STRECKEN & BETRIEB
Lediglich auf dem kurzen Stück zwischen Königsborn und Unna gab es ab 1963 wieder ge- takteten Nahverkehr, der nach Dortmund Stadthaus durchge- bunden war. Heute verkehrt auf dieser Verbindung die S4. In Unna existiert heutzutage keine direkte Weichenverbin- dung zu den Gleisen nach Kö- nigsborn mehr. Man stelle sich nur vor: Wären die ursprüngli- chen Visionen unserer Vorväter verwirklicht und weitergespon- nen worden, könnten heutzutage Regionalbahnen von Neuenrade bis ins niederländische Enschede durchfahren … T 14 1 und Pesa Link Zwischen Unna und Frönden- berg lagen früher der Haltepunkt Kessebüren, der Bahnhof Frö-
Am 4. Februar 1989 fährt die 212 291 mit zwei „Silberlingen“ bei Ardey in das Gefälle in Richtung Fröndenberg ein Klaus Kampelmann (2)
mern sowie die Haltepunkte Ardey und Frönden- berg West (nur von etwa 1955 bis 1962). Frömern besaß eine Ausweiche und ein einseitig angebunde- nes Ladegleis, die 1978 demontiert wurden, obwohl der Bahnhof erst 1974 mit zusätzlichen Ausfahrsig- nalen ausgerüstet worden war. Bis 1978 fanden dort zeitweise auch Zugkreuzungen statt. Danach wurde Frömern ein Haltepunkt. Der Haltepunkt Kessebü- ren wurde zum Sommer 1987 geschlossen. Bis etwa Mitte der 1950er-Jahre bespannten Dampflokomotiven die Personenzüge, ab dem Winterfahrplan 1954/55 gingen etwa zwei Drittel der Leistungen an die einmotorigen VT 95 über. Ein Jahr später kamen die zweimotorigen VT 98 des Bw Bestwig, die schließlich die letzten von der
werden. Die Strecke war von beiden Endpunkten aus ansteigend über den Haarstrang errichtet wor- den, einen Höhenzug am südlichen Rand der Westfälischen Bucht. Sie war eher unspektakulär trassiert und ging am darauffolgenden 2. Januar 1899 in Betrieb – ohne offizielle Feierlichkeiten, aber unter reger Anteilnahme der örtlichen Bevöl- kerung, die den ersten geschmückten Zug nach Fröndenberg jubelnd begrüßte. Ein Jahr darauf entstand auch die von vornher- ein gewünschte Verlängerung von Unna über Kö- nigsborn nach Kamen. Hier wurde jedoch bereits Anfang 1926 der Personenverkehr wieder einge- stellt, da die 1909 errichtete Überlandstraßenbahn den Großteil des Verkehres an sich zog.
Baureihe 93 5 (preußische T 14 1 ) gezogenen Personenzüge ersetz- ten. Die roten Brummer hielten sich knapp 30 Jahre, 1984 über- nahmen unrentable Einheiten aus einer Lok der Baureihe 212 und zwei „Silberlingen“ den Be- trieb. Im Zuge der Fahrplan- reform 1988 wurde die Strecke mit der Hönnetalbahn zusam- mengelegt, seitdem verkehrten durchgehende Zugläufe von Unna nach Neuenrade. Die Neuzeit brach schließlich am 11. September 1993 an, als aus Anlass eines Stadtfestes in Balve der fabrikneue 628 540 als zukünftiges Fahrzeug präsentiert wurde. Ab dem August des Fol- gejahres bedienten drei Einhei- ten die Strecke im Stundentakt. In späteren Perioden fanden sich
Am 7. Oktober 2018 steht in Fröndenberg die Ablösung durch den Pesa Link (632 109/609) bereit. Links der 648 001 als RB nach Unna
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