N-Bahn Magazin

Bau und Gestaltung Güterwagen

Quellenverweise: [1]: www.jvmv2.se/forum/index.php?mode=thread&id=135318 [2]: Carstens, Diener: Güterwagen Band 3 – Offene Güterwagen, VGB 2002, S. 184 [3]: Carstens, Scheller u. Westermann: Güterwagen Band 6 – Bestände und Bauteile – Güterzuggepäckwagen, VGB 2011 [4]: Deutsche Bundesbahn, DV 939 F/1, 1964 [5]: www.flickr.com/photos/28611850@N07/36143749152/ [6]: Carstens, Scheller: Güterwagen Band 8 – Drehgestell-Flachwagen, VGB 2016 [7]: http://rail-et-fer-en-gaume160.blogspot.com/2020/

Die zierlichen Klauenkupplungen und Diamond-Drehgestelle von Micro-Trains

697 (später Rklmm-tu 697) bezeichnet wurde. Vor- bild waren Wagen des United States Army Trans- portation Corps USATC, die Ende der 1940er-Jahre nach Deutschland kamen. Die Wagen wurden von der DB unfreiwillig übernommen und liefen zu- nächst als XXo 49. Eine Umzeichnung in Rklmm- tu 697 dürfte kaum noch vorgekommen sein, da sie bereits 1967 ausgemustert wurden [6]. 1977 erschien bei Fleischmann ein OO 40 Saar- brücken als Ealmo 106 Heimatwagen Bw Mün- chen Hbf (Art.-Nr. 8282). Er hat das Unterteil des USATC-Modells und somit einen falschen Boden mit seitlichen Rahmenverstärkungen statt mitti- gem Untergurt und falsche Rangierertritte. Sein Aufbau im Detail und die beidseitigen Puffer stim- men mit der Serienausführung nicht überein. Da die Flacheisen-Diamond-Drehgestelle zum Zerle- gen neigten, mögen auch beim Vorbild einige durch Bettendorf-Drehgestelle von XXo 49 ersetzt worden sein; jene am Fleischmann-Modell sind aber zu groß geraten. Leider hat Fleischmann keine Epoche-III-Beschriftung gewählt, da nur we- nige zu Ealmo 106 umgezeichnet wurden. Wer ein authentisches Modell haben möchte, muss also einiges an handwerklichem Geschick, eine Neula- ckierung und Beschriftung sowie reichlich Arbeits- zeit investieren [7]. Der hier beschriebene Umbau beschränkt sich daher wesentlich auf die Drehge- stelle, Kupplungen und die Schlusswagen. Der Bau eines Ganzzuges in Modell Da ein solcher Ganzzug ungewöhnlich aussieht, habe ich auf Börsen und im Internet eine Reihe Wagen beschafft. Rangierertritte und Puffer wur-

den entfernt und die Drehgestelle gegen Arch- BarTrucks von Micro-Trains (Art.-Nr. 003 10 001) getauscht. Diese sind mit den herstellereigenen amerikanischen Klauenkupplungen ausgestattet und wesentlich zierlicher als bei Fleischmann. Für die neuen Rangiertritteisen habe ich eine Vorlage gezeichnet und in Neusilber ätzen lassen (man kann auch einen Draht biegen). Der Laderaum wurde matt gestrichen und verschmutzt. Das Er- scheinungsbild der Wagen ist jetzt völlig anders. Für die Schlusswagen habe ich zwei Exemplare ausgesucht, bei denen sich die Verklebung von Wagenkasten und Fahrgestell noch aufbrechen ließ. An einem Ende wurde das letzte Feld mit der Laubsäge und einem Metallsägeblatt 0 „halbiert“ und wieder zusammengeklebt. Auf die Rahmen- verlängerung ist der Einfachheit halber verzichtet. Dann wurden alte Bremserbühnen von Minitrix aufgesetzt. Die sind zwar etwas plump, aber wenn sich mal ein gutes Originalfoto auftreiben lässt, werden sie durch geätzte authentische ersetzt. Diese Ganzzüge liefen im Werksverkehr beispiels- weise zwischen Osnabrück Hafen und Georgsma- rienhütte oder im Ruhrgebiet. Da mir Infos über die verwendeten Lokomotiven fehlen, setze ich eine Baureihe 50 ein. Manuel M. Lohrengel/GS

Version eines Schlusswagens mit Bühne auf einer Seite (N-Standardkupplung fehlt noch). Der Sägeschnitt hinter der Stirnseite ist gerade noch erkennbar wie auch die dadurch „leicht beschädigte“ Beschriftung

Patinierte Innenräume: Man erkennt im Innern die von Fleischmann durch Gravur angedeuteten Türen

Ganzzüge haben für Fotos etwas unglückliche Proportionen. 5 weitere Wagen sind in Arbeit

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N-BAHN MAGAZIN 4/2022

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