VT 137 326–331; VT 137 367–376
Schon mit der neuen Computernummer hat 645 402 im Jahr 1969 den Bahnhof Jerxheim erreicht. Bald folgte die Ausmusterung der letzten Doppeltriebwagen der „Bauart Stettin“ Harri Tritter/Slg. Dieter Höltge
einsätzen. Reguläre Einsätze im Personenverkehr hat es nicht mehr gegeben. Stattdessen wurden die neuen Doppeltriebwagen erst einmal in der Umge- bung Stettins sowie in ihrem Abnahme-AW Wit- tenberge abgestellt. Später verschlug es einige von ihnen auch in die westpommerschen Orte Jädi- ckendorf (seit 1945 Godków) und Bütow (Bytów). Der Wehrmacht zugeteilt dienten sie dieser jedoch im Gegensatz zu anderen Triebwagen vorrangig als Reserve. Vorgesehen war der Umbau aller 16 Triebwagen auf gekuppelte Kohlenheizung mit Fremddampfvorwärmung, ausgeführt wurde dies während des Krieges jedoch nur bei 137 372, der gleichzeitig auch auf den Betrieb mit Leuchtgas umgerüstet wurde. Viele Laufkilometer kamen so für die meisten der Doppeltriebwagen der „Bauart Stettin“ in ihren ersten Lebensjahren nicht zusammen. Dennoch war der Bestand bei Kriegsende weit verstreut, auch bedingt durch die Abfuhr vieler Fahrzeuge in Richtung Westen in den letzten Kriegswochen. Im- merhin 14 Fahrzeuge waren im Mai 1945 noch vor- handen. Neun davon fanden sich im Bereich der Sowjetischen Besatzungszone (137 328, 329, 331, 367, 368, 371, 373, 374, 376), vier weitere in der bri- tischen Zone beim RAW Hannover (137 326, 369, 370, 375). Mit 137 372 gelangte ein weiteres Fahr- zeug zu den ČSD, wo es als M 262.191 geführt wurde, dann jedoch als Schadfahrzeug zur DR zu- rückkam und dort schon 1951 ausgemustert wurde. 137 327 war infolge Kriegseinwirkung ausgebrannt und hatte schon vor Kriegsende von der Reichs-
bahn ausgemustert werden müssen. Der noch 1944 in Jädickendorf abgestellte 137 330 hingegen gilt als verschollen. Das Nachkriegsschicksal bei der DR Der bei Kriegsende 1945 noch für den Bereich der Sowjetischen Besatzungszone vermeldete 137 328 fehlt bei der nächsten Zählung am 1. März 1946 bereits. Aufgrund schwerer Kriegsschäden hatte auch er bereits ausgemustert werden müssen, er wurde Mitte der 1950er-Jahre verschrottet. Auch bei den restlichen Fahrzeugen ist der Schadbe- stand groß: Von den für die RBD Schwerin vermel- deten sechs Fahrzeugen ist nur 137 329 betriebsfä- hig, die übrigen sind abgestellt (137 367, 371, 373, 374 und 376). Auch der für die RBD Greifswald er- fasste 137 331 wird als betriebsfähig geführt. Nicht verzeichnet ist in dieser Aufstellung 137 368, der je- doch für den 1. Juli 1946 beim Bw Güstrow gemel- det ist, während alle anderen Doppeltriebwagen der „Bauart Stettin“ zum selben Stichtag als dem Bw Wittenberge zugehörig verbucht werden. Zwischen 1948 und 1950 kamen drei Triebwa- gen beim Bw Berlin Anhalter Bahnhof (Ahb) wie- der in Betrieb, davon hatten 137 329 und 331 nach dem Wiederaufbau jeweils Motoren von Deutz und DWK, während beide Maschinenanlagen des 137 371 von Deutz stammten. Auch 137 373 gehörte zunächst abgestellt zum Bw Ahb, wurde aber 1953 zum RAW Wittenberge überführt. Nach einem größeren Schaden veranlasste die DR bereits 1957 die Abstellung von 137 371. Die üb-
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LOK Magazin 07 | 2022
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