Lok Magazin

VT 137 326–331; VT 137 367–376

So entschied man sich, auf diese Motorenbauart zu verzichten und stattdessen in den VT 45 504 und einen der anderen beiden Triebwagen neue Daimler-Benz-Dieselmotoren des Typs MB 846 Bc mit auf 220 kW gedrosselter Leistung einzubauen, während das dritte Fahrzeug seine MAN-Motoren behielt. Auch optisch verändert Im Zuge des Umbaus erhielten beide Doppeltrieb- wagen eine umfassende Modernisierung, die nicht nur mit einer Neuverkabelung, sondern auch mit dem Einbau von Polstersitzen und Leuchtstofflam- pen einherging. Auch das optische Erscheinungs- bild hatte sich in der Zwischenzeit geändert: So trugen alle drei VT 45 5 seit den 1950er-Jahren statt der großen Reichsbahn-Lampen kleinere Vertreter der auch bei den anderen Altbautriebwagen zum Einsatz kommenden Bundesbahn-Bauform und statt der winzigen Rückspiegel an der Brüstungs- leiste etwas größere Ausführungen in mittiger Fensterhöhe. Lackiert waren sie längst im bei der DB seit 1954 üblichen (und das Reichbahn-Farbschema von 1943 aufgreifenden) Triebwagenanstrich in Purpurrot (RAL 3004) mit beigen Zierstreifen (RAL 1001), tiefschwarzem Fahrwerk und Unterge- stell (RAL 9005) und sowie einer Dachlackierung in Weißaluminium (RAL 9006).

Mit der Auflösung der Triebwagendienste beim Bw Bielefeld wurden die drei Doppeltriebwagen im Jahr 1967 nach Braunschweig abgegeben. Dort er- hielten sie im folgenden Jahr noch die neuen Com- puternummern mit der damit einhergehenden nu- merischen Unterscheidung beider Fahrzeugteile. So wurden aus VT 45 502 die beiden Fahrzeuge 645 102 und 402, aus VT 45 503 645 103 und 403 sowie aus VT 45 504 schließlich noch 645 104 und 404. In Braunschweig allerdings waren für sie kaum mehr nennenswerte Leistungen zu verzeich- nen, ein eigener Dienstplan wurde nicht mehr auf- gestellt. Stattdessen dienten die 645er vor Ort meist nur noch als Reserve. Längst hatte sich die DB auch dazu entschieden, ihre Splittergattungen nicht weiter zu unterhalten. Mit Fristablauf oder bei auftretenden größeren Schäden waren die Triebwagen daher abzustellen. Als Erstes traf es 645 104/404, der bereits am 7. Ja- nuar 1969 von der Ausbesserung zurückgestellt wurde und per 15. März des Jahres zusammen mit 645 103/403 ausgemustert und bald darauf ver- schrottet wurde. Etwas länger durfte nur 645 102/402 durchhal- ten, doch auch für ihn endete die DB-Karriere noch im selben Jahr. Am 26. November 1969 erging die Ausmusterungsverfügung, 1970 wurde er bei der bekannten Firma Layritz im oberbayerischen Penz- berg zerlegt. Oliver Strüber

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LOK Magazin 07 | 2022

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