eisenbahn magazin

DB-Tenderlok 98 307

Tenderlokomotive 98 307 mit Lokalbahnzug zur frühen Bundesbahn-Zeit in der Nähe von Spalt

Werdegang der DB-98 307 von Heinzl (links) über Merker + Fischer (Mitte) bis zum H0-Modell von Rai-Mo (rechts) sowie die unterschiedlichen Fahrwerke (unten)

Loks mit oder ohne Blindwelle sowie mit Innen-, Außen- und sogar gegenläufigen Doppelzylindern. Die langlebige 98 307 Die spätere 98 307 als das konkrete Vorbild des Heinzl- H0-Modells wurde im Jahre 1909 von Krauß als Lok unter der Fabriknummer 4529 und Teil einer Serie von 29 Maschinen mit Außenzylin- dern und Blindwelle an die K. Bay. Sts. B. geliefert. Trotz ihrer guten Bewährung wollte sich die 1920 gegründete DRG recht schnell von ihren urtümli- chen „Glaskästen“ trennen und setzte die gesam- te Bauserie auf die Ausmusterungsliste. Doch die betroffenen Bahnbetriebswerke, die die Loks vor allem im Personenverkehr erfolgreich auf diversen Stichstrecken einsetzten, wiesen auf die Wirt- schaftlichkeit der kleinen Loks hin, sodass es bei der Gruppenverwaltung Bayern zu einem teilwei- sen Umdenken kam: Von den 29 Loks wurden 20 ausgemustert, neun Maschinen erhielten hinge- gen die neue Baureihenbezeichnung 98 3 . So kam die Bayerin „4529“ im Jahre 1926 ins Aus- besserungswerk Weiden und verließ es im August des Jahres nach fertiggestellter „Großausbesserung zwecks Wiederinbetriebnahme“. Aus den 1930er- Jahren sind Stationierungen in Freilassing und Ingolstadt bekannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war 98 307 zunächst im Bw Nürnberg Rbf beheima- tet. Bei Gründung der Deutschen Bundesbahn im

Technische Daten zur Tenderlok 98 307 Achsfolge B Länge über Puffer 6.984mm Gesamtachsstand 3.200mm Treibraddurchmesser 1.006mm Höchstgeschwindigkeit 50km/h Stundenleistung 210PS Dienstmasse 22,5t Achslast 11,3t

Blindwelle/Einmann- bedienung

Besonderheiten

rufsverkehr, denen bei Bedarf Güterwagen mitge- geben wurden. Auch im Rangierdienst in Georgens- gmünd war die Lok zu beobachten und in der Lage, lange Güterzüge zu verschieben. Vielfältig war der Wageneinsatz auf der Lokalbahn: Beherrschten an- fangs noch klassische Lokalbahnwagen mit nur fünf Metern Achsstand das Bild der Züge, kamen später auch bayerische Nebenbahnwagen verschiedener Gattungen sowie aus dem Hauptbahndienst ver- drängte Dreiachser bayerischer Bauart zum Ein- satz. Auch Behelfspersonenwagen der Kriegsbauart, Reichsbahn-„Donnerbüchsen“ und Gepäckwagen preußischer Bauarten konnten in den 1950er- und 1960er-Jahren hier beobachtet werden. Abgelöst wurden die alten Wagen sogar noch durch dreiach-

Jahre 1949 war die Lok bereits beim benachbarten Bw Nürnberg Hbf zu Hause. Eine allzu lange Zu- kunft sollte den kleinen Zweiachsern aber nicht mehr beschieden sein: Ab 1955 trennte sich die DB zunehmend von ihren „Glaskästen“, bis schließlich nur noch 98 307 als letzte Betriebslok übrig blieb. Stammbahn Spalt – Georgensgmünd Legendär sind die langjährigen Einsätze von 98 307 auf dem „Spalter Bockl“ – der Stichstrecke von Georgensgmünd an der Hauptbahn Treuchtlingen – Nürnberg ins 6,9 Kilometer entfernte Spalt (siehe H0-Anlagenporträt in em 3/22). Bis 1962 besorgte hier 98 307 den gesamten Zugverkehr, bestehend aus drei bis vier Zugpaaren für den Schüler- und Be-

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eisenbahn magazin 8/2022

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