N-Bahn Magazin

Anlagen

Die Dampferromantik kleinerer Schaufelradschiffe lässt sich auf der Modellbahn durch diesen originellen Umbau der „Goethe“ darstellen

Abwandlung des Raddampfer-Bausatzes von Revell zu einem Alpenseen-Ausflugsschiff Die„Goethe“inItalien

Ob zur authentischen Dekoration von Hafenbahnen oder als Attraktion einer Gewässerszene, Schiffe sind eine mit- unter auch notwendige Bereicherung des Geländes rund um die Bahnanlagen. Allerdings muss man sie im Maßstab 1:160 mangels Angebot meist selbst bauen. Karl-Heinz Lutz beschreibt seinen Umbau aus einem Kunststoff-Bausatz D er Dichter und Denker Goethe war be- kanntlich mehrfach in Italien. Hier soll es aber um den Rhein-Raddampfer „Goethe“ nur noch eine Länge von 357 mm und einer Breite von 81 mm (siehe Fotos auf der rechten Seite oben). Die Verkleinerung des Rumpfes

merhin kommt das Modell auf eine stolze Länge von 52 cm). Es bedarf schon viel Platz auf einem Modul, diesen „Pott“ aufzustellen. Allerdings bil- det dieser alte Bausatz eine gute Grundlage für den Umbau. Im Internet wird er bisweilen noch zu variierenden Preisen angeboten. Planungsunterlagen aus dem Internet Gerade zum BLS-Raddampfer „Blümlisalp“ (Thu- nersee) gibt es Detailaufnahmen und Pläne im In- ternet (Paul-Stamm-Modellbau.de). Die „Blümli- salp“ stammt von der Escher Wyss AG Werft (Schweiz), die viele weitere Schiffe – total 299 – gebaut hat, so auch für Italien und die Schweiz zum Beispiel die „Zanardelli“ (Gardasee), die „Lötschberg“ (Brienzersee), die „Galia“ (Vierwald- stättersee) oder die „Stadt Zürich“ (Zürichsee). Der Plan der „Blümlisalp“ wurde mit Powerpoint in die richtige Größe skaliert. Damit hat der Rumpf

(inzwischen Radmotorschiff) gehen. Zumindest auf der Modellbahn kann er in abgewandelter Form eine Reise nach jenseits von Basel antreten. Für meine Modellbahn fokussiere ich mich auf Modelle, die meine Urlaubserinnerungen wider- spiegeln – soll heißen, ich konzentriere mich auf Ausschnitte in Österreich, der Schweiz oder Ita- lien. Dazu zählen auch die vielen Erinnerungen an die Dampfschiffe, wie ich sie im Urlaub am Garda- see in Italien oder am Thuner, Vierwaldstätter und Brienzer See in der Schweiz kennengelernt habe. Leider findet sich dazu für unseren Maßstab 1:160 nur der Raddampfer „Goethe“ von Revell, der im N-Bahn Magazin schon auf einigen Anlagen zu se- hen war (siehe auch NBM 4/05). Mir scheint er je- denfalls für einen Schweizer Dampfer zu groß (im-

Zum Trennen des Rumpfes habe ich Hilfslinien eingezeichnet und mit Mini-Bohrmaschine und Trennscheibe den Kiel in einer Breite von etwa 16 mm rausgeschnitten. Ebenso wird der Rumpf in der Mitte kurz nach der Aufnahme der Schaufel- welle halbiert und um rund 53 mm verkürzt. Um den Kiel zur Spitze hin besser Formen zu können, wird aus der Rumpfspitze der Boden entfernt. Glücklicherweise schmiert das Plastik beim Schneiden nicht, und man kommt schnell zu ei- nem passenden Ergebnis. Zum Zusammenfügen werden die Teile mit den Resten und Zweikompo- nentenkleber verklebt. Das Oberdeck, ebenfalls in der Mitte reduziert, wird mit einem Skalpell auf die endgültige Form zugeschnitten. Dabei ist et- was Übermaß zu belassen, so kann man hinterher passend auf das endgültige Maß schleifen. Deckaufbauten und Schaufelräder Die Seitenwandteile 25 und 28 (Schaufelradkäs- ten) werden in der Mitte getrennt und passend verkürzt. Saubere gerade Schnitte verhindern spä- ter notwendiges Füllen und Nachschleifen. Die Schaufelräder werden nach Plan montiert, ihre Welle wird der neuen Rumpfbreite angepasst. Die Teile 122/123 werden nun zur neuen Reling vorne. Der Versuch, eine neue Kabine aus den Tei- len 231/232 mit der Heißluftpistole zu formen, sind kläglich gescheitert. Das Plastik von Revell ist je- doch so elastisch, dass man es mit nur geringer

Die „Italia“ auf dem Gardasee ist eine typische Vertreterin der hier nachgebauten Binnen- see-Schaufelraddampfer

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