Lok Magazin

STRECKEN & BETRIEB

SONDERSTELLUNG – DIE ISARTALBAHN

Der Verkehr entlang der Isar in Richtung bayerisches Oberland lag in Händen der privaten Lokalbahn AG (LAG), die die Isartalbahn betrieb. Deren Züge nach Wolfratshausen, Bichl und Kochel starteten im Isartalbahnhof südlich der Innenstadt. Auf der Teilstrecke von dort bis Höllriegelskreuth verlegte die LAG ein zweites Gleis, elektrifizierte sie im Jahr 1900 mit Gleichstrom und richtete einen Taktverkehr mit Elektrotriebwagen ein. Es war die erste elektrische Vorort- bahn Deutschlands, die man

Hauptbahnhof durchfahren konnten. 1955 stellte die Bundesbahn den mit Gleichstrom elektrifizierten Teil der Isartalbahn auf Wechselstrom um. Die seit 1950 dort eingesetzten ET 182 waren eine Besonderheit: Bei einem Zug handelte sich um einen

Im Dezember 1970 präsentiert sich der Bahnhof Fasangarten noch im Originalzustand. 515 020 mit 815 667 befindet sich als Zug N 4215 auf der Fahrt nach Deisenhofen Claus-Jürgen Schulze umgebauten Triebwagen der Werkbahn Peenemünde, bei zweien um DB-Neubauten und ein vierter war zuvor auf der Berliner S-Bahn gelaufen. Nach der Stromumstellung wurden sie auf Wechselstrom umgebaut und als ET 26 bezeichnet. Den Betrieb auf der Isartalbahn übernahmen ET 85. Obwohl der innerstädtische Abschnitt der Isartalbahn geradezu dafür prädestiniert gewesen wäre, in ein S- Bahn-Netz eingebunden zu werden, stellte die Bundesbahn zum 31. Mai 1964 auf Wunsch der Stadt München den Personenverkehr zwischen dem Isartalbahnhof und Großhesselohe ein. Grund dafür war der niveaugleiche Bahnübergang an der Brudermühlstra- ße, der nach der damaligen Ansicht der Stadt den Ausbau der Straße behinderte.

LAG 501, später ET 183 01, ist am 15. Februar 1902 bei Maria Einsiedel unterwegs) Slg. Dr. Rampp

übernahmen. 1951 wurden sie an das Bw München Hbf abgegeben, blieben aber auf der Isartalbahn im Einsatz, bis sie 1960 dem elektrischen Betrieb bis Wolfratshausen weichen mussten. Die Teilstrecke Beuerberg – Bichl hatte die

auch als S-Bahn-Vorläufer bezeichnen kann. Anders als die Staateisenbahnen nutzte die private Gesellschaft ihre Strecke in der Stadt gezielt für den innerstädtischen Verkehr. 1938 gingen die LAG und damit auch die die Isartalbahn an die Deutsche Reichsbahn über, ohne dass sich vorerst am Einsatz der Elektrotrieb- wagen und der Tenderlokomotiven etwas änderte. 1950 teilte die Bundesbahn dem für die Isartalbahn zuständigen Bw München-Thalkirchen mehrere 64er zu, die den größten Teil der Leistungen auf der Strecke nach Wolfratshausen und Bichl

DB bereits 1959 stillgelegt. In Großhesselohe kreuzte die Isartalbahn die Strecke vom Hauptbahnhof über Solln nach Holzkirchen. 1942 entstand für

Militärtransporte eine Verbindungskur- ve, die 1950 für den Personenverkehr freigegeben wurde. Damit erfüllte man einen Wunsch der Bürger im Isartal, die nun direkt zum Münchner

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