Lok Magazin

ALTENBEKEN

Bis Mitte der 1930er-Jahre gab es weitere Um- bauten, die vor allem die Betriebsabläufe vereinfa- chen und unnötigen Rangieraufwand minimieren sollten. Gesucht war vor allem eine Lösung, die die Zug- von den Rangierfahrten trennen sollte. Er- schwert wurde dies zusätzlich durch die unter- schiedlichen Neigungsverhältnisse auf den beiden Streckenästen. 1927 ließ die Reichsbahn im Ostbe- reich des Bahnhofs das Kraftstellwerk Ao errichten, das die Aufgaben des bisherigen mechanischen Stellwerks gleichen Namens sowie die des Rangier- bezirks Rs übernahm. Erst im Sommer 1936 konnte damit begonnen werden, die Gleis- und Weichenlage weiter zu ver- bessern. Kerngedanke war, die Arbeitsabläufe zu verschlanken und die Nutzlängen der Gleise 1 bis 4 zu verlängern. Diese waren bislang von Weichen begrenzt, die nun um einiges weiter nach außen verschoben wurden; dadurch wurde es möglich, die

rund um Altenbeken weiter ausgebaut, so erhielt auch das Streckenstück Altenbeken – Hameln 1908 sein zweites Gleis. Betriebsabläufe vereinfachen Die Präsenz der Eisenbahn in Altenbeken war nun immer größer geworden, nicht nur flächenmäßig, sondern auch im Hinblick auf die Einwohnerzahl. Ein bedeutender Anteil der Familien lebte von der Arbeit bei der Bahn. Bereits 1900 hatte Altenbeken knapp 1.600 Einwohner, mit dem weiteren Ausbau des Bahnhofs wuchs diese Zahl rasch auf etwas über 2.000 zehn Jahre später, um Mitte der 1920er-Jahre über 2.500 zu erreichen. Altenbeken hatte einen klangvollen Namen in der deutschen Eisenbahnlandschaft, der nicht nur für einen ge- wissen Wohlstand der hier Beschäftigten stand, sondern auch im West-Ost-Fernverkehr seinen fes- ten Platz gefunden hatte.

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LOK Magazin 09 | 2025

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