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H0-Test der DB-Baureihe 403

den durch abklipsbare Deckel in Kunststofflagerschalen gehalten. Durch die flache Motor- und Ge- triebebauweise konnte auch im an- getriebenen Endwagen die Innen- einrichtung vielteilig dem Vorbild entsprechend ausgeführt werden. Sowohl mechanisch als auch elekt- risch verbunden werden die Wagen durch kulissengeführte, achtpolige Spezialkupplungen. Durch deren unterschiedliche ineinandergrei- fende Ausführung lassen sich die einzelnen Wagen beim Zusammen- kuppeln nicht verdreht kuppeln. Neben einer Innenbeleuchtung sind die Endwagen zusätzlich mit einer digital schaltbaren Führer- standsbeleuchtung ausgestattet. Beim Halbspeisewagen sind außer- dem die Tischlampen beleuchtet. Trix – Bei der Göppinger Konstruktion bestehen die Wagenkästen aus lackiertem Zink- druckguss. Die Untergestelle mit ihren Schürzen sind ähnlich wie bei LSM als Kunststoffwannen mit unterhalb der Inneneinrichtung liegenden Ballastgewichten kon- struiert. Verbunden sind die Ge- häuseteile durch asymmetrisch angeordnete Rastnasen. Das Fahr- zeuguntergestell beim angetriebe- nen Großraumwagen verfügt hingegen über einen in der Kunst- stoffwanne liegenden massiven und auf den Drehgestellen aufliegenden tragenden Druckgussrahmen zur Aufnahme der beiden Motoren. Mit jeweils einer Schwungscheibe aus- gestattet, liegen sie in spiegelbild- lich angeordneten Mulden und trei- ben jeweils über eine Kardanwelle die beiden mit Messingzahnrädern versehenen Antriebsdrehgestelle an. Dank des geringen Durchmes- sers der Motoren bleibt ein freier Fensterdurchblick gewahrt. Bei allen anderen Wagen dienen die einfachen Ballastplatten auch dazu, den Schwerpunkt der Druckguss- Wagenkästen niedrig zu halten. Im angetriebenen Großraumwagen ist die Inneneinrichtung als einteiliges Kunststoff-Spritzgussteil ausge- führt und dient gleichzeitig als Ab- deckung der Antriebseinheiten un- terhalb der Fenster. In den anderen Wagen ist sie mehrteilig ent- sprechend dem Vorbild gestaltet. Fünfpolige stromführende und kulissengeführte Kupplungen mit eindeutiger Kupplungsrichtung ver- binden sowohl mechanisch als

Sinne weist das Modell im Gegen- satz zu anderen Fahrzeugen aus die- ser Zeit keine systembedingte Höhenabweichung bei der Puffer- mitte der Scharfenberg-Kupplung auf. Die verwendeten Radsätze mit 11,1 Millimetern Durchmesser wei- chen allerdings um 0,9 Millimeter vom umgerechneten Vorbildmaß von 12,07 Millimetern ab. Die zu gro- ße Gesamthöhe bei abgebügeltem Stromabnehmer ist dessen stabiler Konstruktion geschuldet. Dem Ge- samteindruck schadet es nicht, ge- rade im Zusammenspiel mit den im gleichen Längenmaßstab verkürz- ten Reisezugwagen. Langsamfahrtverhalten L.S. Models – Das mit seiner Gesamtmasse von exakt 1.062 Gramm – davon entfallen 423 Gramm auf den Antriebs-End- wagen – für einen vierteiligen Triebzug ausreichend schwere Fahrzeug ist im Test das leichtere Modell. Seine kleinste Dauerfahr- geschwindigkeit beträgt bei Fahr- stufe 1 umgerechnet 3,5 km/h. Die beiden großzügig bemessenen Schwungmassen sorgen auch bei verschmutzten Gleisen für kon- stanten Vortrieb. Zu beachten ist, dass der kleinste befahrbare Gleis- radius 420 Millimeter beträgt. Trix – Mit einer Masse von 1.622 Gramm liegt der viertei- lige Triebzug gewichtsmäßig um fast ein Drittel höher als sein belgi- scher Konkurrent. Das Reibungs- gewicht des angetriebenen Groß- raumwagens mit 561 Gramm sorgt für ein gleichmäßiges Anfahrver- halten und bei Fahrstufe 1 für gera- de einmal 5 km/h. Dank der Kraft zweier Motoren werden trotz der Stromabnahme durch das in Fahrt- richtung vorn liegende Drehgestell auch längere Weichenstraßen pro- blemlos passiert. Der kleinste be- fahrbare Gleisbogenradius misst 360 Millimeter. Streckenfahrtverhalten L.S. Models – Die 403-Garni- tur lässt sich ausgewogen re- geln. Die Höchstgeschwindigkeit des Vorbilds von 200 km/h wird schon bei Fahrstufe 107 erreicht. Bei Fahrstufe 128 zeigt der Tacho die Modellhöchstgeschwindigkeit von 272 km/h an. Das gilt auch bei Rückwärtsfahrt mit schiebendem Motor-Endwagen.

Insbesondere beim LSM-Modell ist es kompliziert, die stromführen- den Kupplungen ohne Hilfsmittel richtig zu verbinden. Während die Drehgestelle an beiden Modellen gut gestaltet sind, ergibt sich am Wagenübergang ein unschöner Spalt (unten)

auch elektrisch die einzelnen Zug- teile miteinander. Alle Zugeinheiten verfügen über eine Innenbeleuchtung. In den bei- den Endwagen sorgt das dritte Spitzenlicht für eine dauerhafte Führerstandsbeleuchtung. Im Halb- speisewagen sind zusätzlich die Tischlampen beleuchtet und über einen Zufallsgenerator gesteuert. Maßgenauigkeit L.S. Models – Das kürzlich erst auf den Markt gekom- mene Triebzugmodell kann aufgrund seiner geringfügigen Maßabweichungen als die maß- stäblichste 1:87-Umsetzung be- zeichnet werden. Die etwas zu niedrige Gesamthöhe ist der Ver- wendung von um 0,4 Millimeter im Durchmesser zu kleinen Rädern geschuldet. Das einzige ins Auge fallende Manko sind die durch den Endwagenantrieb bedingten vari-

ierenden Wagenabstände bei Vor- bzw. Rückwärtsfahrt von 2,7 und 2,1 Millimetern, was das Gesamt- bild bei Streckenfahrt zwar beein- flusst, aber auch das Befahren ver- schiedener Gleisbogenkombina- tionen und Weichenstraßen ohne Entgleisungsgefahr ermöglicht. Trix – Der Triebzug kam be- reits 13 Jahre früher in die Ge- schäfte. Auch er überzeugt trotz des verkürzten Längenmaßstabs von 1:93,5 mit weitgehend stimmigen Maßen. Um die Kopfform vorbild- getreu wiedergeben zu können, wurde richtigerweise der „Nasen- bereich“ der Endwagen exakt im Maßstab 1:87 gehalten. Entspre- chend musste man den Rest des Wagenkastens stärker stauchen. Deutlich wird das besonders am ver- ringerten Fensterabstand. Die Wa- genkastenbreite hingegen fällt ge- genüber dem Vorbild um 0,6 Millimeter zu breit aus. Im positiven

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eisenbahn magazin 9/2025

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