BAUREIHE 03 BEI DER DR
D ie imposanten, zwei Me- ter großen Treib- und Kuppelräder und der lan- ge, schlanke Kessel verliehen den Schnellzug-Dampflokomotiven der Baureihe 03 ein unverwech- selbares Aussehen. Lediglich 78 der insgesamt 298 gefertigten Maschinen verblieben nach dem Zweiten Weltkrieg in der späte- ren DDR. Die eleganten Zweizy- linder-Maschinen waren damit die zahlenmäßig größte Schnell- zug-Baureihe bei der Deutschen Reichsbahn (DR). Gemeinsam mit den 65 Maschinen der Bau- reihe 01 trugen sie die Hauptlast im schweren Eil- und Schnell- zugdienst. Doch trotz ihrer Bedeutung für die Zugförderung stand die Baureihe 03 immer im Schatten ihrer „großen“ Schwester. Als die Deutsche Reichsbahn in der zweiten Hälfte der 1950er- Jahre begann, ihren Dampflok- Park im Rahmen des Rekonstruktionsprogrammes zu modernisieren, gaben die zu- ständigen Hauptverwaltungen nach langen und teilweise sehr kontrovers geführten Diskussio- nen der Baureihe 01 den Vorzug. Gleichwohl investierte die Reichsbahn auch in die Maschi- nen der Baureihe 03, um deren Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Die Schnellzugloks erhielten in den 1960er-Jahren eine Misch- vorwärmer-Anlage (MV-Anlage) mit einer Verbund-Mischpumpe, kleine Windleitbleche sowie ei- nen Aschkasten der Bauart Stüh- ren mit seitlichen Luftklappen. Durch den Einbau der MV-Anla- ge und der kleinen Windleitble- che veränderte sich das Ausse- hen der Maschinen nachhaltig. Kessel in Zweitverwertung Ab Ende der 1960er-Jahre rüste- te das Reichsbahnausbesse- rungswerk (Raw) Meiningen schließlich noch einige Maschi- nen der Baureihe 03 mit einem modernen Verbrennungskam- mer-Kessel des Typs 39E aus. Obwohl der Umbau de facto eine Rekonstruktion war, vermied die Reichsbahn den Begriff im Zu-
In den 70er-Jahren erbringen die „leichten Pacifics“ der Baureihe 03 bei der DR noch Leistungen im hochwertigen Reisezugdienst. Im September 1975 verlässt die Görlitzer 03 2100 den Hauptbahnhof Dresden mit einem D-Zug in Richtung Berlin Jürgen Nelkenbrecher
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LOK Magazin 0/ | 2022
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