N-Bahn Magazin

Bau und Gestaltung

Verkleinern des Rumpfes

Wärme auf Dauer formen kann. Dazu habe ich die Teile 72 (vorne) und 34/35 (hinten) auf einem 38 mm dicken Kupferrohr einer alten Wasserleitung aufgeklebt und mit dem Föhn erhitzt. Die letzten Änderungen kann man mit den Fingern nachbie- gen. Das Dach (Teil 67) wird den unteren Umrissen der Kabine gemäß markiert und mit Schere und Feile zugeschnitten. Wie bereits erwähnt, ist das Plastik von Revell sehr weich und kann einfach mit Schere oder Skalpell geschnitten werden. Die An- schläge für die Sitze der oberen Etage werden bün- dig abgeschnitten. Danach werden, wie im Bauplan angegeben, die Treppen und Abgänge eingeklebt. Der hintere Kabinenteil besteht aus den Teilen 34 und 35, die um die Reling gekürzt und mit der Hand am Ende feste gebogen wurden. Der Ab- stand der Fenstersprossen erschien mir zu mo- dern und weit, und so habe ich dazwischen jeweils einen Polystyrol-Streifen geklebt. Dieser wird spä- ter auch durch die Fensterscheiben gehalten.

Deck und Boden im Originalzu- stand des Bausatzes mit angezeich- neten grünen Schnittlinien, dazwi- schen der Grundriss für den Umbau

Für eine einwandfreie Lackierung ist es wichtig, die Klebestellen vorab sauber zu verschleifen

Ein Hinweis vorweg: Man sollte so sorgfältig wie möglich arbeiten und die Klebestellen ordentlich verschleifen, denn die Lackierpistole „verzeiht nicht“ und macht jeden Fehler sichtbar. Das musste ich leidig feststellen, nachdem ich die Fens- ter über den Schaufelrädern verschlossen und die beiden Schiffshälften beigeschliffen hatte. Auch eine Grundierung kann hier nur bedingt unsau- bere Klebestellen ausgleichen. Anschließend er- folgt die Lackierung mit weißer Farbe und für den unteren Schiffsrumpf in einem dunklen Rot. Die Inneneinrichtung Für den Innenraum stellte ich mir die Frage, ob ich für den Boden und die innen liegenden Wände le- diglich Farbe verwende (so wie bei den italieni- schen Schiffen heute), oder ob ich eine Holzvertä- felung (ältere Modelle) einsetze. Letztlich habe ich mich für einen Mix entschieden. Für die Holz- vertäfelung nutze ich Einlegepapier aus Zigarren- schachteln. Freundliche Tabakwarenhändler ge- ben diese manchmal für einen kleinen Obolus ab. Sie lassen sich sehr gut mit dem Skalpell schneiden und mit Sekundenkleber an den Wänden fixieren. So gut sich das Plastik auch bearbeiten lässt, so schlecht haftet die Farbe auf dem Material. Ein erster Versuch, die Sitze (Teil 66) zu streichen, ist kläglich gescheitert. Also hilft auch hier nur Grun- dieren. Da die Sitzreihen aber „unter Deck“ sind, kann man sich allzu viele Details sparen. Auch sind bei den Überfahrten bei schönem Wetter die Personen eher außerhalb der Kabine, um die Aus- sicht zu genießen. Ein paar wenige Figuren reichen somit, um genug Akzente unter Deck zu schaffen. Oberdeck und Persennings Die Oberdeckaufbauten habe ich so weit wie in den Plänen belassen (Teile 75–84), nur musste ein

Die gekürzten und verschmä- lerten Teile des Rumpfes gemäß des neuen Rundrisses. Sie sind mit Stabilit Express verklebt

neuer Steuerstand für den Kapitän geschaffen wer- den. Dazu habe ich ebenfalls das Bauteil 72 über dem Kupferrohr gebogen und mit dem Teil 73 kom- biniert. Aus Resten wurden Pulte zusammenge- stellt und in den Steuerstand eingeklebt. Das höl-

zerne Steuerrad wurde 1 zu 1 übernommen, ge- nauso wie die Rettungsboote, deren Gestelle zum Fieren, die Poller und Lüfter. Typisch für die Rad- dampfer jener Zeit sind die Persennings auf dem Oberdeck. Leider gibt der Bausatz die Version mit

Der zusammengeklebte neue Rumpf: Die nun schmäleren Wände des Deckaufbaues werden erwärmt über einem Kupferrohr gebogen

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N-BAHN MAGAZIN 4/2022

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