Lok Magazin

STRECKEN & BETRIEB

VORORTVERKEHR IN MÜNCHEN BIS 1972 Zweigeteiltes Liniennetz BETRIEB AUF HAUPT- UND LOKALBAHNEN Insgesamt 13 Linien erschlossen die Vororte im Westen und Osten der Stadt München einst. Sie boten ein buntes Bild und einige Innovationen – aber auch Probleme, die erst die S-Bahn beseitigte

A ls Deutsche Bahn und Münchner Verkehrs- verbund vor 50 Jahren, am 28. April 1972, die Tunnelstrecke zwischen Ostbahnhof und Hackerbrücke eröffneten, war ein Plan Wirk- lichkeit geworden, den die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen und Münchner Stadtplaner schon im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hegten: Nämlich die Vorortzüge, die einerseits im Haupt- und andererseits im Ostbahnhof endeten, unter der Stadt hindurchzuleiten und beide Bahn- höfe durch einen Tunnel zu verbinden. 1972 wuch-

sen die Vorortlinien, die sich um beide Bahnhöfe herum unterschiedlich entwickelt hatten, zu ei- nem System zusammen. Wie war es zu dieser Zweipoligkeit überhaupt gekommen? Münchens erste Bahnstrecke, die 1840 eröffne- te Linie nach Lochhausen (und weiter nach Augs- burg), begann im Westen der Stadt. Deshalb legte man den ersten Bahnhof (aus dem der heutige Hauptbahnhof hervorging) auf dem freien Feld westlich der damaligen Stadt an. Auch die Linie von München nach Starnberg, die 1854 in Betrieb

96

Made with FlippingBook flipbook maker