eisenbahn magazin

Elloks der DR-Baureihe 250

Als Füllleistung bespannten Erfur- ter 250er auch Personenzüge auf dem seinerzeit elektrifizierten Ab- schnitt nach Arnstadt. Im Juni 1987 verlässt 250 242 den Bahnhof mit

der Rückleistung nach Erfurt Slg. Michael U. Kratzsch-Leichsenring (2)

Die Pause beim Kuppeln der 250 001 in Magdeburg nutzen zahlreiche Reisende zum Bestau- nen des ungewohnt kantigen Prototyps der neuesten DR-Maschine. Abweichend von der Serie sind die Fenster deutlich größer und das Spitzenlicht ist oberhalb der Frontfenster montiert

D er Refrain eines in der DDR sowohl von der Freien Deutschen Jugend (FDJ) als auch in abgewandelter Form in Kirchen- kreisen gesungenen Liedes „Da sind wir aber im- mer noch …“ fällt mir immer ein, wenn ich auf die einzigartigen Maschinen der Baureihe 250/155 treffe. Das einstige Flaggschiff des DDR-Güter- verkehrs stand das erste Mal vor gut 30 Jahren zur Disposition, als Schäden am Fahrwerk zur Ab- senkung ihrer Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h führten. Bereits 1995 verfügte die DB AG ein Ende der Hauptuntersuchungen. Aber die neuen Drehstromloks der Baureihen 145 und 185 boten keinen vollwertigen Ersatz, zumal auch zahllose weitaus ältere Loks der Bundesbahn-Bau- reihen 140 und 150 schlicht verschlissen waren. Also doch wieder Hauptuntersuchungen ab 2006 im Ausbesserungswerk Dessau für die 155er – im- merhin standen damals noch rund 200 Maschi- nen im Dienst.

Ähnliches wiederholte sich im Zuge der Wirt- schaftskrise Ende der 2010er-Jahre. 2017 schließlich veräußerte die DB AG mit 100 Loks bedeutende Teile ihrer Flotte an ein Konsortium unter der Lei- tung des Leasingunternehmens Railpool und mie- tete sie dann zu einem großen Teil zurück – den Sinn in solchen Geschäften erkennen wohl nur Bi- lanzbuchhalter ... Erkennbar waren die Loks fortan an den fehlenden DB AG-Signets. Endgültig trennte sich die Deutsche Bahn Ende 2019 von der Baureihe 155. Aber was heißt das schon, denn aktuell laufen erneut einige Exemplare vor Leistungen von DB Cargo. Hinzu kommen noch mehr als 20 Loks in den Diensten privater Unternehmen wie der Leip- ziger LDK als derzeit größter 155er-Betreiber. Die Technik der DR-250 Bereits Mitte der 1960er-Jahre zeigte sich, dass die Baureihe 242 selbst in Doppeltraktion vor schwe- ren Güterzügen schnell an die Leistungsgrenze

Auf den elektrifizierten Strecken in Sachsen waren sechsachsige Loks unabdingbar. Am 30. August 1979 trifft die 250 005 in Glauchau auf den Urahn 254 114. Diese Altbau-Ellok- Baureihe schied erst 1989/1990 aus dem Betriebsdienst der DR aus Siegfried Künzel

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eisenbahn magazin 8/2022

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