hersteller Familleureux ACF tätig. Nach Breitspurvorbildern entwickelt In den 1930er-Jahren gab es nochmals Bestellun- gen über gedeckte GG- und offene OO-Güterwa- gen, die wiederum amerikanischen Baugrundsät- zen folgten als normalspurige Vierachser aus Eisen mit Blechaufbauten, Flacheisen-Diamond-Dreh-

Wegen des japanischen Angriffs auf China ab 1937 war die Auslieferung dorthin nicht mehr möglich. So suchte man neue Käufer für die zum Teil schon in Seekisten verpackten Wagen. Sie waren daher auch ein- oder beidseitig mit Puffern/Schrauben- kupplung bestellbar. Ende 1939 übernahm die DR 320 OO-Wagen. Infolge der anschließenden deut- schen Besetzung Belgiens waren 1940 aus anhän- gigen Produktionen für die DR 200 GG-Wagen und mindestens 130 bis maximal 230 OO-Wagen zur Verfügung gelistet [1]. Wegen der abweichen- den Ausstattung waren die Einsatzmöglichkeiten der sogenannten Chinawagen bei der DR zwangs- läufig begrenzt. Übrigens gab es bereits Erfahrun- gen mit automatischen Kupplungen (Schaku) bei Kohlezügen mit OOt-Wagen in Deutschland. 390 offene Wagen dieser fortan sogenannten bel- gischen Bauart gelangten als OO 40 Saarbrücken in den Bestand der DRB mit den Nummern 6 001 bis 6 390 [3]. Die LüP betrug 12,65 m, das Ladege- wicht 40 t [4]. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 65 km/h. Da keine geeigneten Lokomotiven mit Klauenkupplung vorhanden waren, wurden einige OO 40 als Schlusswagen einseitig mit Puffern und Schraubenkupplung ausgerüstet. Dabei gab es sol- che mit um 25 cm verkürztem Aufbau, verlänger- Fotos vom OO 40 sind selten, deshalb hier ein XXo 49 im DB-Museum Koblenz, Vorbild für die Fleischmann-Modelle Nr. 8281 und 8262K. Gut zu sehen sind das gegossene Bettendorf-Drehgestell und der „amerikanische“ Rangierertrittbügel

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